Posted by Marlene on Juni 26, 2015 · Hinterlasse einen Kommentar
Sie haben große Augen, aber keine riesigen Glupschaugen. Kein Make-Up. Augenbrauen, die noch echte Augenbrauen sind und Münder ohne rosa Lippenstift. Manche haben Zahnlücken, andere Sommersprossen und mädchenhafte Frisuren.
Das sind die Upcycling-Puppen einer tasmanischen Künstlerin, die Anfang des Jahres – völlig unerwartet für die Mutter einer 2-jährigen – auf Tumblr, Facebook und YouTube viral gingen. Ich habe heute erst über Sonia Singhs “Tree Change Dolls”-Puppen gelesen und finde die Idee so einfach wie genial.
Wie viele Second Hand-Plastik-Barbies gibt es auf der Welt?
Sonia Singh kauft ihre Puppen Second Hand, entfernt die unnatürlichen Prostituierten-Gesichter (sorry!) mit Nagellackentferner und bemalt sie neu mit Acrylfarbe und dünnem Pinsel. Wenn was kaputt ist, repariert sie auch. Ihre Mutter strickt und näht neue, kindgerechte Puppenkleidung. Was die Künstlerin aus Spaß an der Freude gestartet hatte, provozierte in Australien und weltwet eine Diskussion über sexistisches Puppendesign der Spielzeugindustrie und führte zu einer extremen Nachfrage nach Tree Change Dolls. Singh verkauft aber nicht nur fleißig handgefertigte Puppen, sondern gibt auf ihrem Blog auch Anleitungen, selbst kreativ zu werden. – Nicht ausgeschlossen, dass ich das mal ausprobieren werde!
Plastikspielzeug verrottet nicht.
Ein Weg aus diesem Müll-Kreislauf ist natürlich, nur noch Spielzeug aus nachwachsenden Materialien wie Holz, Stoff und Pappe zu kaufen. Ein anderer Weg ist es, vorhandenes Spielzeug pfleglich zu behandeln und an die nächste Generation weiterzugeben – gerne auch mit neuem Styling. Meiner Puppe, die oben als Maskottchen herhalten musste, sieht man die 20 Jahre, die sie mindestens schon auf dem Buckel hat, auch nicht an. Außer einer neuen Frisur, bräuchte sie dringend Beine und Füße… Weil ich Sonia Singhs Idee so toll finde, möchte ich gern ein Video des australischen TV-Senders SBS2 Australia teilen: