Wie Du Angst und Schüchternheit überwindest

Immer wieder, wenn ich Trainings oder Einzelcoachings gebe, kommt irgendwann das Thema “Angst” zur Sprache.

Auch Schüchternheit ist ja im Grunde nichts anderes als Angst. Angst vor Ablehnung. Angst vor dem eigenen Versagen. Manchmal auch Angst vor der eigenen Zivilcourage. Daher sind meine Gedanken zum Thema Angst vielleicht auch für Dich ein sinnvoller und wichtiger Beitrag, um in Zukunft mutiger in allen Lebenslagen sein zu können – vor allem natürlich beim Flirten…

Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass Angst etwas sehr sinnvolles und hilfreiches ist: Angst ist ein Gefühl. Ein Gefühl, dass unser Organismus uns als “Warnsignal” sendet, wenn wir in Gefahr sind. Doch wann sind wir wirklich in Gefahr? Genau da liegt das Problem: Unser Körper ist leider nicht “upgedatet” worden auf das 21. Jahrhundert, wo Gefahr nicht mehr nur bedeutet “Achtung, da ist ein wildes Tier (oder Auto) im Anmarsch” sondern auch andere Dinge für uns als Gefahr erkannt werden. Nämlich als Gefahr für unser Selbstvertrauen, als Gefahr einer Blamage oder Ablehnung, als Gefahr doof angemacht zu werden oder eben einen “Korb” zu bekommen. Doch unser Körper reagiert leider auch in solchen Situationen auf die Gefahr noch genau so wie vor 50.000 Jahren: Adrenalin-Ausstoss inklusive feuchter Hände, trockener Kehle und dem impulsiven Reflex, zu fliehen, anzugreifen oder sich tot zu stellen… das kann sehr unangenehm sein, ist aber vor allem auch sehr kontraproduktiv.

Leider können wir unserem Körper diesen Reflex nicht abgewöhnen. Wir können aber sehr wohl lernen, was wir als Gefahr beurteilen und was nicht. Das ist im Grunde sehr einfach, denn es hat damit zu tun, was Du über die Welt, über Dich und über andere denkst. Genau das bestimmt, ob die Welt für Dich ein gefährlicher Ort ist – oder ein Abenteuerspielplatz.

Denkst Du, die Welt ist schlecht, dann ist sie es (für Dich). Denkst Du es ist schlechtes Wetter – dann ist es schlechtes Wetter – ganz unabhängig von Temperaturen oder Niederschlag (für Dich). Nur für Dich – doch Du bist die einzig relevante Instanz auf der Welt für Dich – denn Du bist Deine Gedanken – nur Du denkst sie – aber das immer. Deine Gedanken sind Deine Welt. Du bist die Welt in Dir selbst. Es ist Dein Kosmos. Es ist Deine Welt.

Alles was Du siehst, wird erst durch Deine Gedanken zu dem was es ist – für Dich.

Hast Du Angst, wirst Du in Angst handeln und leben – und es wird Dir alles passieren, was Du fürchtest, weil Du es nicht nur so wahrnimmst sondern regelrecht anziehst mit der Kraft Deiner Gedanken – wie ein Magnet. Weil uns immer das auffällt und passiert, worauf wir uns konzentrieren. Wenn Du genau weisst, was Du nicht willst, wird Dir genau das immer wieder begegnen:  Weil Du Dich darauf konzentrierst. Weil Du aus all den Milliarden Informationen “da draußen” genau die herauspickst, die zu Deinen Gedanken passen. Sie sind es, die Dir auffallen, die Dir bewusst werden. Und damit erschaffst Du Dir Deine Welt.

Ich glaube, das ist eine Erkenntnis, die Siddartha Gautama erlangt, als er zum Buddah – zum “Erleuchteten” – wird:
Er sass unter diesem Baum, meditierte, dacht nach und plötzlich… hat er genau das verstanden. Er hat verstanden, dass er für sich selbst die Welt ist, dass er quasi in gewisser Form sein “eigener Gott der Gedanken” ist, weil er denkt, was er denkt. Dass er die Welt für sich erschafft, solange er sie erfährt und bewertet.

Buddha, frisch erleuchtet, hat auch erkannt, dass mit dieser Erkenntnis einhergeht, dass man verantwortlich ist. Nur sind viele Menschen nicht in der Lage, Verantwortung für sich zu übernehmen (ist doch leichter, wenn die anderen oder die Umstände schuld sind, nicht wahr?)

Aber eigentlich geht es bei dieser Verantwortung um die Erschaffung seiner eigenen Welt und damit seiner eigenen Größe und der Frage, ob es notwendig ist, Angst zu haben – das ist nur manchmal nicht direkt zu verstehen… vor allem nicht, wenn man nicht Verantwortung übernehmen möchte für sich und seine Gedanken und die Konsequenzen davon.

Was uns wieder zum Ausgangspunkt zurückbringt – nämlich dass die Angst, die man haben kann, sich selbst rechtfertigt weil sie alles anziehen wird, wovor man Angst hat.

Aber es nicht nötig Angst zu haben, weil Entscheidungen die man nicht trifft, das Leben genauso beeinflussen wie die, die man trifft. Und manchmal noch viel mehr – nur dass man selbst dann dummerweise nicht an der Entscheidung beteiligt war.

Triffst Du eine Entscheidung – egal welche – dann bist Du es, der entscheidet. Du kannst hinterher sagen: Ich habe eine gute oder eben eine schlechte Entscheidung getroffen. Du musst nicht jammern und Du bist kein Opfer, wenn es eine schlechte Entscheidung war – Du lernst einfach, nächstes mal anders zu entscheiden.

Konkret beim Flirten heisst das:

Wenn ich nicht zu diesem Menschen hingehe und “mein Glück versuche” wird das mein Leben genauso beeinflussen, wie wenn ich es tue. Aber wenn ich es tue, dann kann ich immer sagen: Ich habe mich getraut. Ich habe eine Entscheidung getroffen und aktiv mitbestimmt, wie die Geschichte läuft…

Ich habe gemerkt, dass jede Entscheidung, die ich getroffen habe, eine Erfahrung oder Entwicklung ausgelöst hat, die mich zu diesem Punkt gebracht hat, an dem ich bin.

Auf meinem Schreibtisch ist ein Zettel aufgetaucht, auf dem ich mir einen Satz notiert habe, von wem weiss ich nicht mehr:

Speak truth. You do not deserve to be loved unless you have the balls to be hated.

Übersetzung:
Sei ehrlich. Du verdienst es nicht, geliebt zu werden wenn Du nicht “die Eier” hast, gehasst zu werden.

Wahre Worte.

Mehr darüber in meinen Seminaren: “Die Liebe finden”, “Flirten Basic” und “Flirt & Dating 



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