Wie ich mein Fernweh bekämpfe, ein sonnengelbes Zucchini-Paprika-Süppchen und eine Frage

Wie ich mein Fernweh bekämpfe, ein sonnengelbes Zucchini-Paprika-Süppchen und eine Frage

Erfahrungsgemäß sind Ankünfte nach längerem Frankreich-Aufenthalt bei mir mit akutem “Ich will wieder zurück”-Weh assoziiert und ich brauche eine ganze Weile, um mich hier wieder einzurichten und da zu sein. Ich befürchtete Selbiges auch in diesem Jahr, schließlich waren wir sage und schreibe 4 Wochen am Stück unterwegs.

Um allen Neidern entgegen zu wirken – es war auch ein Arbeitsurlaub. Wir nutzen diese Zeiten, um in erfrischender Arbeitsumgebung Ideen zu generieren, neue Konzepte zu entwickeln oder auch Liegengebliebenes nachzuarbeiten. Natürlich haben wir auch intensiv an Berichten für unser baldiges Journal gearbeitet – ich habe mich auf einen Titel eingeschossen, ich hoffe, der Liebste ist nun auch davon überzeugt. Beeindruckende und berührende Wochen liegen hinter uns, wir wurden Teil spannender Geschichten und Begegnungen und ja, wir wollen das teilen. Ganz bald.

Wie ich mein Fernweh bekämpfe, ein sonnengelbes Zucchini-Paprika-Süppchen und eine Frage

Wir haben uns auch in diesem Jahr für das “dosierte Abschiednehmen” entschieden und sind mit zwei Stopps nach Hause zurück gekehrt. Ich diesmal mit einem Begleiter, neben meinem Mann. Andere reisen mit einem Kühlschrank durch Irland – ich mit einem kleinblättrigen Basilikum durch Frankreich, die Schweiz und Deutschland. Nein, ich bin mir nicht blöd vorgekommen, ihn stolz ins Hotel zu tragen aber nein, wir haben nicht von allen Orten Bilder dazu gemacht. Wünscht mir Glück, dass mein “ungrüner” Daumen ihn nicht bald das Zeitliche segnen lässt.

Jedenfalls gab’s in den letzten Tagen gar keine Zeit für “sich zurück wünschen”-Gedanken, da wir wie die Workaholics sofort wieder in den Tagesjob gestartet sind. Kein Trübsal blasen, kein Tränchen verdrücken sondern zack und los. Vielleicht sollte ich mir das zur Gewohnheit werden lassen?

Wie ich mein Fernweh bekämpfe, ein sonnengelbes Zucchini-Paprika-Süppchen und eine Frage

Wenigstens nach Feierabend wollte ich mir’s – wo nun der Liebste auch wieder außerhäusig arbeiten muss – ein bisschen hübsch machen zu Hause. Sogar meine Foto-Utensilien hatten schon Spinnweben angesetzt. Gemeinhin ist das Werkeln in der eigenen Küche – “my kitchen is my castle” und das Fotografieren eine gute Möglichkeit, wieder anzukommen.

Nach all den Schlemmereien in Frankreich stand mir der Sinn nach einem Süppchen – so einem “jetzt biste wieder zu Hause und da isses auch schön”- Süppchen. Es sollte nicht superaufwendig sein aber ein bisschen fancy, so nach getaner Arbeit.

Wie schon bei Katharina nachzulesen war – die Zeit von herbstlichen Suppen ist im Anmarsch. Die Überlegung, mir eine therapeutische Höhensonne zur Bekämpfung etwaiger saisonaler Verstimmtheiten anzuschaffen, habe ich vorerst verschoben und greife auf vollfarbige Lebensmittel zurück.

