Man hat die People zusammen, die Musikinstrumente sind gestimmt, die Songliste steht, jetzt fehlt nur noch der Bandname. Und plötzlich wird es schwierig. Unter welchem Namen soll die Gruppe die Charts stürmen, Konzerthallen füllen und sich drei- bis viermal trennen, um große Comebacks zu inszenieren?
Wie findet man Bandnamen?
Es gibt einige simple Tricks, um Bandnamen zu finden, die vielleicht zum Erfolg führen oder zu schlechtbezahlten Auftritten vor betrunkenen Dorfbewohnern in Schützenfestzelten. Ich übernehme dahingehend keine Haftung. Natürlich sollte man sich außerdem, wenn man einen Namen gefunden hat, der allen Bandmitgliedern zusagt, informieren, ob dieser nicht schon belegt ist.
Trick 1: Kulturelle Referenzen. Im 21. Jahrhundert kann eine neugegründete Musikband aus einem reichen Fundus an Filmen, Romanen, Fernsehserien, Songs, Theaterstücken und sonstigen Werken schöpfen, um einen Namen für sich zu finden. Sich direkt nach einem Film zu benennen ist eine Möglichkeit, einfach einen amerikanischen Filmtitel in eine andere Sprache übersetzen gilt als weitere Option. Auch kann man sich nach einer fiktiven Figur oder einer ausgedachten Stadt aus einem Film, Roman oder einer Serie benennen.
Trick 2: Historische Ereignisse. Es ist schon viel passiert auf dieser Welt. Auch davon kann man sich inspirieren lassen. Als Band hat man die Möglichkeit, sich nach historisch bedeutsamen Orten, Personen oder Begebenheiten zu benennen. Welche Zeitspanne dabei aus deutscher Sicht eher nicht in Frage kommt, versteht sich von selbst.
Trick 3: Akronyme. Die im Internetzeitalter zur Kunstform erhobenen Akronyme haben ebenfalls Potential. Ein Akronym ist ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildet wird, z.B. LOL (Laughing Out Loud), TÜV (Technischer Überwachungsverein) oder TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership). Ein solches Akronym kann man nun beispielsweise aus den Vornamen oder Nachnamen aller Bandmitglieder bilden. Heißen die Bandmitglieder etwa Tom, Lukas und Ralf wäre das TLR. Man kann ein Akronym selbstverständlich auch aus anderen Wörtern bilden, etwa aus den Städten, in denen die Bandmitglieder geboren wurden.
Trick 4: Stadt, Land, Fluss. Geographie kann auch helfen. Man studiert dazu einen Atlas oder eine Straßenkarte (oder einfach Google Maps) und macht sich auf die Suche nach interessanten, lustigen oder bemerkenswerten Städtenamen, Flussnamen, Straßennamen, Namen von Bauwerken, Gebirgsnamen, etc. Alternativ kann man statt in die weite Welt zu schweifen auch in der eigenen Erinnerung kramen. Wie hieß die erste Straße, in welcher der Leadsänger der Band gewohnt hat? Welcher Fluß fließt durch den Ort, in dem sich die Band gegründet hat? Wohin sind alle oder einige Bandmitglieder mal zusammen auf Klassenfahrt gewesen?
Trick 5: Reizwortanalyse. Diese Technik habe ich bereits an anderer Stelle erläutert. Jener Text bezieht sich zwar eher auf das kreative Schreiben, kann aber ebenso zur Findung eines Bandnamens angewendet werden. Das gilt auch für andere Kreativtechniken, die ich schon thematisiert habe.