Wie ich mein Leben erleichterte, in dem ich diese 20 Gewohnheiten änderte.

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Sich das Leben leichter zu machen, ist der Traum von vielen. Nicht umsonst ist das Buch von Tim Ferriss  „Die 4-Stunden-Woche“ ein Bestseller seit vielen Jahren. Life Hacks sind Tricks, die den Alltag erleichtern sollen.

Doch die hier beschriebenen Anregungen sind nicht so leicht umzusetzen. Denn meistens sind es eingefleischte Gewohnheiten, mit denen wir uns das Leben unnötig erschweren. Dafür muss man nicht gleich ein Persönlichkeitsseminar oder ein Business-Coaching besuchen. Etwas Achtsamkeit und mit den hier aufgeführten Tipps zu experimentieren, können schon helfen, sich das Leben Stück für Stück leichter zu machen.

1. Ich reduziere die Zeit, die ich mit den falschen Leuten verbringe.

Die Menschen, die ich meine, sind natürlich nicht falsch. Aber für mich sind sie falsch. Weil sie langweilig sind. Mich und jeden anderen zutexten. Immer dieselben Geschichten erzählen. Und so weiter.

Ich habe beschlossen, das Leben ist zu kurz, um meine Zeit mit solchen Leuten zu verbringen, die hinterher ein leeres Gefühl in mir hinterlassen. Vertane Zeit. Ganz kann man solchen Menschen nicht ausweichen. Weil sie im Meeting da sitzen. Weil sie zur Verwandtschaft gehören. Weil man vielleicht einen Auftrag von ihnen erhofft. Weil sie dieselbe Gruppenreise gebucht haben. Weil es die Erbtante ist. Aber ich versuche es, wo ich kann.

2. Ich höre auf, vor meinen Problemen wegzulaufen.

Ich hasse Probleme. Kann mich total aufregen, wenn etwas nicht klappt. Egal, ob es der PC ist. Oder der nicht eintreffende Handwerker. Oder mein Körper. Ich kann auch dieses „Probleme-Sind-Herausforderungen-Gefasel“ nicht ausstehen.

Aber es hat nichts geholfen. Auch in meinem Leben (in bin 67 Jahre alt) gab es große Probleme. Ich kündigte, ohne einen neuen Job zu haben. Und ich wurde gekündigt, ohne einen neuen Job zu haben. Krankheiten kamen. Wirtschaftliche Sorgen. Das ganz normale Leben eben.

Vermutlich sind wir Menschen auch nicht dafür gemacht, Probleme zu haben. Deshalb regen wir uns auf, sind traurig, gekränkt, machen dieselben Fehler immer wieder. Also musste ich auch lernen, mich den Problemen zu stellen statt zu jammern oder in Schockstarre zu verfallen – in der Hoffnung, dass sie sich irgendwie von selbst auflösen.

3. Ich nehme meine Bedürfnisse und Wünsche ernster.

Ich habe früh in meiner Herkunftsfamilie gelernt, dass Bedürfnisse und Wünsche einen verletzbar machen. Weil der Zoobesuch wegen schlechten Wetters ausfällt. Weil meine Eltern kein Geld hatten, mir eine neue Gitarre zu kaufen. Weil sie Kinobesuche etwas für bessere Leute hielten.

So entwickelte ich eine funktionierende Strategie der Bedürfnislosigkeit. Wer sich nichts wünscht, ist auch nicht enttäuscht, wenn er es nicht bekommt. Vor allem, wenn die Wunscherfüllung von anderen abhängt. Klappt hervorragend!

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Aber es macht einen auch einsam. Und vor allem, wenn man sich verliebt, ist es aus mit dieser Strategie. Und mit der Zeit lernte ich, dass Wünsche und Bedürfnisse ein ganz wesentlicher Teil des Lebens sind. Es ist zwar manchmal noch so ein Reflex in mir, wenn mich jemand fragte, ob ich dies oder jenes gern hätte: „Brauch ich nicht!“ Aber dann spüre ich noch mal nach und komme zu dem Schluss: „Brauchen tue ich das jetzt – aber schön wäre es.“ Ich nehme meine Bedürfnisse und Wünsche ernster.

6. Ich versuche immer weniger jemand zu sein, der ich nicht bin.

Alice Miller hat das in ihrem berühmten Buch „Das Drama des begabten Kindes“ gut beschrieben. Dass Kinder, die ja immer mit den Eltern kooperieren wollen, genau spüren, was die Eltern aufgrund eigener persönlicher Defizite brauchen. Und dann ein „falsches Selbst“ entwickeln. Um geliebt zu werden. Um das Leben des anderen vermeintlich leichter zu machen. Ihn zu retten versuchen.