Das Süppchen aus gelben Zucchini und gerösteten gelben Paprika ist nicht zu schwer, nahrhaft durch die Kokosmilch, wärmt schon ein bisschen mit Piment d’Espelette und erfreut das Auge mit seinem sonnengelb. Ich mag’s knusprig, deshalb gibt’s ein paar Scheiben gebratenen heimischen Schinkenspeck dazu. Als Clou obendrauf ein paar Streifen gelbe Zucchini-Julienne (Bonjour France!).

Wie ich mein Fernweh bekämpfe, ein sonnengelbes Zucchini-Paprika-Süppchen und eine Frage

À propos France – bis vor Kurzem gab es einmal wöchentlich die “Le Quignon”-Kolumne, mit allerlei rund um Frankreich und seine Eigenarten und Schönheiten. Ich bin mir unsicher, ob das tatsächlich auf so großes Interesse stößt. Einen Blogpost vorzubereiten braucht reichlich Zeit, wenn es ansehnlich werden soll. Deshalb möchte ich gern wissen:

Interessieren euch die “französischen Baguettestückchen”, möchtet ihr weiter darüber erfahren? Ist eine andere Art und Weise oder ein anderer Rhythmus angenehmer?

Ich freue mich über jegliche Form des Feedbacks dazu – reichlich Neues, Witziges, Absonderliches oder einfach nur Wunderschönes hätte ich schon im Repertoire ;-)

Bis dahin erhellt euch das Süppchen die Tage und vielleicht lässt sich auch die liebe Sonne in den nächsten Tagen nicht lumpen.

Zucchini-Paprika-Süppchen

reicht für 2 hungrige Suppenliebhaber

2 gelbe Zucchini, gewaschen

6 Minipaprika oder 3 große gelbe Paprika, gewaschen, halbiert

2 Schalotten, geschält, in kleine Würfel geschnitten

2 Knoblauchzehen, geschält, fein gehackt

Olivenöl

350 ml Gemüsefond

200 ml Kokosmilch

Salz, Pfeffer

1 Messerspitze Piment d’ Espelette

1 Prise Muskat

1 Prise Zucker

3 Scheiben Schinkenspeck

Den Ofen auf 200 Grad Celsius vorheizen und auf Grillstufe stellen.

Eine Zucchini halbieren, das weiße Innere entfernen und in kleine Stücke schneiden. Die andere Zucchini mit dem Julienne-Schneider in feine Streifen schneiden, alternativ einen Gemüseschäler oder einfach ein Messer benutzen. Die Zucchini-Julienne mit einem feuchten Küchentuch bedecken und beiseite stellen.

Die Paprikahälften mit der Schnittfläche auf ein Backblech legen und für 20-25 Minuten im Ofen rösten. Die Haut wird dabei dunkel und schlägt Blasen. Das ist richtig so, dann lässt sich die Haut danach besser entfernen.

In der Zwischenzeit in einem Topf die Schalotten und den Knoblauch leicht in Olivenöl anschwitzen. Sie sollen keine Farbe nehmen. Die Zucchinistückchen dazu geben und mit anschwitzen. Mit dem Gemüsefond ablöschen und auf kleiner Flamme weiter köcheln lassen.

Nun die Paprika aus dem Ofen nehmen und für 5 min mit einem feuchtem Küchentuch bedecken. Das erleichtert das Häuten. Die Haut abziehen, die Paprika in Stücke schneiden und in den Topf zur Zucchini geben. Alles für 15 min köcheln lassen. Nun mit dem Pürierstab pürieren. Die Kokosmilch dazu geben und eine Messerspitze Piment d’ Espelette. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und eine Prise Zucker dazu geben.

Wer die Suppe besonders fein möchte, kann sie durch ein Sieb streichen. Wer die Suppe etwas deftiger mag, gibt 3 Scheiben Schinkenspeck in eine heiße Pfanne, diesen von beiden Seiten 3 Minuten braten und dann auf ein Küchentuch legen. Danach in kleine Streifen schneiden.

Das Süppchen in Schalen geben, ein paar Julienne-Streifen dazu und mit dem Schinken garnieren.


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