Wiederverwendbare Monatshygiene, darunter die Menstruationskappe oder auch Stoffbinden, werden immer beliebter. Immer mehr Frauen erkennen, dass waschbare Binden nichts mit „retro“ oder „aus Omas Zeiten“ zu tun haben, sondern eine clevere, gesunde, ökologische und vor allem günstige Alternative zu Tampons und Wegwerfbinden sind.
Wie aber funktioniert eine Stoffbinde und worauf solltest du beim Kauf einer Stoffbinde achten?
Es gibt verschiedene Arten, Formen und Materialien von Stoffbinden.
Material und Herkunft
Zuallererst ist wichtig, dass du bei der Auswahl auf die Qualität des Materials achtest. Im Idealfall besteht eine Stoffbinde aus Bio-Baumwolle oder anderen atmungsaktiven Naturmaterialien wie z.B. Hanf. Achtung: Mittlerweile gibt es bereits sehr viele Stoffbinden aus konventioneller Baumwolle. Herkömmliche Baumwolle ist die am stärksten mit Pestiziden belastete Pflanze weltweit. Hinzu kommt, dass in konventioneller Baumwolle bereits Glyphosatrückstände – Bestandteile eines Unkrautvernichtungsmittels – gefunden wurden. Achte also unbedingt beim Kauf von Stoffbinden auf Bio-Baumwolle – deinem Körper und deiner Umwelt zuliebe! Um das Klima zu schützen, solltest du außerdem keine Stoffbinden kaufen, die aus China oder anderen fernen Ländern kommen und somit bereits 1x um die halbe Welt gereist sind. Stoffbinden made in Europe haben einen weitaus geringeren CO2-Fußabdruck!
Stärke
Worauf du zudem achten solltest, ist die Stärke und damit verbundene Saugfähigkeit der Binde. Sehr dünne Stoffbinden bzw. Stoffslipeinlagen, die noch dazu aus reiner Bio-Baumwolle bestehen, haben zwar den Vorteil ultra-atmungsaktiv zu sein, sind aber dafür nicht so saugfähig und somit nur für die sehr leichte Periode bzw. auch für jeden Tag (bei Ausfluss oder leichter Inkontinenz) geeignet. Für die mittelstarke bis starke Blutung solltest du darauf achten, dass die Binde aus mindestens 2 Schichten besteht sowie im Inneren eine dünne Schicht PUL (=Polyurethan laminated) eingenäht ist. Diese hauchdünne Kunststoffschicht ist notwendig, um das Auslaufen bei stärkerer Blutung zu verhindern, lässt aber dennoch ein Verdampfen zu und ist somit auch luftdurchlässig.
Da wir von der erdbeerwoche mit keinen am Markt erhältlichen Stoffbinden zufrieden waren, haben wir unsere eigenen designt. Diese setzen sich aus zwei Teilen zusammen: der Binden-Basis mit Flügeln, die um den Mittelsteg des Slips geschlungen und per Druckknopf verschlossen werden kann, und einer entfernbaren Einlage, die sich durch zwei Querverstrebungen oben und unten sichern lässt. Die Schlaufen halten die Einlage absolut sicher auf dem Träger und machen ein Austauschen der Einlage unkompliziert und schnell. So kannst du die Bindenbasis mehrmals hintereinander verwenden, indem du nur die obenliegende Einlage austauscht.
Länge, Breite, Form
Abgesehen von der Dicke der Binde ist auch die Länge und Breite wichtig. Wir haben für unsere Stoffbinden eine Länge gewählt, die der Durchschnittslänge einer im Handel erhältlichen Binde der Stärke normal bzw. super entspricht. Diese sind angenehm zu tragen, ohne dass man das Gefühl hat, auf einer „Windel zu sitzen“. Wichtig ist auch die Breite der Binde im geschlossenen Zustand, d.h. wenn du sie in deinem Slip befestigt hast. Die Binde sollte in etwa der Breite des Stegs deines Slips entsprechen (das ist der Mittelteil des Slips) oder geringfügig breiter sein. Wichtig ist, dass du die Stoffbinde bzw. -Slipeinlage in einem gut sitzenden, nicht zu schmalen Slip trägst. Wir haben hierfür eigene Wohlfühlslips aus biofairer Baumwolle entwickelt, die sich sehr gut mit Stoffbinden kombinieren lassen.
Im nächsten Blogbeitrag verraten wir dir, wie du deine Stoffbinde am Besten reinigst und was du unterwegs damit machst. Inzwischen kannst du dir unsere FAQ zu Stoffbinden ansehen. Hier findest du verschiedene Stoffbinden und Stoffslipeinlagen aus Hanf und Bio-Baumwolle. Zusätzlich haben wir ein extra Starterset geschnürt, das eine Auswahl aller Produkte für den Umstieg auf waschbare Stoffbinden und -slipeinlagen enthält.
Und vergiss nicht:
Es ist deine Regel und dein Planet!
Deine erdbeerwoche-Botschafterinnen
Annemarie und Bettina