Für manche Frauen ist der BH-Kauf so amüsant wie ein Besuch beim Zahnarzt. Allein die Vorstellung, im Kaufhaus in einer engen Umkleidekabine zu stehen, halbherzig schlecht sitzende Modelle anzuprobieren, um am Ende doch wieder zu einem weißen Standardartikel zu greifen, löst ein beklemmendes Gefühl aus. Doch der Frust beim Wäschekauf muss nicht sein. Wer sich mit Größen und Passformen auskennt, wird Mühe haben, sich zwischen den schönsten Modellen zu entscheiden.
Die BH-Größe
Auch wenn es kaum belegbare Zahlen zu diesem Phänomen gibt, ist klar: Die meisten Frauen tragen die falsche BH-Größe. Rückenteile, die nach oben ziehen, unschöne Formen unter dem T-Shirt und Träger, die auf den Schultern der Trägerin tiefe Furchen hinterlassen, sind nur einige der Indizien dafür, dass eine Dame die falsche BH-Größe trägt. Wer seine BH-Größe ermitteln möchte, muss zunächst zum Maßband greifen. Die BH-Größe besteht aus einer Zahl, welche die Unterbrustweite der Frau in Zentimetern beziffert, und einem Buchstaben, der für die Größe des Körbchens steht. Zum Ermitteln des Unterbrustumfangs sollte das Maßband eng um den Körper gelegt werden. Der ermittelte Wert ist auf 5 cm auf- oder abzurunden. Um die Cupgröße zu bestimmen, muss der Brustumfang exakt auf der Brust gemessen werden und zwar an der breitesten Stelle. Im Internet gibt es zahlreiche Größenrechner, in die eine Frau ihre Werte eintragen kann. Viele Frauen zeigen sich über ihre echte BH-Größe erstaunt und empfinden den richtigen BH im ersten Moment des Tragens möglicherweise sogar als zu eng.
BHs am besten mit oder ohne Bügel?
Das Gerücht, ein Bügel-BH sei ungesund, störe oder könne gar Krebs verursachen, hält sich hartnäckig. Fakt ist, dass ein Bügel, wenn der BH die falsche Größe hat, stört. Er piekt, schneidet ein und sitzt auf, nicht unter der Brust. Sitzt der BH richtig, liegt die Brust locker über dem Bügel. Der Bügel sollte außerdem so geformt sein, dass er seitlich neben dem Busen nach oben läuft und nicht in das Gewebe in Achselnähe sticht. Die Vorteile eines gut sitzenden Bügle-BHs sind mannigfaltig: Erstens macht ein BH mit Bügel stets eine schönere Form, da er die Brust deutlich besser anhebt. Zweitens sorgt der Bügel für einen optimalen Halt und ist deshalb besonders Damen mit einem schweren Busen unbedingt zu empfehlen. Das Gewicht der Brust verteilt sich gleichmäßig auf das Rückenteil und die Träger, wenn der Bügel ausreichen Support bietet. Drittens gibt es einfach eine größere Auswahl an schönen BHs mit Bügel. Trotz aller Vorteile von Bügel-BHs, sind in einigen Fällen Modelle ohne Bügel vorzuziehen: Frauen, die gerade an der Brust operiert wurden, fühlen sich in einem BH ohne Bügel deutlich wohler. Damen mit Nickelallergie sollten Bügel-BHs nur kaufen, wenn sie ganz sicher sein können, dass der Hersteller keine Nickelprodukte verwendet. Damen mit einem sehr kleinen, festen Busen haben auch ohne Bügel ausreichend Halt und können sich im Bustier oder einem schicken Triangel-BH einfach wohlfühlen. Viele Sport- und Still-BHs sind ohne Bügel erhältlich.
Das Material
Spitze, glatte Materialien und opulente Stickereien – BHs sind in den unterschiedlichsten Materialien erhältlich. Hier eine kleine Übersicht:
Spitze und Stickereien: Wenn es sexy sein soll, greifen Damen oft zu Dessous aus Spitze oder dünnen Stoffen, die mit Stickereien verziert sind. Was auf der nackten Haut ungeheuer erotisch aussieht, hat einen entscheidenden Nachteil: Unter engen T-Shirts und Blusen zeichnen sich die Muster des BHs ab. Außerdem ist zarte Spitze sehr empfindlich und sollte mit größter Vorsicht gewaschen werden.
