Wie funktioniert eine Radiolesung?

Von Mondpoet @Mondpoet

Eine kurze Beschreibung zum Ablauf einer Radiolesung im Salzburger Kulturradio “Radiofabrik”

Es ist als Newcomer oder weitgehend unbekannter Schriftsteller nicht so einfach, Fuß zu fassen bei 80.000 erscheinenden Büchern alleine in Deutschland pro Jahr. Lesungen, ob regional oder auch überregional helfen definitiv weiter. Diese Werbung ist allemal besser als Werbung in sozialen Netzwerken.

Doch wie kommt man ins Radio und wie läuft so eine Sendung ab?

Da die Radiofabrik in Salzburg ein Kulturradio ist, hat sich der Programmchef zweier Sendungen sehr gefreut, dass ich seine Programme neben Musikeinlagen mit meinen Kurzgeschichten erweitert habe. Ich wurde dort sehr herzlich aufgenommen und habe jetzt in der Zwischenzeit schon mehrmals in seiner Sendung live on air gelesen. Die Nervosität schwand schnell. Im Backstageraum wurde erst entspannt ein Bierchen getrunken und kurz ohne viel Aufwand besprochen, wann ich meine Texte im Programm lesen werde. Oftmals wurden auch bewusst Manuskripte angewandt, die zum jeweiligen Thema der Sendung passen. Sicherlich habe ich mich ab und an einmal versprochen, doch das fiel nicht weiter auf.

Ein Radiosender wie dieser ermöglicht es den Neulingen, seien es Musiker oder Jungautoren, seine Werke auch auf anderen Sprachen vorzutragen. Wöchentlich wird uns dort eine Chance gegeben, aufzutreten. Kulturradiosender fördern uns. Das Studio ist überschaubar klein, aber technisch top ausgerüstet.

Ich kann sicherlich nur jedem empfehlen, bei Interesse an so etwas einfach einen kleinen Sender anzuschreiben oder gleich mit einem Manuskript persönlich vorbeizukommen. Ich habe festgestellt, dass man sofort ein offenes Ohr hat. Es bestehen kein finanzieller Aufwand, dafür, dass ich meine Bücher mitsamt Webseite und Links zum Werk nennen durfte, bekam ich keine Gage. Es macht dennoch jedesmal Spaß, vor allem wenn der Programmdirektor sagt, ich habe eine absolut “radiofähige” Stimme. Deshalb durfte ich kürzlich nebst den Livesendungen auch vorgefertigte Texte über ein historisches Thema für eine aufgezeichnete Reihe aufsprechen, was natürlich noch eine weitere Herausforderung war.

So locker, wie es in der Radiofabrik Salzburg abläuft, funktioniert es am Besten. Kein Stern ist je vom Himmel gefallen. Das Ganze gab innerlich so viel Selbstvertrauen, dass auch zu Hause das Schreiben an neuen Texten noch mehr Antrieb gibt, weil man weiß, dass das Projekt wo ankommt. Niemals hätte ich vermutet, dass ich es so weit schaffe.

Gebt Euch bei schlechten Verkaufszahlen, so wie ich sie anfangs hatte, einen Ruck und meldet euch spontan bei einem lokalen Radio in Eurer Nähe. Ihr werdet sehen, es funktioniert. Ich durfte jedesmal 2-3 Texte in Form von Kurzgeschichten, Lyrik und Prosa aus meinem “Best of Lesungen” – Buch TAGE UND NÄCHTE (125 Seiten, erhältlich bei Amazon und meinbestseller.de) vortragen. Ich habe schon gemerkt, dass es in letzter Zeit öfter bestellt wurde als zuvor.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche. Ihr könnt mich bei Fragen gerne über Facebook anschreiben.

Liebe Grüße, Roman Reischl