Gerade in den Anfängen der People Fotografie, hat man oft Probleme ein Model zu finden - außer natürlich man ist ein Fan von Pay-Shootings. Ich habe am Anfang meine Freundinnen fotografiert und fand es immer toll, dass sie dafür "hergehalten" haben. Ich hatte dabei immer große Schwierigkeiten damit, mit unerfahrenen Models umzugehen: ihnen ordentliche Anweisungen zu geben und eine gute Atmosphere zu schaffen. Oft habe ich nach Tipps und Tricks zum Thema gegoogelt und eigentlich nie etwas gefunden. Das Wissen in diesem Bereich habe ich mir Stück für Stück zusammengesammelt, durch Erfahrungen, die Psychologiemodule in meinem Studium und das Lernen von anderen Fotografen. Heute möchte ich meine Tipps und Tricks zum Umgang mit unerfahrenen Models mit euch teilen.
Vorher noch eine kleine Anmerkung am Rande: Da ich leider von meinen wenigsten Fotoshootings Making-of Bilder habe, sind die Bilder die ich euch hier zeige nur beispielhaft und veranschaulichend und es heißt nicht, dass das Model wirklich unerfahren war. Aber jetzt zu meinen Tipps:
Mit diesen Tricks schaffst du es, dass dein Model sich wohlfühlt:
Während dem Shooting ist mir das Loben besonders wichtig - wenn man sich schweigend gegenüber steht, senkt das auch die Stimmung ziemlich. Auch mit Negativem halte ich mich zurück, denn dem Selbstwertgefühl des Gegenübers zu schaden ist nie gut und vor allem nicht, wenn man schöne Bilder machen möchte. Negatives sollte, wenn es unbedingt geäußert werden muss nett verpackt werden - aber bitte nicht in einem offensichtlichen Sandwich aus Komplimenten! In den meisten Fällen umgehe ich das, indem ich dem Model einfach neue Posing-Anweisungen gebe - darauf komme ich gleich noch zurück - oder das Ganze lustig aufziehe.
Das ist übrigens nicht nur eine tolle Gelegenheit für Komplimente, sondern auch um herauszufinden, was dein Model gerne mag und was nicht - manchmal treffen da einfach verschiedene Stile oder Geschmäcker aufeinander. Oft kommen beim gemeinsamen Anschauen der Bilder neue Ideen, wie man noch bessere Bilder machen könnte.
Wenn du dich entscheidest, selbst Posen vorzumachen, solltest du etwas übertreiben, da unerfahrene Models die Posen erfahrungsgemäß etwas zaghafter nachmachen.
Auf Pinterest gibt es außerdem jede Menge Pins, die schon "Posing Ideas" heißen oder speziell diese als Inhalt haben. Solche Pins sammle ich auf meinem Board "Tipps & Tricks Fotografie". Auch hier lohnt es sich, passende Pins vor dem Shooting noch einmal anzuschauen.
In der Regel mache ich mir auf dem Handy Screenshots von allen relevanten Pins, damit ich während dem Shooting notfalls darauf zurückgreifen und auch dem Model ein paar inspirierende Bilder zeigen kann.
Hier ein paar Beispiele für mögliche Requisiten - die meisten davon habe ich auch selbst schon genutzt:
Ich hoffe der ein oder andere von euch, konnte aus diesem Post etwas herausziehen und lernen. Ich kann euch übrigens nur wärmstens empfehlen, euch als Fotograf auch mal selbst vor die Kamera zu trauen und etwas zu modeln. Gerade im Umgang mit unerfahrenen Models kann man dadurch enorm viel lernen! Mehr dazu kannst du hier in meinem "Selbstexperiment: als Model vor der Kamera" lesen.
Vorher noch eine kleine Anmerkung am Rande: Da ich leider von meinen wenigsten Fotoshootings Making-of Bilder habe, sind die Bilder die ich euch hier zeige nur beispielhaft und veranschaulichend und es heißt nicht, dass das Model wirklich unerfahren war. Aber jetzt zu meinen Tipps:
Ein gutes Gefühl geben
Ein wichtiger Punkt für gute Bilder ist, dass sich das Model vor der Kamera wohlfühlt. Gerade als unerfahrenes Model, fühlt man sich vor der Kamera oft komisch - ich spreche da aus eigener Erfahrung. Als guter Fotograf liegt es nun an dir, dem Model das Gefühl zu geben, alles richtig zu machen und gut auszusehen, damit es sich wohlfühlt. Das kann einige Zeit dauern und meistens sind bei so einem Shooting die letzten Bilder auch die besten, aber lass dich davon nicht abschrecken.Mit diesen Tricks schaffst du es, dass dein Model sich wohlfühlt:
Komplimente machen & Loben
Denke an den Moment, als du das letzte Mal ein Kompliment bekommen hast. Wie hast du dich da gefühlt? Meistens fühlt man sich nach einem Kompliment toll und als (zum Teil) Psychologie-Studentin, kann ich dir sagen, dass Komplimente super sind, wenn man will, dass das Gegenüber sich wohlfühlt. Allerdings sollten es ehrliche Komplimente sein! Wie kann ein Shooting besser beginnen als mit einem herzlichen: "Wow heute siehst du aber toll aus, ich freue mich auf unser Shooting!"Während dem Shooting ist mir das Loben besonders wichtig - wenn man sich schweigend gegenüber steht, senkt das auch die Stimmung ziemlich. Auch mit Negativem halte ich mich zurück, denn dem Selbstwertgefühl des Gegenübers zu schaden ist nie gut und vor allem nicht, wenn man schöne Bilder machen möchte. Negatives sollte, wenn es unbedingt geäußert werden muss nett verpackt werden - aber bitte nicht in einem offensichtlichen Sandwich aus Komplimenten! In den meisten Fällen umgehe ich das, indem ich dem Model einfach neue Posing-Anweisungen gebe - darauf komme ich gleich noch zurück - oder das Ganze lustig aufziehe.