Baumwolle: Auch wenn viele Frauen auf der Suche nach ihrem Traum-BH aus reiner Baumwolle sind, werden sie ihn nicht finden. Denn Baumwolle saugt Feuchtigkeit auf, leiert schnell aus und ergraut in der Wäsche. Diese Eigenschaften machen das liebste Material der Deutschen für schicke Unterwäsche leider ungeeignet.
Mikrofasern: Die meisten BHs werden aus Mikrofasern hergestellt. Die federleichten Garne aus Polyester oder anderen Kunstfasern bieten optimalen Support und werden durch die Beimischung elastischer Fasern zu echten Formwundern.
Die Vor- und Nachteile von Schalen-BHs
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr BHs mit vorgeformten Cups. Sie geben dem Busen eine runde, natürliche Form und sind unter T-Shirts und Pullovern geradezu ideal, weil sie unsichtbar bleiben. Auch Damen mit großem Busen sollten es wagen, einen Schalen-BH anzuprobieren. Dieser trägt nicht auf, sondern hat unter Umständen sogar mehr Power, den starken Busen zusammenzuhalten und bietet einen Minimizer-Effekt. Der Hauptnachteil von Schalen-BHs ist, dass sie im Wäscheschrank ungeheuer viel Platz wegnehmen. Im Hochsommer sind Schalen-BHs außerdem sehr warm.
Die wichtigsten Passformen im Überblick
Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher BH-Passformen. Damen, die mit den Fachbegriffen nichts anfangen können, haben es beim BH-Kauf schwer.
Push-ups: Push-up-BHs sind Büstenhalter, in die ein Polster eingearbeitet wird, das die Brust anhebt. Der Effekt ist eine um eine bis zwei Cupgrößen üppigere Oberweite.
Vollschalen-BHs: Bei einem Vollschalen-BH umschließt der Cup die Brust vollständig. Meist ist der Cup durch eine Mittelnaht geteilt oder dreigeteilt, um besseren Halt zu geben. Vollschalen-BHs sind besonders für starke Busen geeignet und im Internet und in guten Fachgeschäften in den Cupgrößen A bis H problemlos erhältlich.
Dreiviertelschalen: Dreiviertelschalen sind ähnlich wie Vollschalen. Hier ist der Cup allerdings schräg angeschnitten, der BH wirkt somit leichter und filigraner. Dreiviertelschalen sind für alle mittleren BH-Größen von B bis E besonders empfehlenswert.
Halbschalen-BHs: Halbschalen-BHs zeichnen sich durch einen Cup aus, der bis zur Mitte der Brust reicht und knapp über den Brustwarzen endet. Oft verfügt er über seitlich angeordnete Außenträger. Da er nicht viel Halt bietet, wird er von Damen mit einem prallen, festen Busen in den Cupgrößen B bis D bevorzugt.
Büstenheben: Eine Büstenhebe ist ein erotisches Dessous. Vom Grundgerüst wie ein BH konzipiert, wird der Busen bei der Büstenhebe nicht durch Stoff bedeckt.
Der perfekte BH – Erkennungsmerkmale
Ob eine Frau den perfekten BH gefunden hat, kann sie erst feststellen, wenn sie das schicke Teil richtig angezogen hat. Es ist ein hilfreicher Trick, sich beim Anziehen des BHs nach vorn zu bücken und den Busen in die Körbchen zu schütteln. Ob der BH gut sitzt, lässt sich an den folgenden Merkmalen erkennen: Der BH lasst sich im Rücken bequem im mittleren Häkchen schließen. Das Körbchen schließt sanft ab und schneidet nicht ein. Das Rückenteil sollte stramm sitzen und nicht nach oben rutschen. Sind diese Kriterien erfüllt, gilt es, die richtige Farbe zu wählen. Schwarze BHs sehen sexy aus, bunte modisch, weiße edel. Hautfarbene BHs sind praktisch, weil sie unter heller Kleidung unsichtbar bleiben. Gibt es zum BH schließlich noch einen passenden Slip oder String, wird sicher auch der Liebste von diesem Traumdessous begeistert sein.
