Eine häufige Frage - und die Antwort eines Lesers meines eMail-Kurses.
Mittlerweile häufen sich ja die Berichte und Studien, wie toll Achtsamkeit und Meditation sein sollen. Weniger Stress, mehr Gelassenheit, klareres Denken, mehr Mitgefühl.
Alles klar. Die Buchverlage überschwemmen uns mit entsprechenden Titeln: Achtsamer Sex, Achtsam essen, Achtsam aus der Depression, Achtsam mit Kindern, Achtsam joggen ... Und was der Dalai Lama empfiehlt, muss ja gut sein.
Sie merken an meinem ironischen Unterton, dass ich dieser Entwicklung etwas ambivalent gegenüberstehe. Einfach, weil ich weiß, wie schwierig es ist, im Alltag achtsam zu werden. Das sehe ich an mir selbst und höre es von meinen Seminarteilnehmern oder Klienten in der Praxis.
Unserer innerer Autopilot mag nämlich Achtsamkeit überhaupt nicht!
Das Gehirn ist ja eine faule Socke, will am liebsten das machen, was sich bewährt hat. Und unser Autopilot ist der Spezialist für gespeicherte Lösungen. Haben wir mit einer Handlung mal unser Ziel erreicht, hängt uns diese Gewohnheit schwer im System.
- Nach dem Essen eine Zigarette.
- Während dem Schreiben dieses Beitrags immer mal wieder auf Facebook oder im Internet was nachschauen.
- Beim Nachhausekommen den Schlüssel irgendwohin legen.
- Den Partner anschnauzen, weil einen im Büro was geärgert hat.
- Den Bericht dreimal durchlesen, obwohl er so in Ordnung ist.
Immer geht es darum, dass wir uns besser fühlen wollen. Und wenn wir eine Verhalten gefunden haben, das uns dieses Wohlgefühl beschert, hängen wir daran wie der Süchtige an der Nadel.
Zum Glück gilt das auch für gute Gewohnheiten. Also Zähneputzen, Frühstücken, jeden Tag zur Arbeit gehen, die bescheuerten Warum-Fragen des Fünfjährigen geduldig beantworten, einem armen Mütterchen die Tür aufhalten.
Auch dadurch fühlen wir uns besser, jedenfalls eine kurze Weile. Bis wir dann den nächsten Schuss Belohnungsendorphin brauchen. Will man jetzt sein Verhalten ändern, braucht man etwas, mit dem man den Autopiloten abschalten kann. Genauso wie wenn man eine bekannte Strecke fährt und einem das Navi einen Umweg empfiehlt.
Doch wie schafft man das im Alltag? Überzeugte MBSR-Anhänger empfehlen jetzt erst mal einen sechswöchigen Kurs und dann zweimal am Tag für zwanzig Minuten Achtsamkeit zu üben.
Prima Idee! Ich habe aber oft mit Menschen zu tun, die nicht so super-diszipliniert sind. Für die habe ich den eMail-Kurs "Achtsamkeit im Alltag" konzipiert. Kleine Einheiten zum Lesen oder Hören und eine Idee, wie man das im Alltag einbauen kann.
Dass das wirklich funktioniert, schreiben mir immer wieder Käufer des Kurses. Hier eine der letzten Zuschriften:
Sehr geehrter Herr Kopp-Wichmann,
Gerne beantworte ich Ihre Fragen, denn der Kurs hat mir sehr viel gebracht. Schon gleich zu Beginn deshalb ein ganz großes Dankeschön!
Was war anfangs die Hürde, die Sie zögern ließ, diesen eMailkurs zu bestellen?
Der Kurs sprach mich sofort an, aber aus meiner internen Beratergruppe meldete sich sofort der Bedenkenträger:
- Machst du den Kurs auch wirklich?
- Oder bleibt er einfach liegen?
- Achtsamkeit ist doch ein Modethema; das bietet heute jeder Berater an, wird wohl nichts Besonderes sein!
