Wie gut, dass Schnitzel keine Beine und Flügel haben

Bestimmte Erkenntnisprozesse sind schon hart. Dieser Tage half einer unserer Enkel seiner Mutter in der Küche. Als für die geplante Hühnersuppe das gerupfte Federvieh in den Topf verfrachtet werden sollte, fragte der kleine Mann: “Was ist das, was du da in den Topf tust?” “Ein Hühnchen”, lautete die ehrliche Antwort. Irgendwie konnte er das aber nicht nachvollziehen. Und so ging seine Mutter weiter ins Detail und zeigte ihm Beine und Flügel. “Wo ist denn der Kopf?”, wollte er dann wissen, was mit einem kaum verständlichen Gemurmel beantwortet wurde, das sich so ähnlich anhörte wie: ”Den hat jemand abgemacht.” Wie dem auch sei, das Tier landete schlussendlich im Topf, wurde gegart und zuletzt sach- und fachgerecht zerlegt. Als meine Tochter die Suppe auf den Tisch bringen wollte, schränkte der Kleine ein: “Ich bitte nur das Flüssige.” Was soll ich sagen? Wie gut, dass Schnitzel keine Beine und Flügel haben. Sonst würde er die vermutlich auch nicht mehr essen wollen - zumindest vorerst nicht.


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