Wenn Sie einen guten Eindruck hinterlassen wollen, achten Sie auf Ihre Körperhaltung und ihre Gestik. Damit signalisieren Sie Stressresistenz, Selbstbewusstsein und Glaubwürdigkeit.
Wenn Sie ein wirklich wichtiges Meeting oder ein Bewerbungsgespräch haben und sich unwohl und unsicher fühlen, kann das auch an Ihrer Körpersprache liegen. Die Körpersprache beeinflusst unsere Gefühlswelt entscheidend und macht bis zu 95% unserer Glaubwürdigkeit aus.
Wer einen guten Eindruck hinterlassen will, achtet in erster Linie auf seine Gestik und Haltung. Erst in zweiter Linie ist die Wortwahl wichtig.
Nonverbale Kommunikation
Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren.
Auch wenn wir nicht mit Worten kommunizieren, so kommunizieren wir doch ständig mit unserem Körper. Denn jede Art von Mimik, Gestik oder Haltung transportiert eine Botschaft nach außen.
Selbst schweigend in einem Bewerbungsgespräch zu sitzen, kann sehr viel über unsere Haltung zum Gespräch aussagen. Ohne Worte können wir Aufmerksamkeit, eine geringe Diskussionsbereitschaft oder Abwehr demonstrieren.
Erst wenn verbale und nonverbale Kommunikation zusammen passen, kommen wir glaubhaft und authentisch herüber. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die sieben schlimmsten Sünden der Körpersprache vor und helfen Ihnen, diese in einem wichtigen Gespräch unbedingt zu vermeiden.
Die sieben Sünden der nonverbalen Kommunikation
1. – Blickkontakt vermeiden
Kaum etwas ist in einem Gespräch wichtiger als ein guter Blickkontakt. Sollten Sie den Blickkontakt vermeiden, wirken Sie, als ob Sie etwas zu verbergen hätten. Auch lässt sich aus mangelndem Blickkontakt ein Rückschluss auf ein mangelndes Selbstbewusstsein – oder schlimmer – Desinteresse ableiten.
Sorgen Sie also für eine selbstsichere, interessiert wirkende Ausstrahlung, indem Sie stets den Blickkontakt halten.
2. – Schwacher Händedruck
Das wichtigste Begrüßungsritual in unserer Gesellschaft ist ein starker, jedoch nicht zu starker, Händedruck. Ein schwacher Händedruck vermittelt Schwäche, mangelndes Selbstbewusstsein und fehlende Autorität.
Ein zu fester Händedruck ist auch recht negativ, denn das wirkt aggressiv und rücksichtslos. Drücken Sie daher kurz und fest zu und vermeiden es, ihrem Gegenüber weh zu tun. Fest ist gut, zu fest ist negativ.
3. – Ständig auf die Uhr schauen
Sollten Sie besonders gelangweilt, desinteressiert und negativ wirken wollen, schauen Sie einfach ständig auf ihre Uhr oder das Smartphone. Respektloser geht es nämlich kaum und ihrem Gegenüber signalisieren Sie damit, dass Sie besseres zu tun hätten, als dieses Gespräch zu führen.
So geht es richtig: Das Smartphone bleibt auf „Lautlos“ gestellt in der Tasche! Schauen Sie während eines Gesprächs nicht auf die Uhr, denn jeder Gesprächspartner bedarf ihrer vollen Aufmerksamkeit. Sollten Sie jedoch noch einen wichtigen Termin haben und früher gehen müssen, klären Sie das am Anfang des Gesprächs gleich mit ihrem Gesprächspartner.
4. – Übertriebene Gestiken
Gestiken sind ein hervorragendes Mittel zum Unterstreichen der gesprochenen Worte, wenn Sie bewusst und sparsam eingesetzt werden. Wenn Sie übertrieben gestikulieren, wird ihr Gegenüber Sie nicht mehr für voll nehmen oder Rückschlüsse daraus ziehen können.
