Wie fördere ich meine Kreativität?

“Müsste ich Leben in einem Wort beschreiben, dann so: Leben ist Schaffen”, sagte Claude Bernard. Wir sprechen ja auch von der Schöpfung. Und auch für jeden Einzelnen von uns ist Kreativität eine der wichtigsten Fähigkeiten, die uns auf unserem Weg durch das Leben unterstützen. Es ist unsere Vorstellungskraft und es sind unsere Wünsche, die unser Leben gestalten, oder zumindest mitgestalten. Nur wenn ich mir vorstellen kann, was ich mir erträume, werde ich es auch erreichen können.

Alle schöpferischen Menschen sammeln zunächst einmal eine Menge mehr oder weniger ausgefallene Ideen, erstellen dann einen gedanklichen Plan und setzen ihn erst danach in die Tat um. Das Gebäude, in dem ich mich gerade befinde; die Möbel in meinem Arbeitszimmer; das Auto, das gerade am Haus vorbeifährt; das Flugzeug, mit dem Ulrikes Mutter letzte Woche nach Schottland flog; das Handy, das ausgerechnet jetzt klingelt – alles war zunächst ein Gedanke im Gehirn eines Architekten, eines Tischlers, eines Konstrukteurs oder Ingenieurs. Große Sinfonien, dicke Romane und faszinierende Kunstwerke – sie alle gab es nur in den Köpfen der jeweiligen Komponisten, Autoren und Künstler, bevor sie das Licht der Welt erblickten. Und auch ich selbst war anfangs “nur” ein liebevoller Gedanke meiner Eltern oder vielleicht sogar im Bewusstsein eines weitaus größeren Wesens, wer weiß das schon so genau.

Werkzeugkasten - Foto: Jürgen Tesch - leben-lernen-lieben.de - Standort: Ringsheim - März 2014

Du siehst, der wohl größte Schatz, über den Du verfügst, ist Deine lebhafte Fantasie. Selbst wenn man Dich in eine enge Gefängniszelle sperrt oder Du in einem bewegungsunfähigen Körper leben müsstest, bist Du in Deinen Gedanken trotzdem frei und kannst eine ganz neue Welt erschaffen. Vielleicht kommt Deine Vorstellungskraft nicht ganz an die eines Leonardo da Vinci, eines Thomas Alva Edison, eines Albert Einstein, eines Nelson Mandela oder eines Stephen Hawking heran, vorhanden ist sie aber auf jeden Fall. Hier ein kleiner Test, falls Du Dir nicht ganz sicher bist:

In einem Land, in dem es viele Bettelmönche gab, die den Leuten mit der Zeit doch arg lästig wurden, weil sie ihnen überall ihre Bettelschalen entgegenhielten, wurden besonders aufdringliche Mönche auf folgende Weise bestraft: Man sperrte sie nackt an allen vieren festgebunden in einen Verschlag und ließ dann ein hungriges Kälbchen zu ihnen hinein …

Na also! Geht doch. Auch Du kannst Dir Bilder machen. Schöpferisch zu sein, ist ganz natürlich. Wir alle sind kreativ, wir alle sind Künstler, Erfinder und Tüftler. Zumindest waren wir es als Kind. Und wir können diese Fähigkeit, etwas Neues zu erschaffen, jederzeit wiederbeleben, anwenden und ausbauen. Die Palette schöpferischer Tätigkeiten ist groß. Ich selbst schreibe, fotografiere, zeichne, dichte, erstelle Collagen, MindMaps® und PowerPoint-Präsentationen, denke über wichtige Themen nach, erforsche neue Wissensgebiete, erfinde Geschichten, produziere Ideen, singe unter der Dusche, tanze, begebe mich auf Fantasiereisen, koche, backe, lese, träume, teile meine Erkenntnisse und bringe andere zum Lachen.

Doch wofür Du Dich auch entscheidest, achte dabei auf das Gefühl, ganz bei Dir zu sein und etwas Schönes und Richtiges zu tun. Hier ein paar Fragen für Dich, die Dir dabei helfen können, die enorme Fülle von Ideen, die Du in Dir trägst, hervorzulocken und weiterzuentwickeln:

  • Andere Verwendung: Lässt sich eine Idee oder Sache anders einsetzen? Wozu kann ich sie zusätzlich noch gebrauchen?

  • Anpassung: Welche Ähnlichkeiten bestehen zu anderen Dingen? Weisen sie auf andere Möglichkeiten hin?

  • Änderung: Was lässt sich verändern oder umgestalten – Farbe, Form, Bewegung, Klang, Geruch, Größe, Material …?

  • Vergrößerung Was lässt sich vergrößern oder hinzufügen? Verdoppeln, vervielfältigen, übertreiben …? Etwa die Zeitdauer, die Häufigkeit, die Stärke, Höhe, Länge oder Dicke?

  • Verkleinerung Was kann ich weglassen, verkleinern, kürzen, aufspalten, untertreiben …?

  • Ersetzen: Was kann ich an der Idee ersetzen? Gibt es ein anderes Material, einen anderen Prozess, neue Bedingungen, neue Positionen? Was kann an die Stelle meiner ursprünglichen Idee treten?

  • Umstellung: Was lässt sich austauschen oder umstellen? Gibt es eine andere mögliche Struktur? Oder eine neue Reihenfolge?

  • Umkehrung Geht es auch rückwärts statt vorwärts? Oder positiv statt negativ?

  • Zusammenfassung: Kann ich Ideen oder Personen kombinieren und Absichten miteinander in Verbindung bringen?

Ich wünsche Dir eine schöpferische Woche, und denke daran, was John Updike uns ans Herz gelegt hat: “Jede Tätigkeit wird kreativ, wenn dem Ausführenden daran gelegen ist, sie gut oder noch besser zu machen.”


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