Wie eine dezentrale Energieversorgung zu einer effizienten Immobilienbewirtschaftung beitragen kann

Solarthermie-Anlage, Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Solarthermie-Anlage, Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Bisher ist die Immobilienwirtschaft als Blockierer der energetischen Gebäudesanierung aufgefallen, ohne eigene Vorschläge zu bringen, wie sie – mit dem doch sehr hohen Anteil am Energieverbrauch – zu den Energiesparzielen beitragen kann. Jetzt hat sie mal einen wirklich guten Vorschlag in die Diskussion eingebracht, der zur Lösung im Stromsektor und zur CO2-freien Heizung von Gebäuden beiträgt. Allerdings ist damit immer noch nichts gegen den hohen Heizenergiebedarf viele alter Gebäude getan.

„Der Netzausbau in Deutschland kommt nur schleppend voran, Strom aus erneuerbaren Energien kann wegen Lastproblemen vielfach nicht in das Netz eingespeist werden, das Netz droht zu kollabieren – das ist der aktuelle Stand der Energiewende.“, bilanziert Walter Rasch, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Daher plädiert der BFW dafür, nicht nur den Blick auf die gesamtdeutsche Landkarte zu richten, sondern für dezentrale Lösungen zur Energieversorgung offen zu sein. Diese würden dann auch zu einer effizienten Bewirtschaftung von Immobilien beitragen. „Wenn es uns gelingt, Energie im eigenen Haus oder im Quartier nahezu CO2-frei herzustellen und zu speichern, kann mit vergleichsweise geringen Mitteln und individuellen Lösungen erheblich zum Gelingen der Energiewende in Deutschland beigetragen werden“, so Rasch.

Aus Sicht des BFW werden bislang noch immer intelligente, dezentrale Lösungen vernachlässigt. „Lastspitzen oder nachts erzeugter Windstrom könnten zum Beispiel in Form von Warmwasser gespeichert werden, um die Energie daraus am Folgetag zu nutzen“, sagt Rasch. Auch müsse die Forschung an Speichermedien für Strom weiter vorangetrieben werden. Rasch weiter: „Wenn Strom CO2-frei erzeugt und gespeichert werden kann, spielt es nahezu keine Rolle mehr, wie viel Strom am Ende verbraucht wird. Energie muss dort erzeugt werden, wo sie gebraucht wird, um Verluste zu minimieren“.

Für den BFW wäre ein nach derzeitigem Stand der Technik optimaler Zustand, wenn Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Solar- und Windenergie, Wärmepumpen, Warmwasserspeichern und einer intelligenten Steuerung kombiniert werden würden, um so dezentral Häuser mit Energie zu versorgen. Auch müssten künftig noch stärker Synergien aus gewerblichen Flächen und Wohnraum genutzt werden, zum Beispiel könnte die Abwärme von Kühlanlagen in Supermärkten zum Heizen von Wasser in benachbarten Wohnhäusern Verwendung finden.

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