Bilder zeigen
Eine super Gelegenheit für Komplimente und zum Loben ist es, dem Model immer mal wieder die Bilder zu zeigen. Im Eifer des Gefechts vergisst man gerne, dass das Gegenüber gar nicht weiß, wie die Bilder aussehen. Und in Echt sehen Dinge manchmal nicht so cool aus wie auf der Kamera - ich meine als mein Model hat man wahrscheinlich oft das Gefühl, komisch in einem (Blumen-)Busch zu hängen und am Ende sieht das ganze mit dem richtigen Bildausschnitt und einer schönen Unschärfe gar nicht so bescheuert aus. Um auf den Punkt zu kommen: Zeig deinem Model so oft wie möglich mal ein paar Bilder!Das ist übrigens nicht nur eine tolle Gelegenheit für Komplimente, sondern auch um herauszufinden, was dein Model gerne mag und was nicht - manchmal treffen da einfach verschiedene Stile oder Geschmäcker aufeinander. Oft kommen beim gemeinsamen Anschauen der Bilder neue Ideen, wie man noch bessere Bilder machen könnte.
Eine lockere Atmosphere schaffen
Manche Menschen sind einfach so sympathisch und offen, dass man sich schon vom ersten Moment an fühlt, als würde man sie ein Leben lang kennen. Diese Leute haben kein Problem damit, eine lockere Atmosphere zu schaffen und sie werden diesen Post hier auch wahrscheinlich nicht brauchen. Wenn du - so wie ich - diese tolle Gabe nicht besitzt, so habe ich einige Tipps für dich, wie man eine lockere Atmosphere schaffen kann:- Sich ehrlich für die andere Person interessieren. Wenn du dein Model schon gut kennst, macht dieser Punkt wenig Sinn. Wenn ihr euch bisher gar nicht oder nicht so gut kennt, bietet es sich an, die andere Person etwas auszufragen und daraus ein Gespräch entstehen zu lassen.
- Pausen einlegen. Das ist sowieso wichtig, aber auch gut um in den Pausen nochmal etwas zu quatschen und wärmer miteinander zu werden.
- Quatsch machen - wenn du die Person dafür bist. Ab und zu mal ein Witz oder etwas rumalbern hebt die Stimmung immer ungemein, aber verstell dich nicht!
Genaue Anweisungen geben
Bei Leuten, die öfter vor der Kamera stehen, muss man oft gar nichts mehr sagen. Sobald die Kamera auf das Model gerichtet ist, fängt es an zu Posen und alles sieht toll aus. Bei unerfahrenen Models wird das oft nicht der Fall sein - wobei manche einfach das Posen im Blut haben. Damit sollte man rechnen und in diesem Fall in der Lage sein, gute und genaue Anweisungen zu geben. Allerdings würde ich nur darauf zurückgreifen, wenn es nötig ist oder das Model offensichtlich Hilfe möchte.Wenn du dich entscheidest, selbst Posen vorzumachen, solltest du etwas übertreiben, da unerfahrene Models die Posen erfahrungsgemäß etwas zaghafter nachmachen.
Posingideen suchen
Hier hilft uns glücklicherweise das World Wide Web, denn wir müssen uns keine ganz neuen Posingideen überlegen, sondern uns einfach nur etwas inspirieren lassen. Ich nutze dafür Pinterest. Auf meinem Board "Inspiration - Fotografie" pinne ich Bilder, die ich schön finde. Vor einem Shooting schaue ich dieses Board einfach mal durch und überlege mir, welche Posen gut zu der Location und der Bildstimmung die ich erzeugen möchte passen würden. Ich kann euch nur wärmstens empfehlen, euch selbst so ein Board anzulegen! Über Ideenklau braucht ihr euch hier keine Sorgen machen, denn ihr versucht ja nicht ein Bild eins zu eins nachzustellen und auch wenn ihr euch von den Posen inspirieren lasst, wird selbst die Pose nie genauso aussehen, wie auf dem Bild.Auf Pinterest gibt es außerdem jede Menge Pins, die schon "Posing Ideas" heißen oder speziell diese als Inhalt haben. Solche Pins sammle ich auf meinem Board "Tipps & Tricks Fotografie". Auch hier lohnt es sich, passende Pins vor dem Shooting noch einmal anzuschauen.
In der Regel mache ich mir auf dem Handy Screenshots von allen relevanten Pins, damit ich während dem Shooting notfalls darauf zurückgreifen und auch dem Model ein paar inspirierende Bilder zeigen kann.
Requisiten mitnehmen
Oft ist es für das Model hilfreich etwas in der Hand zu haben, beziehungsweise etwas zu haben worum man das Foto aufbauen kann und das mehr oder weniger natürliche Posen und Bewegungen mit sich bringt. Ich nehme dafür oft noch ein paar extra Requisiten mit, die dafür zum Einsatz kommen.Hier ein paar Beispiele für mögliche Requisiten - die meisten davon habe ich auch selbst schon genutzt:
- schöne, alte Bücher
- Blumen(-Sträuße)
- Rauchpatronen
- Wunderkerzen
- Seifenblasen
Ich hoffe der ein oder andere von euch, konnte aus diesem Post etwas herausziehen und lernen. Ich kann euch übrigens nur wärmstens empfehlen, euch als Fotograf auch mal selbst vor die Kamera zu trauen und etwas zu modeln. Gerade im Umgang mit unerfahrenen Models kann man dadurch enorm viel lernen! Mehr dazu kannst du hier in meinem "Selbstexperiment: als Model vor der Kamera" lesen.