Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Katharina Seidel erzählen:
„Der Denkzettel“
„Die Nachbarn“, argwöhnte der Herr des Villa, „schleichen rings um mein Haus.
Tags gucken sie mir in die Töpfe, nachts in die Betten. Ich werde Ihnen einen Denkzettel verpassen.“
Und er streute Reißzwecken aus.
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Mit welchem Erfolg?Dass er selbst nur auf dicken Socken hinausgehen konnte und sein Rad auf den Schultern zur Straße trug.“
Ihr Lieben,
gestern schrieb mir ein alter Freund aus Bremen eine liebe E-Mail und fragte bei mir an, ob ich ihm irgendwie böse sei. Er habe mich in der Stadt gesehen und mir einen Gruß zugerufen. Ich aber sei, ohne seinen Gruß zu erwidern, weitergegangen.
Daraus schloss er nun, dass ich ihm vielleicht böse sei.
Unsere heutige kleine Geschichte und die Begebenheit, die ich Euch gerade erzählt habe, sind wunderbare Beispiele dafür, wie sehr wir Menschen uns irren, was die Meinung anderer Menschen betrifft.
Ich finde das sehr schade, weil das zu sehr vielen Missverständnissen zwischen den Menschen führt. Den Freund, der glaubte, ich sei ihm vielleicht böse, hatte ich schlicht nicht wahrgenommen und seinen Gruß nicht gehört, weil ich so sehr in meine Gedanken vertieft war.
Wir sollten nicht so viel darüber nachdenken,
was andere Menschen über uns denken könnten.
Wir werden in den meisten Fällen falsch liegen.
Besser ist es, wenn wir wissen wollen, was andere Menschen von uns denken,
dass wir sie direkt fragen.
Ich habe jedenfalls immer wieder festgestellt in meinem Leben, dass ich meist ganz falsch lag, wenn ich glaubte, dass jemand, dem ich begegnete und der ein ernstes Gesicht machte, diese ernste Gesicht wegen mir machte.
Leider haben wir Menschen immer die Tendenz,
von den anderen Menschen negativ zu denken.
Statt zu glauben, dass die anderen Menschen gut von uns denken,
glauben wir, dass sie eine schlechte Meinung von uns haben.
Wir Menschen denken meist positiv von uns selbst
und negativ von anderen Menschen.
Ich möchte das an einem kleinen Beispiel verdeutlichen:
Wenn ich grimmig gucke und Du, liebe Leserin, lieber Leser, grimmig guckst, dann habe ich Kopfschmerzen und von Dir nehme ich an, dass Du schlechte Laune hast!
Und da wir in solchen kleinen Alltäglichkeiten negativ von unseren Mitmenschen denken, glauben wir auch, dass unsere Mitmenschen negativ von uns denken.
Wir sollten aus diesem Teufelskreis ausbrechen und nicht nur uns zubilligen, dass wir Kopfschmerzen haben, sondern auch unserem Mitmenschen, wenn er grimmig guckt.
Ich versuche grundsätzlich, von jedem Menschen erst einmal das Allerbeste anzunehmen. Das war ein hartes Training, bis mir das gelang, aber das hat auch dazu geführt, dass ich heute annehme, dass meine Mitmenschen nicht schlecht von mir denken.
Auch bewahrt mich ein solches Denken vor der Haltung des Hausbesitzers aus unserer Geschichte, der so in seinem negativen Denken über andere Menschen gefangen ist, dass er sogar glaubt, dass seine Mitmenschen am Tag und in der Nacht um sein Haus schleichen.
Natürlich stimmt das nicht, aber der Hausbesitzer wird durch sein Denken ein Gefangener in seinem eigenen Haus.
Ihr Lieben,lasst uns fröhlich sein, lasst uns unsere Mitmenschen mit unserer Fröhlichkeit anstecken, lasst uns positiv von unseren Mitmenschen denken.
Denn wenn wir das tun, werden wir frei,
um glücklich und unbeschwert leben zu können.
Ich wünsche Euch einen fröhlichen Fußballabend und eine gute Nacht und grüße
Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen