Als meine große Tochter in die 3. Klasse kam begann eine etwas stressige Zeit. Obwohl noch genug Zeit war bis wir uns für eine weiterführende Schule entscheiden mussten, fing vor allem ich an mir Druck zu machen. Mit jeder "schlechten" Note sah ich die Bildungsempfehlung flöten gehen, obwohl alles nur halb so dramatisch war. Gedanken wie "mein Kind MUSS aufs Gymnasium" oder "nur Oberschule" geisterten in meinem Kopf umher. Innerlich wusste ich, dass ich mir viel zu viel Gedanken machte, war ich doch selber eine Mittelschülerin und bin meinen Weg gegangen. Beim jährlichen Entwicklungsgespräch streute die Lehrerin noch Salz in die Wunde, indem sie mir zu verstehen gab, dass ein anderer Papa aus der Klasse mit einem Physikstudium seiner Tochter, logischerweise, viel besser die Mathehausaufgaben erklären könnte, als ich ohne Studium.
Für Grundschulaufgaben brauch man doch kein Studium, was sollte das?
Der Lehrerin habe ich dann per Mail in Ruhe mitgeteilt wie dieser Satz auf mich wirkte und sie entschuldigte sich und meinte so sollte das nicht rüber kommen. Eine weitere Situation erfolgte beim Elternstammtisch. Hier wollten sich die Eltern der Klasse austauschen über die weiterführenden Schulen, als wir dann lang und breit die Gymnasien durchgekaut hatten meinte die Lehrerin nur: "Wollen wir dann noch über die Oberschulen sprechen oder brauch das keiner?". Ich meldete mich schüchtern und war innerlich noch aufgewühlter.
Was mich wohl so beschäftigte war die Frage ob man in unserer Gesellschaft nur mit einem Abi weit kommt.
Mir wurde aber auch von anderen Seiten gut zugesprochen. Da hieß es "lieber einen guten Realschulabschluss als ein schlechtes Abi" oder "es gibt heute doch so viele verschiedene Möglichkeiten in der schulischen Laufbahn". Dann fragte mich meine Arbeitskollegin ob ich nicht Lust hätte auf einen Vortragabend im Gymnasium ihrer Tochter.
Zu Gast wäre André Stern mit seinem Vortrag "Ich war nie in der Schule".
In Frankreich gibt es keine Schulpflicht, so konnte André die Welt von selber und instinktiv kennen lernen. Kinder kommen auf die Welt und erlernen alles instinktiv. Sie lernen unsere Sprache durch Beobachtung und Hören, ebenso das Laufen und alles andere. Für all das lässt man ihnen so viel Zeit wie sie dafür brauchen und fördert sie, unterstützt sie. Aber sie erlernen diese Dinge von selbst und weil sie sich dafür Begeistern. Und das ist der Punkt, besonders in der Schulzeit verschwindet die Begeisterung und dadurch macht lernen schnell keinen Spaß mehr. Leistungsdruck und Zwang verderben den Spaß am lernen.Begeisterung ist das Zauberwort.Jemand der mit Herzblut bei der Sache ist, kann alles erlernen, weil es ihm Spaß macht und Kinder sind so einfach zu begeistern. Zum Beispiel erzählte André von seinem kleinen Sohn, der einmal auf einer Pariser Straße einem Müllauto Minutenlang zugeschaut hat und es einfach toll fand wie das Müllauto den Müll aufsammelt. Als wir in dem Sommer in Paris waren und ich ein Müllauto sah, da dachte ich an den kleinen Sohn. Und das war nur ein kleiner Auszug aus dem Vortrag. Im Anschluss gab es tolle Gitarrenmusik und den Film.
Für Grundschulaufgaben brauch man doch kein Studium, was sollte das?
Der Lehrerin habe ich dann per Mail in Ruhe mitgeteilt wie dieser Satz auf mich wirkte und sie entschuldigte sich und meinte so sollte das nicht rüber kommen. Eine weitere Situation erfolgte beim Elternstammtisch. Hier wollten sich die Eltern der Klasse austauschen über die weiterführenden Schulen, als wir dann lang und breit die Gymnasien durchgekaut hatten meinte die Lehrerin nur: "Wollen wir dann noch über die Oberschulen sprechen oder brauch das keiner?". Ich meldete mich schüchtern und war innerlich noch aufgewühlter.
Was mich wohl so beschäftigte war die Frage ob man in unserer Gesellschaft nur mit einem Abi weit kommt.
Mir wurde aber auch von anderen Seiten gut zugesprochen. Da hieß es "lieber einen guten Realschulabschluss als ein schlechtes Abi" oder "es gibt heute doch so viele verschiedene Möglichkeiten in der schulischen Laufbahn". Dann fragte mich meine Arbeitskollegin ob ich nicht Lust hätte auf einen Vortragabend im Gymnasium ihrer Tochter.
Zu Gast wäre André Stern mit seinem Vortrag "Ich war nie in der Schule".
Ein Vortrag von André Stern half mir wieder meinen Weg zu finden und mein Kind zu stärken
Vorher noch nie etwas von ihm gehört ging ich mit offenen Ohren und Gedanken hin. Was ist das für ein Mensch der nie in der Schule war? Auf der Bühne stellte sich eine beeindruckende Person vor. 1971 in Paris geboren, nahm er im Alter von 4 Jahren bereits Gitarrenunterricht. Er ist Protagonist in dem Film "Alphabet" von Erwin Wagenhofer und Co-Autor des gleichnamigen Buches. Weiteres zu seiner wirklich interessanten und beachtlichen Biographie könnt ihr hier lesen André Stern - BiographieIn Frankreich gibt es keine Schulpflicht, so konnte André die Welt von selber und instinktiv kennen lernen. Kinder kommen auf die Welt und erlernen alles instinktiv. Sie lernen unsere Sprache durch Beobachtung und Hören, ebenso das Laufen und alles andere. Für all das lässt man ihnen so viel Zeit wie sie dafür brauchen und fördert sie, unterstützt sie. Aber sie erlernen diese Dinge von selbst und weil sie sich dafür Begeistern. Und das ist der Punkt, besonders in der Schulzeit verschwindet die Begeisterung und dadurch macht lernen schnell keinen Spaß mehr. Leistungsdruck und Zwang verderben den Spaß am lernen.Begeisterung ist das Zauberwort.Jemand der mit Herzblut bei der Sache ist, kann alles erlernen, weil es ihm Spaß macht und Kinder sind so einfach zu begeistern. Zum Beispiel erzählte André von seinem kleinen Sohn, der einmal auf einer Pariser Straße einem Müllauto Minutenlang zugeschaut hat und es einfach toll fand wie das Müllauto den Müll aufsammelt. Als wir in dem Sommer in Paris waren und ich ein Müllauto sah, da dachte ich an den kleinen Sohn. Und das war nur ein kleiner Auszug aus dem Vortrag. Im Anschluss gab es tolle Gitarrenmusik und den Film.