Wie du mich siehst

mich siehst Titel: Wie du mich siehst
Originaltitel: A Very Large Expanse of Sea
Autor: Tahereh Mafi
Genre: Jugendbuch ab 13 Jahren
Verlag: Fischer Sauerländer
Format: Hardcover, 352 Seiten
ISBN: 978-3737356961


Kauft doch wieder einmal in eurer örtlichen Buchhandlung ein!

Inhalt:
Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders …©Fischer Sauerländer

Meine Meinung:
Die Geschichte spiele 2002 – ein Jahr nach dem Terroranschlag 9/11. Dieser Tag hat die Welt verändert, in so vieler Hinsicht. Für Shirin bedeutet es, jeden Tag Anfeindungen ausgesetzt zu werden, weil sie Muslima ist. Natürlich gab es davor auch schon böse Kommentare, doch seit 9/11 gehören sie zu ihrem Alltag.
Als sie die High School wechselt, weil ihre Familie umzieht, ist sie das einzige Mädchen mit einem Kopftuch (Hidschab) an ihrer Schule. Für viele ihrer Mitschüler, aber auch Lehrer, eine perfekte Zielscheibe. Nach außen hin wirkt sie stark, hat schon mal einen flotten Spruch auf den Lippen, doch der Leser erfährt, wie unglaublich viel Kraft es sie kostet, all diesen verbalen, manchmal auch körperlichen Angriffen etwas entgegenzusetzen.

Um ehrlich zu sein, mochte ich das Buch allerdings nicht sonderlich. Für mich waren nicht wirklich Gefühle in den Seiten. Klar, es wird Hass, aber auch Liebe beschrieben, aber bei mir kamen diese leider nicht an – zudem fand ich die Liebesgeschichte auch extrem absurd und nicht sonderlich ansprechbar. Man wird sich der Probleme von Shirin durchaus bewusst, die Beschreibungen sind gut und unglaublich wichtig, halten für mich aber die Geschichte nicht ganz zusammen.

Und trotzdem, trotzdem würde ich das Buch jederzeit weiterempfehlen.
Weil wir diese Geschichte brauchen, weil wir Diversität am deutschen Buchmarkt brauchen und diese einfach noch nicht haben.

Das Fremdenfeindlichkeit zunimmt, wir sehen es daran, dass rechte Parteien wieder Einzug in die Politik haben. Es den Menschen tatsächlich als wählbare Option dargeboten wird und noch schlimmer, tatsächlich auch als Alternative angesehen wird. Hass ist niemals eine Alternative, wird es nie sein und doch glaube ich, dass ich gar keine wirkliche Ahnung davon habe, gehasst zu werden, weil man als anders angesehen wird.
Aber eben weil ich es nicht weiß und viele andere vielleicht auch nicht, weil wir nicht wissen, wie es ist, diesen Hass jeden Tag zu spüren, genau deswegen ist diese Geschichte wichtig. Aber auch, damit sich Muslima endlich in der Buchwelt wiederfinden. Guckt man in die Regale, sieht man auf Cover nie eine Frau mit Kopftuch – als würden sie in der Buchwelt gar nicht existieren. Und leider ist es auch die Wahrheit, der Buchmarkt grenzt aus, doch wir brauchen Geschichten – für alle.
Für mich, damit ich verstehe und für jemanden, damit er sich wiederfindet.

Es gibt noch ein ähnliches Buch zu dem Thema „Wenn Worte meine Waffe wären“ – auch keine perfekte Geschichte, für mich aber einen Ticken besser, aber mehr Jugendbücher fallen mir jetzt nicht ein, was unglaublich traurig ist.

Danke für das Rezensionsexemplar an den Verlag Fischer Sauerländer!


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