Als Erwachsener behält man diese Strategie. Gerade Menschen mit einem „Mach’s alles recht-Antreiber“ bemühen sich da sehr. In der ARD-Serie „Der Tatortreiniger“ kann man sehr gut sehen – und sich darüber amüsieren:

Was solche Menschen ja unbedingt vermeiden wollen ist, egoistisch erscheinen zu wollen. Die kriegen dann sofort Schuldgefühle. Wohingegen man sich viel besser fühlt, wenn man versucht, andere glücklich zu machen. Und es mehr oder weniger klappt.

Aber natürlich muss man sich da ziemlich verbiegen. Die eigenen Wünsche und Abneigungen möglichst komplett verdrängen oder verleugnen, damit sie einem nicht in die Quere kommen. Man versucht, jemand anders zu sein als man ist. Wie gesagt, ich arbeite daran.

7. Ich lasse die Vergangenheit immer mehr los.

Wenn Sie ein Buch lesen, ist Ihnen dieses Prinzip völlig einleuchtend. Sie können nicht das nächste Kapitel lesen, wenn Sie immer wieder das letzte Kapitel lesen. Logo.

Aber in unserem realen Leben tun wir das manchmal. Erzählen ein Kapitel aus unserem vergangenen Leben als Begründung für das, was gerade passiert – oder nicht passiert. Warum wir uns nicht trauen, uns woanders zu bewerben. Warum wir in unglücklichen Beziehungen verharren. Warum wir unsere Träume verschieben. Warum wir nicht das Leben führen, das wir möchten.

Die Vergangenheit loslassen ist aber nicht so einfach. Oft braucht man dazu ein gutes Persönlichkeitsseminar oder eine gute Therapie. Ich habe beides gemacht. Und es fällt mir immer schneller auf, wenn ich die Vergangenheit festhalte. Denn erst dann kann ich sie loslassen.

8. Ich traue mich, mehr Fehler zu machen.

Meine Einstellung auf Fehler hat sich radikal geändert als ich vor Jahren diesen Spruch, der dem Erfinder Thomas Alva Edison zugeschrieben wird, las:

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Etwas zu machen, was möglicherweise schiefgeht, ist zehnmal so produktiv, als gar nichts zu machen. Jeder Erfolg hat Misserfolge gesehen und jeder Misserfolg führt zum Erfolg. Sie werden die Dinge, die Sie NICHT gemacht haben, viel mehr bereuen, als die Dinge, Sie gemacht haben. Auch wenn einige Misserfolge darunter sein mögen.

Nehmen Sie sich ein Beispiel an der Natur. Sie probiert auch dauernd neue Dinge aus. Lässt das aussterben, was sich nicht bewährt. Und behält das, was sich gut angepasst hat und funktioniert. Nach diesem Prinzip funktioniert die Natur, genau genommen das Leben selbst. Seit Jahrmillionen.

Das halte ich mir immer vor Augen, wenn ich etwas Neues mache. Vor zwei Jahren hatte ich die Nase voll von den bekannten Stockphotos für meinen Blog. Und dachte, dass es doch cool wäre, eigene Zeichnungen, am besten Cartoons, dafür zu haben. Gesagt, getan. Ich absolvierte eineinhalb Jahre einen Cartoon-Kurs. Machte Tausende von Zeichnungen und wurde immer besser im Cartoonzeichnen. Hier sehen Sie eine Auswahl.

Es war nicht wirklich ein Fehler, denn ich hatte Freude daran. Aber ich entschied mich dann doch, wieder professionelle Bilder für meine Blogartikel zu nehmen.

9. Ich verstehe immer besser, dass man das Glück nicht kaufen kann.

Darauf basiert ja der Kapitalismus und unsere Marktwirtschaft: Kauf das – und du bis glücklich!“

Früher in der DDR gab es lange Schlangen, um Brötchen, Trabant-Ersatzteile oder Bananen zu erstehen. Weil es die nicht immer gab oder man nicht wusste, ob es die gab und wie lange. Heute gibt es viel längere Schlangen vor einem Telefonladen, obwohl jeder schon ein Telefon hat und alle wissen, dass es das neue Produkt noch jahrelang gibt.

Oft sind es vor allem teure Dinge, von denen wir annehmen, dass sie uns glücklich machen wird. Die It-Bag von Gucci, der neue Plasma-4K-Fernseher usw. Aber jeder kennt die Ernüchterung, die nach den orgasmusartigen Glücksgefühlen, nachdem man das begehrte Produkt in den zitternden Händen hält, zwangsläufig eintritt. Das neueste iPhone ist nach vierzehn Tagen eben ein kleiner Taschencomputer. Die It-Bag steht im Schrank neben den anderen heißen Modellen. Und der neue Bildschirm ist eben ein Fernseher, was sonst?

