Wie finster war das Mittelalter in Berlin wirklich?

Wie finster war das Mittelalter in Berlin wirklich?
Interview mit der Autorin des Buches „Civitas Berolinensis. Geschichtstouren zu den Anfängen der Hauptstadt
1. Frau Kühnel, Ihr Buch "Civitas Berolinensis. Geschichtstouren zu den Anfängen der Hauptstadt" ist letzte Woche erschienen. Wieso ist das Mittelalter in Berlin so spannend?
Beim Stichwort Berlin denken die meisten Menschen zuerst an die Kaiserzeit oder an die Teilung der Stadt. Dass die Metropole Berlin jedoch viele hundert Jahre älter ist und aus zwei kleinen Siedlungen, Berlin und Cölln, erwachsen ist, ist für viele kaum vorstellbar – und tatsächlich hat Berlin noch einige mittelalterliche Sehenswürdigkeiten zu bieten, zum Beispiel die Stadtmauer, die Heilig-Geist-Kapelle oder die Ruine des Franziskanerklosters. Diese und viele weitere Stationen sind in meinem Buch zusammengefasst in drei Geschichtstouren zu Berlin, Cölln und Spandau, mit denen man auf Entdeckungsreise gehen kann.
2. Was war das größte Problem bei den Recherchen?
Die schriftliche Quellenlage zum Mittelalter im Berliner Raum ist im Vergleich mit anderen Städten eher dürftig. Nicht mal eine Gründungsurkunde von Berlin oder Cölln existiert. Daher versuchen Archäologen seit vielen Jahren und aktuell mit den Ausgrabungen um den Petri- und Schlossplatz neue Erkenntnisse zu gewinnen, die ich in mein Buch habe einfließen lassen.
3. Sie stellen in „Civitas Berolinensis“ unterschiedliche Touren mit vielen Stationen mittelalterlicher Überreste vor. Welche Station ist für Sie besonders faszinierend?
Die gesamte Tour durch das mittelalterliche Cölln auf der Fischerinsel steht im besonderen Kontrast zum heutigen Stadtbild – mehrspurige Straßen, Verkehrslärm, Wohnblocks monoton aneinandergereiht. Auch ich als Historikern konnte es auf meinen Recherchetouren manchmal kaum glauben, dass hier das Zentrum Berlins gelegen haben soll. Umso wichtiger ist es, diese Gegend als historische Mitte angemessen zu würdigen und den Menschen in Erinnerung zu rufen.
4. Für wen ist dieses Buch besonders interessant?
„Civitas Berolinensis“ richtet sich an ein geschichtsinteressiertes Laienpublikum – vom Schüler bis zum Rentner, das Buch bietet mittelalterliche Geschichte zum Entdecken für jedermann. Es ist anschaulich bebildert und durch Kartenmaterial, eine Zeittafel und weitere Ausflugstipps im Berliner Raum ergänzt.

wallpaper-1019588
Der Mond in einer Regennacht: Yuri-Manga erhält Anime-Adaption
wallpaper-1019588
Übel Blatt: Neuer Trailer veröffentlicht + Starttermin
wallpaper-1019588
The Catcher in the Ballpark! – Anime-Adaption angekündigt
wallpaper-1019588
The Daily Life of a Middle-Aged Online Shopper in Another World: Neuigkeiten zum Anime + Visual + Trailer