Wie ein Tessiner nach dem Heuen

Von Wanderwidmer

Gestern vormittag in Habkern: Wie elegant das Augstmatthorn doch ist.

Nebel umkriecht Interlaken. Gut, ist man oben und nicht unten.

Man hat ja so eine Ahnung, in welche Richtung es gehen sollte, auch wenn man Route und Gegend wenig kennt. Schliesslich hat man zuvor die Karte studiert. Das Winterwander-Schild "Beatenberg" gestern vormittag bei der Post Habkern zeigte seltsamerweise Richtung Kemmeriboden; nach meinem Dafürhalten konnte das nicht stimmen, es kam mir diametral falsch vor. Glücklicherweise war das Tourismusbüro, das in einem winzigen Stöckli einquartiert ist, offen. Die Frau kam schnell mit mir vor die Tür und lachte: Witzbolde! Da habe einer das Schild gedreht! Sie zeigte mir, wie ich starten musste. Danach hatte ich bis zur Waldegg, einem zum Beatenberg gehörenden Weiler, wo ich aufhörte, keine Probleme mehr. Halt, das ist natürlich zu defensiv ausgedrückt: Dies war eine grossartige Route (2 1/2 Stunden, 410 Meter auf und 280 ab) mit unendlich viel Bergblick und einer Sonne, die mir ins Gesicht brannte, dass ich mich am Nachmittag auf der Heimfahrt fühlte wie ein Tessiner nach dem Heuen.

Gegen Ende der Wanderung hatte ich die Kette des Niesen (r.) vor Augen.