Dinge, die uns wirklich befriedigen oder glücklich machen, sind dagegen meist kostenlos. Liebe, Freude, Freundschaft und die Zeit, unserer Leidenschaft nachzugehen.

10. Ich lernte, mich schneller zu entscheiden.

Früher war ich bei Entscheidungen ein Langzeit-Grübler. Habe lange Pro- und Contra-Listen angelegt, abgewogen, neue Argumente gefunden, Listen ergänzt – und dann die Entscheidung aufgeschoben. Einfach weil ich angesichts der vielen Punkte nicht mehr wusste, nach welchem Kriterium ich mich jetzt entscheiden sollte.

Aber durch viele Erfahrungen wurde mir klar: lange Überlegungen machen eine Entscheidung nicht leichter.

Und dann änderte ich das. Heute denke nicht mehr so viel nach. Denn damit erzeuge ich eher manchmal Probleme anstatt sie zu lösen. Heute schätze ich Situationen kurz ein, spüre nach, was mir mein Bauchgefühl sagt – und treffe meine Entscheidung. Natürlich birgt diese Vorgehensweise Risiken. Aber das ist beim langen Abwägen genauso. Es sieht nur nicht so aus, weil man glaubt, an alles gedacht zu haben. Aber das ist eine Illusion.

11. Ich mache nicht mehr aus allem einen Wettkampf.

Ich war schon als Jugendlicher ziemlich wettbewerbsorientiert. Das blieb lange bis in mein Erwachsenenleben. Doch ich merkte immer wieder, dass dieses konkurrenzorientierte Denken mich frustriert. Denn je nachdem, wo ich hinschaute oder mich verglich: es gab immer jemanden, der etwas besser, schneller, erfolgreicher, müheloser machte als ich.

Heute mache mir kaum noch Gedanken darüber, was andere besser machen als ich. Ich konzentriere mich ganz auf meine Aufgaben und mein Tun. Wenn mir gemessen an meinen vorherigen Ergebnissen etwas besser gelingt, freut mich das. Wenn nicht, auch okay. Ich habe auch damit aufgehört, andere zu beneiden. Denn bei Neid schaut man in die falsche Richtung. Stattdessen frage ich mich: „Was habe ich alles, das andere nicht haben?” Und da kommt immer eine lange Liste zusammen.

12. Ich beschwere mich weniger und hadere seltener.

Das Leben spielt einem manchmal übel mit. Ein blöder Unfall. Jemand behandelt dich schlecht oder unfair. Das passierte mir genauso.

Ich flog zum Beispiel zweimal aus einem Team raus, in denen ich mich sehr wohlfühlte. Der Grund: ich konnte meine Klappe nicht halten. In der Sache war ich zwar im Recht, hatte aber nicht berücksichtigt, dass man den Chef meistens nicht kritisieren sollte.

Ich haderte zwei Monate lang, war beleidigt und kam aus dem Selbstmitleid nicht raus. Bis mich eine gute Freundin, die etwas esoterisch dachte, fragte: „Vielleicht will Dich das Leben ja damit  in eine andere Richtung  lenken.“ Ich verstand nur Bahnhof. Erst nach ein paar Monaten formte sich in mir eine Art Verständnis, was damit gemeint sein könnte. Es geschah durch Träume und dadurch, dass mir auffiel, dass ich vermehrt Geschichten von Männern las, die ihren ganz persönlichen Weg gegangen sind.

Noch ein paar Monate später begann ich, meine ganz eigenen Persönlichkeitsseminare zu entwickeln.

13. Ich verschwende weniger Zeit, mich zu rechtfertigen.

Rechtfertigen erfolgt meist, wenn wir uns angegriffen fühlen. Wir wollen dann erklären, warum wir das Notwendige und Richtige getan haben. Meistens, um mit unserem Handeln besser dazustehen. Ich habe festgestellt, dass das fast immer vergeblich ist. Es überzeugt den anderen nicht. Er wiederholt seinen Vorwurf, worauf ich meine Rechtfertigungen wiederhole und präzisiere.

Reine Zeitverschwendung. Deswegen habe ich damit aufgehört, mich anderen zu erklären. Meine Freunde brauchen es nicht und meine „Feinde“ glauben mir sowieso nicht. Was tue ich stattdessen? Mich entschuldigen oder dem anderen Recht geben. Und trotzdem zu meinem Tun stehen.