Viele Menschen neigen zu unbewussten kleinen Bewegungen, wenn Sie nervös sind. Sie fassen sich an den Hemdkragen, streichen sich über das Gesicht, kratzen sich am Kopf oder fahren sich durch die Haare.
Diese Gestiken signalisieren Ihrem Gegenüber Unsicherheit und wenig Stressresistenz. Denn wenn Sie nicht einmal einem Bewerbungsgespräch standhalten können, wie sollen Sie dann dem richtigen Stress im Job standhalten? Achten Sie daher auf klare und kontrollierte Gesten.
5. – Gegenstände direkt vor dem Körper halten
Egal was Sie sich direkt vor dem Körper halten, sei es nun eine Kaffeetasse, ein Notebook, eine Tasche oder Mappe, sie werden dann stets als schüchtern und zurückhaltend empfunden. Sie werden wirken, als ob Sie sich in der Gegenwart des anderen nicht wohl fühlen oder sich verstecken wollten.
Legen Sie daher alle Gegenstände seitlich von sich auf den Tisch oder stecken es, wenn möglich, in die Tasche. Verdecken Sie nicht ihren Körper damit.
6. – Arme verschränken
Das geht in einem Gespräch gar nicht! Sie signalisieren ihrem Gegenüber Ablehnung und Desinteresse und bauen damit eine Barriere zwischen sich auf. Selbst mit einem Lächeln wird ihr Gesprächspartner das Gefühl bekommen, ausgeschlossen und nicht anerkannt zu sein.
Lehnen Sie sich auch keinesfalls von ihrem Gegenüber weg oder drehen sich weg. Wenn wir einander Interesse vermitteln und das Gefühl des Zuhörens geben möchten, dann wenden wir einander unseren gesamten Körper zu.
7. – Gebeugte Körperhaltung einnehmen
Die Körperhaltung ist ein direkter Blick in die Seele des anderen (und in die eigene). Eine gebeugte Körperhaltung mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf zeugt von mangelndem Selbstbewusstsein.
Schon immer galt ein aufrechter Gang als Zeichen der Würde und des Selbstbewusstseins. Sie kennen sicherlich den Spruch „die Haltung bewahren“. Daher sollten Sie die Brust leicht herausdrücken, die Schultern zurücknehmen und eine Stolze, aufrechte Körperhaltung einnehmen. Wie bei allem im Leben gilt es auch hier nicht zu übertreiben. Denn das ließe Sie arrogant wirken.
Halten Sie stets im Gehen und Sitzen den Rücken gerade und aufrecht. Nutzen Sie die gesamte Sitzfläche des Stuhls, dann wird es ihnen leichter fallen. Ihre Haltung wirkt sich übrigens auch auf die Atmung und damit auf die Sprache aus. Es lohnt sich daher sogar beim Telefonieren, aufrecht zu sitzen.
Tipp: So nehmen Sie jeden Gesprächspartner für sich ein
Einen Gesprächspartner für sich einzunehmen ist nicht leicht. Doch in manchen Situationen wie einem Bewerbungsgespräch oder einem wichtigen Meeting kann es sehr erleichternd sein. Sie erreichen viel schneller genau das, was Sie erreichen wollen. Und das nur mit simpelster Psychologie.
Spiegeln Sie ihr Gegenüber
Das erfordert zwar etwas Übung, hat aber eine durchschlagende Wirkung. Gleichen Sie unauffällig ihre Haltung, Mimik, Gestik und die Atemfrequenz an ihr Gegenüber an. Spiegeln Sie sozusagen ihren Gesprächspartner. Denn das schafft augenblicklich Vertrauen und stärkt die Bindung zwischen ihnen beiden. Diese Technik wird korrekt Pacing genannt und entstammt dem Neurolinguistischem Programmieren (NLP).
Sie ist neben dem aktiven Zuhören eine der wichtigsten Kommunikationstechniken und sorgt für eine positive Gesprächsatmosphäre. Diese Methode funktioniert übrigens nicht nur mit der Körpersprache, sondern auch mit der Stimmlage und der Sprechgeschwindigkeit.