Letzthin merkte ich, dass ich ein paar Dinge in meinem Alltag ändern muss, weil sie nicht mehr passen. So «überkam es mich» plötzlich: «Jetzt machst du diesen Kurs!» Wenn mir meine Psyche eine solche Gelegenheit bietet, muss ich sie beim Schopf packen. Und siehe da, es klappte; besser als es mir je hätte träumen lassen. Aber das lag nur zum kleineren Teil an mir, sondern zum größeren am Kurs selbst.
Was haben Sie durch das Lesen der Lektionen konkret verändert?
- Ich habe die Achtsamkeitsübungen in meinen Alltag eingebaut:
- Wenn immer ich mich an den Schreibtisch setze
- Immer zwischen zwei verschiedenen Tätigkeiten oder Themen am Schreibtisch
- Wann immer ich mich unterwegs im Bus, im Zug, im Tram hinsetze
- Wann immer ich warten muss
- Vor dem Blutdruck-Messen: drückt ihn um ganze 5 mm Hg!
Das klappt schon recht gut. Seltsamerweise vergesse ich das «achtsame Treppensteigen» fast immer, obwohl – oder weil? – ich täglich so an die zwei Dutzend Mal zu Hause die Treppe rauf- oder runtersteige.
- Ich kann nun mit meinen internen Beratern sprechen. Schön, über diesen Mitarbeiterstab verfügen zu können anstatt einer Horde von Dreinschwatzern ausgeliefert zu sein!
- Ich konnte mit der Übung des dankbaren Herzens dem Grübeln ein Ende setzen. Zudem weiß ich jetzt, welche Erlebnisse das Grübeln bei mir ausgelöst haben. Mir waren die Erlebnisse bewusst, aber der Zusammenhang mit dem Grübeln war mir neu. Das ist eine unglaubliche Erleichterung.
- Die internen Landkarten helfen mir, andere und mich besser zu verstehen und unnötige Konflikte zu vermeiden.
Das ist viel, finde ich.
Was gefiel Ihnen am besten an dem eMail-Kurs?
- Dass er direkt die Anwendung zeigt, dass er alltagsbezogen und gleichzeitig theoretisch fundiert ist. Ich wusste immer, dass alles Hand und Fuß hat, was Sie schreiben und empfehlen.
- Der Drei-Tages-Rhythmus, in dem die Lektionen kamen, war für mich gerade recht; nicht zu kurz, nicht zu lang. Je nach Stoff hinkte ich mal hinterher und holte dann bei Themen wieder auf, deren Umsetzung mir leicht fiel oder bei denen ich sogar schon «auf Stand war».
- Die sehr angenehme Sprache des Textes: Ich habe die Texte gelesen, aber nur einmal einen Ausschnitt angehört. Ich finde Ihre Stimme, ihren Ton sehr angenehm, aber bei mir bleibt beim Lesen erstens mehr haften, und zweitens kann ich die Geschwindigkeit selbst steuern.
Was gefiel Ihnen nicht so gut an dem eMail-Kurs?
Da müsste ich grübeln. Lassen wir's. Im Ernst: Mir gefiel alles.
Was sind zwei, drei andere Vorteile des eMailKurses?
- Gegen Schluss wurde mir klar: Das ist eine äußerst konzise, wirksame Therapie, perfekt gemacht! Da ist ein Könner am Werk, der als Therapeut Erfahrung hat.
- Es ist ein Kurs, kein Fachbuch. Er leitet zum Handeln an und vermittelt genau so viel (Hintergrund)Wissen, das notwendig ist, um den Sinn, den Zweck und das Verfahren der Übungen zu verstehen.
Würden Sie den eMail-Kurs weiterempfehlen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Herzliche Grüsse und nochmals ganz, ganz vielen Dank.
Norbert Nigg, Technischer Autor für Software
Fehraltorf – SCHWEIZ
Wann im Alltag Wäre mehr Achtsamkeit für Sie auch hilfreich??
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Bild: © www.cartoon4you.de
Hier schreibt: Roland Kopp-Wichmann
Bloggt hier wöchentlich seit Juli 2005. Leitet intensive Persönlichkeitsseminare: 6 TN, 3 Tage, 1 Coach. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.