Wie du mir. So ich dir. | Amy Gentry

Wie du mir. So ich dir. | Amy Gentry

Titel: Wie du mir. So ich dir.

Autorin: Amy Gentry

Übersetzerin: Astrid Arz

Format: Klappbroschur

Preis: 15,00 €

Seitenzahl: 416 Seiten

Verlag: C. Bertelsmann

ISBN: 978-3-570-10371-5

Bewertung: 2 Sterne

Rezensionsexemplar

Inhalt

Dana Diaz ist eine junge Comedian, die bei einem schlechten Auftritt der IT-Spezialistin Amanda begegnet. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, denn sie teilen ihr Leid in einer Männerdomäne zu arbeiten. Sie sind beide regelmäßig mit sexuellen Belästigungen und Übergriffen konfrontiert und haben dies sehr lange einfach erduldet. Nun wollen Dana und Amanda jedoch selbst für Gerechtigkeit sorgen und schließen einen Pakt: jede soll sich an den Gewalttätern der anderen rächen. Und so beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem Dana irgendwann nicht mehr weiß ob sie ihrer neuen Freundin wirklich so blind vertrauen kann. Und wenn nicht, was wird dann mit ihr geschehen, denn für einen Absprung aus dem Rachespiel ist es längst zu spät…


Als mir das Buch vom C. Bertelsmann Verlag als Rezensionsexemplar angeboten wurde habe ich mich sofort an die Autorin und ihr erstes Buch „Good as Gone“ erinnert. Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und deshalb habe ich gerne zugesagt, um auch „Wie du mir“ zu lesen. Der Klappentext klang genauso interessant und spannend, daher waren meine Erwartungen ähnlich hoch. Doch leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen.

Dana ist mir im ersten Moment recht sympathisch gewesen. Eine junge Frau, die als Stand-Up Comedian für den großen Durchbruch kämpft. Die Szene ist voller Männer und sie schlägt sich trotzdem Wacker durch. Nachdem sie sich mit ihrem besten Freund und Partner zerstritten hat kehrt sie von LA nach Austin zurück, um dort ihre Karriere voran zu treiben. Leider scheint das Geschäft für sie überhaupt nicht zu boomen und nach einem verkorksten Auftritt lernt sie Amanda kennen. Die beiden kommen ins Gespräch und merken recht schnell, dass sie einige Gemeinsamkeiten haben. Ein Job in einer Männerdomäne, schräge Ex-Freunde und, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, sexuelle Belästigungen und Übergriffe. Vor allem letzteres spielt letztlich die Hauptrolle in der ungewöhnlichen Freundschaft der Frauen. Beide haben es satt, sich herumschubsen zu lassen. Sie sind keine Objekte, die Männer hin und her schieben oder benutzen können. Sie stehen für sich selbst und können eigene Entscheidungen treffen. Doch ihre Wut auf die Welt der Männer scheint kein Ende zu nehmen und so schließen Dana und Amanda einen Pakt: jede nennt der Anderen einen Namen und diese rächt sich dann an dem übergriffigen Mann.

Dana geht recht blauäugig in diesen Pakt hinein und kann sich im Traum nicht vorstellen, wohin sich alles entwickeln wird. Ich als Leserin habe zu Anfang auch wenig Ahnung davon, was geschehen wird und fand dies von der Autorin sehr gelungen. Die Atmosphäre war gut, man rätselt mit und überlegt, wie weit die beiden Frauen es treiben werden. Zunächst war ich dann doch etwas geschockt, wie die Handlung voran ging, doch das hat sich dann schnell gelegt. Nach und nach stagnierte die Spannung. Es wurde nur noch geredet und wenig getan. In meinen Augen ist irgendwann nichts mehr passiert. Dana ist auf der Stelle getreten. Von der spannenden Atmosphäre war ab der Hälfte des Buches nichts mehr zu spüren und ich wurde immer ungeduldiger und unzufriedener.

Irgendwann kam schließlich noch Jason, Danas bester Freund und Co-Schreiber auf den Plan und diese Entwicklung hat mir ebenfalls nicht gefallen. Ich hätte es viel besser gefunden, wenn die Beziehung zwischen Amanda und Dana vertieft worden wäre. Die Dynamik der beiden Frauen fand ich wesentlich interessanter als die vergebene Liebesmüh von Dana gegenüber Jason und Jason, der für mich der Inbegriff eines ignoranten Arschlochs war. Ich habe in keiner Sekunde begriffen, wieso Dana diesen Typen so anhimmelte, denn er benahm sich kein Stück besser als all diese Männer, die Dana geringschätzten, betatschten und belästigten. Nichts an ihm war sympathisch. Er reagierte immer, wenn Dana versuchte ihre Situation zu erklären abweisend, aufbrausend und wütend. Er hat mich nur aufgeregt und Dana direkt mit, da sie nur Augen für diesen Kerl hatte, der doch genau das verkörperte, was sie eigentlich so abgrundtief hasste.

Letztlich fand ich es sehr schön, dass die Autorin versucht hat das Thema übergriffiger Männer und sexuelle Belästigungen aufzunehmen und in einen spannenden Thriller zu verpacken. Doch die Botschaft dahinter kam mir dann doch irgendwie etwas fragwürdig vor. Ein Rachefeldzug der Frauen sollte niemals die Lösung sein.

Der Twist in der Geschichte, der eine bahnbrechende Wendung verursachte, war für mich bereits klar gewesen und konnte mich deshalb in keiner Weise überraschen. Generell fand ich die Idee nicht schlecht, doch für mich war es offensichtlich wohin sich das Blatt wenden würde und ich war mir auch sicher wie die Reaktion darauf ausfallen würde. Das einzige was mich tatsächlich überrascht hat war der Ausgang der Geschichte. Damit habe ich nicht wirklich gerechnet, was ich schön fand, da die Autorin dadurch doch noch einen Überraschungseffekt für mich parat hatte. Dennoch hat das aber nicht ausgereicht, um mich für das Buch einzunehmen. Es war einfach nicht packend und überzeugend genug, denn weder Plot noch Charaktere haben mir gefallen.

Fazit

Leider konnte mich dieser Thriller nicht von sich überzeugen. Auch wenn der Schreibstil der Autorin wirklich toll war und sie teilweise eine schöne Atmosphäre geschaffen hat konnte mich vor allem der Plot nicht in seinen Bann ziehen. Auch die Charaktere waren für mich einfach nicht greifend. Dana, die Protagonistin, wirkte die meiste Zeit passiv und ich konnte keine Sekunde hinter ihre Fassade blicken, was wirklich sehr schade war. Daher kann ich für dieses Buch keine Empfehlung aussprechen.


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