Wie ich an einen Adventskalender kam…

Von Diekeule

Posted on December 3, 2013

Das Leben ist manchmal ziemlich merkwürdig. Man stellt sich in Gedanken eine Frage und die Antwort kommt schneller als man denkt. Letztens, als ich kurz davor war, die Autobahn nach einer längeren Fahrt zu verlassen, fragte ich mich, wer dieses Jahr an mich denken und meine Existenz mit einem Geschenk, welcher Art auch immer, honorieren wird. Ist das aber nicht so, dass nur brave Mädchen und Jungs beschenkt werden? Wenn an dieser Sage etwas Wahres dran ist, erwartet mich eigentlich eine Nullrunde dieses Jahr und ich werde von Glück reden wenn mir der Weihnachtsmann mit einer Schneeschaufel nicht zusätzlich auf den Kopf haut!

Als ich die Innenstadt erreichte, vergaß ich bereits meine Gedanken darüber, denn eigentlich ist mir das egal wer an mich denkt oder aus welchem Grund überhaupt nicht! Ich parkte den Wagen vor der Post und voller Überzeugung gleich in einer riesigen Menschenmenge zu stehen, die sich vor den Schaltern staut, betrat ich die kleine Filiale und staunte nicht schlecht, als ich merkte…keine Menschen da! Na super! Ich stellte mich an den Schalter, legte einen Brief auf die Theke und bat die hübsche Postangestellte mit makellos lackierten Fingernägeln einen Einwurfeinschreiben daraus zu zaubern. Nach wenigen Augenblicken verschwand der Brief in einer gelben Postkiste und als ich mich eigentlich schon umdrehte um in Richtung Ausgang zu gehen, hörte ich plötzlich ihre Stimme.

-Haben Sie Kinder?-

Ich drehte mich zurück, schaute sie an und sah, dass auch Frauen an der Post in der Lage sind schön zu lächeln wenn sie nur wollen.

-Nein, habe ich nicht, und Sie?

Ihr Lächeln wurde für einen Augenblick noch wärmer, doch die Antwort blieb sie mir schuldig.

-Dann ist das für Sie- sagte sie und überreichte mir etwas, das sich später als ein Adventskalender entpuppte.

Toll, jetzt wo ich mich wieder in einer Phase befinde, in der ich Süßigkeiten zu meiden versuche, bekomme ich haufenweise Schokolade! Normalerweise sind Adventskalender nichts für mich, denn ich öffne sofort alle Türchen und stopfe mir den kompletten Inhalt auf der Stelle in den Mund hinein, doch diesmal werde ich vorgehen wie sich das gehört. Jeden Tag werde ich einen von diesen Würfeln öffnen und den Inhalt genießen. Schluss mit den Neandertaler-Manieren!

Und so kam ich an das erste Geschenk der diesjährigen Weihnachtszeit. Tja, manchmal wird man im Leben überrascht und meistens dann wenn man am wenigsten damit rechnet. Genau diese angenehmen Momente versüßen den Alltag und machen ihn erträglicher….auch wenn es sich dabei um eine Kleinigkeit für paar Cent handelt.

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