14. Ich mache mehr Pausen.

Ich habe immer viel gearbeitet in meinem Leben, einfach weil ich glücklicherweise über viel Energie verfüge. Aber als Selbstständiger gibt es keine Strukturen, die das Leben in Arbeiten und Freizeit einteilen. Alles kann ineinander fließen.

Deshalb musste ich lernen, mehr Pausen zu machen. Freiwillig.

Manche Menschen machen ja erst dann eine längere Pause, wenn sie der Burnout dazu zwingt.Tweet This

Die Zeit, um mal tief durchzuatmen, ist dann, wenn du keine Zeit dafür hast. Oft brauchen wir einen inneren Abstand zu den Dingen, die wir gerade tun. Um sie klarer zu sehen. Und vielleicht sein zu lassen.

15. Ich kann immer mehr die Schönheit kleiner Momente sehen.

Das Leben ist oft hektisch. Und die Gesellschaft um einen herum verführt leicht dazu, sich noch mehr Aufgaben aufzuhalsen. Wenn man lernt, die kleinen Dinge zu genießen, wird man in der Rückschau meistens entdecken, dass dies die großen Dinge waren. lächeln.

16. Ich hörte auf damit, zu versuchen Dinge perfekt zu machen.

Perfektion ist eine böse Falle. Zyniker sagen: „Du kannst ruhig nach Perfektion streben – Du bist weit genug entfernt.“

Falle deswegen, weil wir glauben, sie erreichen zu können. Das ist theoretisch auch möglich. Aber immer nur für einen kurzen Moment.

  • Der beste Pianist kann nicht bei jedem Auftritt perfekt sein.
  • Auch in der Liebe gibt es nur perfekte Momente. Und die sind meistens nicht gemacht, sondern entstehen.
  • Auch das perfekte Menü ist bald gegessen und nur noch Erinnerung.

Das Streben nach Perfektion hat zwei Seiten. Eine narzisstische, mit der wir aus der Menge der Normalos mit unserer Leistung herausragen wollen. Und eine ängstliche, bei der wir fürchten, für ein „normales“ Ergebnis kritisiert, also letztlich nicht geliebt zu werden. Beides sind gelernte Strategien, oft schon in Kindheit und Jugend, und deshalb nicht leicht zu ändern.

Ich habe lange Jahre mit Perfektionismus gerungen und falle ihm heute noch zuweilen zum Opfer. Aber ich lernte auch, dass es wichtiger ist und fast immer ausreicht, die Dinge gut zu erledigen.

17. Ich verweigere nicht mehr, mich anzustrengen.

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Mit 24 Jahren heuerte ich bei einem Finanzdienstleister an. Das Versprechen war: Mit nur 3 Stunden am Tag Arbeit 4000 Mark im Monat verdienen!“ Das war damals ein Haufen Geld. Und was soll ich sagen: es stimmte!

Bonnfinanz war damals der erste All-Finanz-Anbieter und brachte die fondsgebundene Lebensversicherung raus. Ich habe zwei Kunden abends besucht und fast immer etwas abgeschlossen. Das goldene Zeitalter des Strukturbetriebs. Ich habe sie miterlebt – weil ich mich nicht anstrengen wollte wie mein Vater, der sich mühsam vom Reparaturannehmer bei VW zum Autoverkäufer hochgearbeitet hatte. Allerdings machte es mich nicht glücklich. Weshalb ich danach beschloss, mein Abitur nachzuholen. Wozu ich mich sehr anstrengen musste.

Das Leben ist nicht leicht, vor allem dann, wenn man vorhat, etwas Sinnvolles zu erreichen. Tausende von Websites versprechen, reich und glücklich zu werden – ohne Anstrengung. Es stimmt nie, habe ich festgestellt. Alle, die viel erreichten, haben Jahre und Jahrzehnte meist hart dafür gearbeitet. Und auch als sie es erreicht hatten, legten sie meist nicht die Hände in den Schoß.

Das heißt: Erfolgreich sein zu wollen beinhaltet, sich anstrengen zu wollen. Nicht zu müssen. Also die Freude an der Anstrengung, an der Beharrlichkeit zu entdecken..

18. Ich höre auf, andere für meine Probleme verantwortlich zu machen.

In wieweit man seine Träume erreichen kann, hängt davon ab, in wieweit man die Verantwortung für sein Leben übernimmt. Solange Sie andere für das, was Sie gerade durchmachen, beschuldigen, verlieren Sie Kraft. Dann übernehmen Sie nicht die Verantwortung – du geben anderen die Macht über diesen Teil Ihres Lebens.

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