Es grassiert ja schon lange eine kontroverse Diskussion, ob Soja und Sojaprodukte nun ein sogenanntes “Superfood” sind. Oder ist Soja das Gegenteil von gesund und sogar krebserregend?
Hier sind meine Gedanken dazu – und Sie können sich Ihr eigenes Bild machen.
Es gibt viele Anhaltspunkte dafür, dass Soja – in seiner natürlichen Form! – Eigenschaften hat, die unglaublich gut sind z.B. für die Gesundheit unserer Herzen und zur Vorbeugung bestimmter Krebsarten. Auch sollen Soja Isoflavone unterstützend bei Wechseljahrsbeschwerden (Hitzewallungen) und der Knochengesundheit sein.
Als man das herausfand, flippte man überall auf der Welt völlig aus und begann alles Mögliche und Unmögliche aus Soja zu produzieren: Sojamilch, Soja-Würstchen, Soja-Burger, Sojaprotein, Soja-Käse… naja, Sie wissen schon.
Man dachte auch: Wenn etwas Soja gut ist, dann muss viel Soja noch besser sein.
Und das war leider falsch. Wir wissen ja auch, dass etwas Fett gesund und sogar absolut notwendig ist, aber zu viel Fett macht uns übergewichtig und krank.
Wenn es um Soja geht, ist ein bisschen davon super. Nimmt man mehr davon, dann fangen die Probleme an. Studien stellten dar, dass Soja vielleicht für das Wachstum von Krebszellen verantwortlich ist oder andere Probleme im Körper verursachen kann.
Das Problem: Die Sojabohne enthält Isoflavone und man hat herausgefunden, dass diese hormonähnliche Wirkungen im Körper entwickeln und an Rezeptoren in Geschlechtsorganen, Leber oder Gehirn andocken. Man nennt sie deshalb auch Phytoöstrogene .
Was die Diskussion in letzter Zeit etwas heruntergekocht hat, ist der Unterschied zwischen vollwertigen und verarbeiteten Lebensmitteln.
Vollwertige Soja-Produkte nutzen die ganze Soja-Bohne. Kennen Sie Miso, Tempeh oder Edamame (junge, noch grüne Sojabohnen)? Dies sind Beispiele für vollwertige Soja Produkte.
Nur zu Ihrer Information: Tofu ist ein technisch verarbeitetes Soja-Produkt, also kein Vollwert-Lebensmittel, auch wenn der Produktionsprozess bei Tofu noch relativ harmlos ist.
Konzentriertes, verarbeitetes Soja ist einfach zu viel für den Körper. Behandelte Sojaprodukte sind z.B. Soja-Milch, Soja-Würstchen und alles, was sich mit der Aufschrift “Soja-Protein” auf der Packung brüstet. Getreideflocken enthalten von Natur aus kein Soja-Protein. Also, Achtung! – wenn Sie diese Aufschrift auf der Verpackung von Frühstücksflocken finden.
Unterm Strich
Wollen sie die erwiesenen Vorteile von Soja genießen, kaufen Sie vollwertige Sojaprodukte, die aus der ganzen Sojabohne hergestellt werden und nicht aus Isolaten. Natürlich sollten diese aus gentechnikfreiem Soja stammen.
Wie wäre es mal mit knackigen Bio-Sprossen im Salat ? Probiern Sie Miso-Suppe oder bestellen Sie Edamame. Aber lassen Sie besser Sojasauce, Soja-Fleischersatz und Soja-Chorizo weg.
Möchten Sie Soja zur Unterstützung während und nach den Wechseljahren einnehmen? Achten Sie darauf, dass diese Sojaprodukte das gesamte Spektrum natürlicher Sojakomponenten beinhalten. Dies erhöht die Bio-Verfügbarkeit der Isoflavone.
Auf Ihre Gesundheit!
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