wie ich mich gefangen fühle.

so hat ich es mir nicht vorgestellt, vieles läuft anders und manches so schräg und traurig dass ich mir immer wieder das positive hier in meiner neuen heimat vor augen halten muss. wenn ch das hier überhaupt heimat nennen sollte, ich versuche es wenigstens zu meiner zu machen.

tja, vor fast einem halben jahr bin ich hier nach hessen gezogen, aus bayern. zu meinem freund, nachdem wir fast 2 jahre eine fernbeziehung führten. ich wollte es, er wollte es. wir beide waren mehr als bereit. nachdem ich also bereits 5 jahre alleine in einer wohnung lebte zog ich in die wohnung meines freundes, in der auch seine mutter lebt (für ihn kam eine eigene wohnung nicht in frage aus kostengründen, da er student ist). ja ich hatte angst. vor der enge, vor dem zusammensein, nur noch selten alleine sein…ja ich gebe es zu, sogar vor dem teilen hatte ich angst. bin ich doch in den 5 jahren zu einem ziemlich egoistischem menschen geworden. nun wohne ich hier und aus dem vorhaben sofort eine andere wohnung zu beziehen ist erstmal nichts geworden. seit monaten habe ich auf meinen freund eingeredet. die pläne die wir hatten usw. warscheinlich wurde ich insgeheim eine nervensäge genannt. spielt keine rolle, denn meine hartnäckigkeit hatte gründe. denn wir saßen so dicht aufeinander dass wir uns nur noch gestritten haben, wegen allem. meine tobsuchtsanfälle kamen in immer kürzeren intervallen und meine kreative-seele fühlt sich oft wie gefangen.

jetzt haben wir endlich die langersehnte wohnung gefunden aber! der umzug zieht sich bereits 1 woche hin. mir ist klar dass ich ziemlich ungeduldig bin, zumal mein freund alles alleine machen muss, da ich ja fast keinen freien tag bekomme (nein ich übertreibe nicht). ich befinde mich gerade in einer ausbildung zur altenpflegerin. ich übe den beruf schon seit ein paar jahren durch aber will mich weiterentwickeln und danach studieren, deshalb nun der entschluss zu dieser ausbildung. egal, ich schweife mal wieder meilenweit vom ursprungsthema ab. entschuldigt. nun, das problem der wohnungssuche, der wohnungsfindung, hat sich geklärt auch das problem des einziehen wird sich bald in nichts auflösen denn wir werden schon in absehbarer zeit dort einziehen. allerdings entstehen an allen ecken wieder neue dramen, die zwar schon mein ganzes leben wie einen roten faden durchziehen aber ich habe es langsam satt.

mein ausbildungsbetrieb ist an sich in ordnung. ich verstehe mich mit den meisten kollegen. der arbeitsablauf ist mir bekannt ebenso wie der oft unangenehme schichtdienst, auch diesen nehme ich in kauf. oft arbeite ich 14 tage am stück ohne einen freien tag. das einzige sind die wochenenden an denen ich jeden zweiten frei habe. das geht jetzt seit ca. 5 monaten so und ich beisse die zähne zusammen und halte durch, erholung sind mir die schultage, ich weiss nicht ob sich das jemand auch nur ansatzweise vorstellen kann aber dort fühle ich mich fast wie im urlaub! und da bin ich schon beim nächsten thema und grund zur sorge: mein urlaub. ich habe ca. 30 tage urlaubsanspruch dieses jahr. davon habe ich noch keinen tag genommen. mir wurde nun mitgeteilt dass es aus personalmangel für mich über den sommer auch keinen urlaub geben würde. das heisst erst ab september. erstmal habe ich diese nachricht geschluckt aber scheinbar ist mir dabei  was im hals stecken geblieben denn ich krieg es einfach nicht runter, es will auch nicht von mir verstanden werden. hinzukommt, ab september fange ich ein praktikum über 3 wochen in der ambulanten pflege an, kann also dort meinen urlaub nicht nehemen weil ich einen nachweis über die zeit in diesem wechselpraktikum brauche um überhaupt zur abschlussprüfung zugelassen zu werden. das heisst, im september gibts keinen urlaub. im oktober bin ich wieder in der schule und darf meinen urlaub dann auch nicht nehmen da er in der paxiszeit genommen werden muss. es bleibt also november und dezember. im dezember ist urlaubssperre, so wurde uns azubis gesagt. hier ist ja die rechnung jetzt einfach, ich muss also meinen gesamten urlaub im november nehmen. schlimm genug. aber einer anderen azubine geht es genauso wie mir! wir beide sind in einer klasse und würden somit beide im november unseren vollen urlaub nehmen, alle tage.

wie soll das gehen? niemals werden die uns beide in den urlaub schicken einen ganzen  monat lang, zur selben zeit.

ich bin untröstlich, denn meine familie wohnt nicht hier in der nähe. nun kann ich bis november (wenn überhaupt) warten um diese endlich mal wieder zu sehen. hoffen kann ich auf einen besuch ihrerseits…

das alles wirkt sehr wie ein lamento. und ich weiss nicht ob es auch nur annähernd verstanden wird wie ich mich gefangen fühle. gerne würde ich an manchen tagen, so wie heute, einfach wegfahren. egal was kommt, egal ob ich dadurch alles hinschmeisse. da ist das fehlen einfach so groß.

ich will nicht dass es noch gröer wird.

wie ich mich gefangen fühle.

©paleica.wordpress.com


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