Wie Du Nörgler und quälende Gedanken stoppst

Deutschland, das Land der Dichter und Denker, aber auch der Nörgler und Bedenkenträger, so ist manchmal unser Image. Viel halte ich von diesen Verallgemeinerungen nicht, aber jeder Mensch kann von dem Gedankenvirus des Nörgelns und Beschwerens infiziert werden.

Vielleicht kennst auch Du Menschen, die sich z.B. in einem Restaurant gern über etwas beschweren oder zumindest hier und da Nachbesserungen verlangen: die Getränke kommen zu spät, die Pommes haben zuviel oder zuwenig Salz, das Brot des Bruschetta ist zu knusprig und verletzt das Zahnfleisch, das Brot des Burgers zu muffig, die Cola hat zu wenig Kohlensäure oder es fehlen noch ein paar Millimeter bis zum Eichstrich.

Die Liste der Möglichkeiten ist lang, Fehler zu finden und man wird sie finden. Ich persönlich achte gern darauf, ob die Schriftzeichen/Bilder vom Bierglas zur Blickrichtung des Gastes gedreht werden oder das Glas einfach so hingestellt wird. Doch beschweren tue ich mich darüber nicht.

© zirconicusso - Fotolia.com

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Ich nehm’s mit Gemütlichlichkeit. Wichtig ist, dass man das Gefühl hat, willkommen zu sein. Wenn ich in einem Restaurant einer großen Kette mit einem großen Durchsatz an Menschenmengen essen gehe, kann man trotzdem das Gefühl vermitteln als Gast willkommen zu sein, aber ich darf mich auch nicht darüber wundern, wenn es nicht so ist, da vielleicht das Personal gering bezahlt wird, keine gastronomische Ausbildung hat, ich nicht in einem 4-Sterne Restaurant speise und es eben schnell gehen muss, da es ggf. auf einen hohen Durchsatz an Gästen ausgelegt ist.

Kurzum: mit der Wahl des Unternehmens, welches ich aussuche, habe ich bereits einen großen Anteil an den Erfahrungen, die mir zuteil werden.

Oft hängt es mit dem Preis zusammen, aber auch bei hochpreisigen Produkten kann es zu Fehlern kommen. Hier kommt es dann für mich darauf an, ob man bemüht ist, diese auszubügeln und zu verbessern und Verständnis zeigt oder wie es manchmal auch passiert, dem Kunden die Schuld gibt.

Wenn man benachteiligt oder über das Ohr gehauen wird, muss man sich natürlich beschweren, aber wenn Du einen Hirsesalat beim Dönerladen Deines Vertrauens bestellt hast und die Bedienung einen gemischten Salat bringt und Du grundsätzlich das auch magst und Dich nicht schon den ganzen Tag auf den Hirsesalat gefreut hast, nun, warum schweigst Du dann nicht dazu und bringst Dich in negative Emotionen rein? Leute, die sich immer wieder beschweren über Kleinigkeiten strahlen das oft aus und verunsichern schon bei der Auftragssannahme den Mitarbeiter oder selbst Ärzte. Bei diesen ist es noch fataler, je mehr negative Emotionen man dem Arzt entgegenbringt (bewusst oder unbewusst) und er schon im Hinterkopf daran denkt, ob der Patient ihn verklagen wird, dann ist er schon nicht mehr 100% bei der Sache und man hat seinen eigenen Beitrag dazu geleistet, dass einem wieder einmal etwas Schlechtes passiert ist. Man kann es bei solchen Menschen beobachten, dass Ihnen oft überproportional Schaden zugefügt wird.

Klar ist es keine Garant dafür, dass einem mit der richtigen Einstellung nie etwas passiert, aber man hat schon die richtigen Zutaten hineingegeben, jetzt kommt es nur noch darauf an, was der Koch (Arzt, Verkäufer etc.) daraus macht.

Versuch doch mal etwas relaxter mit Gelassenheit ranzugehen, wenn der Schaden für Dich nicht zu groß ist. Und wenn Du irgendwo unzufrieden bist mit der Bedienung, weil sie einfach nur ihren Job macht ohne Herzblut, das Essen fade ist, dann geh woanders hin. Wenn man Dich fragt, wie es geschmeckt hat und es Dich nicht gerade vom Hocker geworfen hat, dann sag einfach ok, danke. Du hast ja nicht gesagt, es hat super geschmeckt. Wenn der Koch oder Bedienung wissen will, was sie besser machen können oder wie es noch besser schmecken könnte, dann könnten Sie Dich ja direkt fragen.

Deshalb: geh einfach woanders hin, aber gib auch Leuten die Chance, es besser zu machen und sei mal großzügig in kleinen Dingen.

Wenn uns selbst ein Nörgler nervt oder ein Gedanke uns immer wieder quält, frag Dein Gegenüber, ob Du etwas für ihn tun kannst. Sagt er nein, frag ob er selbst etwas machen kann. Sagt er dann immer noch nein, dann schlag vor, einfach das Thema zu wechseln, da es ja nicht zu ändern ist.

Es ist kein Allheilmittel, aber eine richtige Konsequenz daraus, wobei natürlich auch gilt: ein Leid ist umso einfacher zu ertragen, wenn man es teilt. Mitgefühl und Zuhören kann man teilen, doch wenn es jemand übertreibt, dann sollte man diesem Menschen die Legitimation dazu entziehen, denn sonst sorgt dies nur für negative Energien und man fühlt sich letztlich als Zuhörer erschöpft und ausgelaugt.

In diesem Sinne, einen guten relaxten Start in die Woche!


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