Wie groß ist der Reichtum an Bodenschätzen in Griechenland?

Griechenland verfügt über Gold-, Kupfer-, Bauxit-, Öl- und Gasvorkommen. Doch in welchen Mengen? Und lohnt sich der Abbau bzw. die Förderung? Und wenn ja, warum ist dies nicht schon längst geschehen und warum hat man diese Bodenschätze aus den Verhandlungen über die Sparpakete herausgehalten?
Fragen über Fragen und nur wenige Antworten. In dem Artikel:
Blogger - Griechenland - Und das Öl
bin ich den Gerüchten um enorme griechische Öl- und Gasvorkommen nachgegangen. Da ja bekanntlich in jedem Gerücht ein Körnchen Wahrheit steckt. Auf der Suche nach dieser Wahrheit bin ich allerdings nicht weiter gekommen als zu der Tatsache, das Griechenland Öl- und Gasvorkommen hat. Über die Menge gehen die Meinungen weit auseinander. Von „kaum vorhanden“, über „eine Förderung lohnt nicht“, bis zu „die förderbaren Mengen haben einen Wert von 600 Milliarden Euro“, ist jede Meinung vertreten. Belastbare Fakten für diese Meinungen gibt es aber bislang nicht.
Mehrere Mails an offizielle griechische Stellen mit Fragen zu diesem Thema blieben entweder unbeantwortet oder ich wurde an eine andere Stelle verwiesen usw. usf. Das machte mich stutzig. Wenn man auf eine Mauer des Schweigens trifft, hat dies meist handfeste Gründe.
DER SPIEGEL schreibt schon 1974:
Flamme aus dem Wasser
Griechenlands Inseln schwimmen auf Öl. Doch die Türken wollen auch was davon haben.

Am 14. Februar trat Markezinis-Nachfolger Adamantios Androutsopoulos selbst im Fernsehen auf, um dem Volk eine "historische Station im Wirtschaftsleben des Landes" zu verkünden: Bohrungen und Tests hätten den Nachweis für "bedeutende Vorkommen von Erdöl guter Qualität und großer Mengen von Naturgas" in Griechenland erbracht.
"Im Meeresgrund von Thassos haben wir plötzlich Aladins Wunderlampe entdeckt", freute sich die Zeitung "Akropolis". Und das Wirtschaftsblatt "Express" jubelte: "Mit der Flamme, die dem Meer um Thassos entsprang. wurde alles rosig. Jetzt können wir sa· gen, daß wir Ölproduzenten geworden sind."
Die Freude der Nation galt der Versuchsbohrung "Prinos I" der amerikanischen Firma Oceanic Exploration Co. Sie war Anfang Januar in etwa 2500 Meter Tiefe unter dem Meeresgrund auf Öl- und Gasvorkommen gestoßen.
Das Öl, so versicherte Oceanic-Manager Brandley, sei möglicherweise ebenso gut wie die bisherigen Spitzenqualitäten aus Libyen; vor allem aber: "In der Nordägäis befinden sich noch mindestens sechs weitere Ölbecken", aus denen Griechenland seinen Bedarf für 37 Jahre decken könne. Und tatsächlich hält das amerikanische Fach-Magazin "Oil and Gas Journal" den Thassos-Fund für "die Bohrung des Jahres". Die gesamten Ölvorkommen in der Ägäis seien vermutlich "bedeutender als die von Alaska und Malaysia".
Mit dem Öl, auf dem sie schwimmen, werden die Hellenen allerdings vorerst kaum glücklich werden. Und schon gar nicht können Griechenlands Autofahrer -- denen gegenwärtig mit etwa 1,50 Mark pro Liter Super der zweithöchste Benzinpreis in Europa abverlangt wird -- in absehbarer Zeit auf billigeren Treibstoff hoffen.
Wohl hat sich der Staat im Explorationsvertrag mit Oceanic Royalties in Höhe von 15 Prozent der Produktion und einen Anteil von 50 Prozent am Reingewinn der Förder- und Betriebsgesellschaft gesichert. Weitere Mengen des geförderten Öls aber müßten die Griechen laut Vertrag bei Oceanic zum selben Preis kaufen, den sie für ihre Rohöl-Importe aus arabischen Ländern bezahlen.
Der "Kolonialvertrag" (so die regierungsnahe "Estia") garantiert den Amerikanern das Recht zur Ausbeutung der Unterwasser-Schätze für einen Zeitraum von 26 Jahren; eine Verlängerung um zehn Jahre ist ausdrücklich vorgesehen -- mithin so lange, wie der Vorrat wahrscheinlich reicht.

Weiterlesen auf DER SPIEGEL
Beachten sie bitte das fett geschriebene. 1974 + 26 Jahre + 10 Jahre = 2010. Zufall? Einen solchen langfristigen Vertrag schließt man doch als Förderunternehmen nur, wenn es rentabel ist. Kann es sein, das Griechenland wirklich auf Öl schwimmt? Sollte die Frage mit ja beantwortet werden können, dann ist es nur allzu verständlich, warum das Erdöl und andere Bodenschätze bei den Verhandlungen über die griechischen Sparpakete keine Rolle spielten. Möglicherweise sollen wieder „Kolonialverträge“ bzw. Knebelverträge die Taschen von privaten Investoren füllen.
Zu den vermuteten Ölvorkommen gibt es auch einen interessanten Artikel auf dem Griechenland-Blog:
Auf ungefähr 250 bis 300 Millionen Barrels werden von dem griechischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel (YPEKA) die in den Gebieten bei Ioannina, Katakolo und im Golf von Patras existierenden Kohlenwasserstoffvorräte geschätzt, für welche das Ministerium einen internationalen öffentlichen Wettbewerb ausschrieb und die interessierten Firmen aufruft, bis zum 02. Juli 2012 ihre Angebote einzureichen.
....
Wissenschaftler rechnen mit bis zu 600 Mrd. Dollar
Bezeichnend für die zwischen den Schätzungen des Ministeriums und der Wissenschaftler bestehende Differenz ist, dass die Regierung die aus der Nutzung der Kohlenwasserstoffe erzielbaren Gewinne Griechenlands für die nächsten 20 Jahre und bei einem sich zwischen 80 und 100 Dollar pro Barrel bewegenden Erdölpreis auf 20 Milliarden Dollar schätzt, während manche Wissenschaftler von Gewinnen für Griechenland sprechen, die über eine Periode von 20 Jahren veranschlagt die astronomische Summe von 600 Mrd. Dollar erreichen können.
Charakteristisch führte der Professor der Universität von Patra Abraam Zelilidis in Äußerungen auf der Website Newsit an, dass das Vorkommen bei Ioannina rund 500 Millionen Barrels, also viel mehr als die von dem Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel (YPEKA) geschätzten 80 Millionen Barrels erbringen soll. Diese Angaben gehen auf Basis von Daten hervor, über welche kanadische Wissenschaftler verfügen, die bereits in der Erforschung von Kohlenwasserstoffvorkommen in Albanien tätig sind.

Weierlesen auf Griechenland-Blog
Könnte es sein, das hier ein groß angelegter Betrug abgezogen werden soll? Während die griechischen BürgerInnen mittels Sparpaketen bis aufs Blut drangsaliert werden, werden die Bodenschätze unter der Elite aufgeteilt?
Sollte sich das annähernd bewahrheiten, möchte ich kein griechischer Politiker sein.
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