Die interkommunale Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber, die drei Landkreise im Norden Baden-Württembergs umfasst, ist für ihr Engagement als „Energie-Kommune“ des Monats Februar 2012 ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte.
„Die bisher umgesetzten Projekte haben ein Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro“, berichtet Sebastian Damm, Geschäftsführer der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH. „5 Millionen Liter Heizöl sparen die drei in der Bioenergie-Region engagierten Landkreise dadurch ein und halten eine Kaufkraft von knapp 4 Millionen Euro pro Jahr vor Ort.“ Die GmbH wurde ins Leben gerufen, um die drei Landkreise mit 400.000 Einwohnern sowie 61 Städten und Gemeinden zu koordinieren.
„Unsere Aufgabe ist es, als Moderator aufzutreten und den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Wenn Probleme auftauchen helfen wir, Lösungen zu finden, die allen gerecht werden und bringen die Verhandlungspartner an einen Tisch“, umschreibt Damm seine tägliche Arbeit.
Durch eine intelligente Planung stärkt die Bioenergie-Region außerdem den ansässigen Mittelstand. In Schöntal-Bieringen wird beispielsweise das Werk eines führenden Herstellers von Motoren, Ventilatoren und Regelsystemen, mit der Abwärme einer Biogasanlage versorgt. Damit bleiben die Energiekosten niedrig und die Produktion umweltfreundlich – ein entscheidender Standortvorteil.
„Mittelständische Unternehmen werden in die Planung mit eingebunden, da dadurch überschüssige Wärme und Wärmebedarf zusammengebracht werden können“, erklärt Geschäftsführer Damm. „Durch die dezentrale Verteilung der regenerativen Energieanlagen hat eigentlich jede beteiligte Kommune etwas davon und profitiert von der kommunalen Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien.“
Aber nicht nur für den Mittelstand und die Kommunen sind die Erneuerbaren ein Gewinn. Auch für Landwirte bringt die Energiewende neue Wirtschaftsfelder. Die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber setzt im Bereich der Energiepflanzen auf Innovationen. Obwohl durch die geringe Viehhaltung der Anbau von Mais nicht besonders ausgeprägt ist, setzen die drei Landkreise auf Alternativen, wie die Durchwachsene Silphie, die durch einen hohen Ertrag und Mehrjährigkeit besticht, oder durch Kurzumtriebsplantagen, die für eine hohe Artenvielfalt sorgen.
„Ein gut koordinierter Ausbau von Erneuerbaren Energien wird zunehmend zu einem wichtiger Standortfaktor für die Kommunen und Regionen“, meint Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien mit Blick auf die ausgezeichnete Leistung der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber.