Wie diagnostiziert man eine Futtermittelallergie?

Erstellt am 30. September 2014 von Update

Na? Kannst du dich noch erinnern, was eine Darmschranke ist und wofür sie wichtig ist? Und weißt du auch noch, welche drei Möglichkeiten der Reaktion es gibt?

Wenn nicht, kannst du HIER noch mal nachlesen.

Neben der Darmschranke und den Reaktionsmöglichkeiten ging es im letzten Teil auch um die Symptome, die sich entweder dermatologisch oder über den Verdauungstrakt bemerkbar machen. Weiterhin hast du gelernt, welche Hauptallergene in Frage kommen.

Heute geht es um die Diagnose der Futtermittelallergie. Diese ist, ich hatte es ja schon mal angedeutet, gar nicht so einfach. Zunächst ist es natürlich wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen. Erst dann fängt man an, nach einem Allergen zu suchen, das die Reaktionen auslöst.

Zunächst besteht die Möglichkeit, den sogenannten IgE-Wert im Blut beim Hund zu testen. Dieser Wert wird durch Antikörper gebildet. So lässt sich zwar nicht zuverlässig auf eine Futtermittelallergie schließen, wenn der Wert erhöht ist, kann man aber zumindest auf eine immunologische Reaktion schließen. Der Wert ist eine Art Vorhersagewert, also eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, jedoch keine zuverlässige Diagnose.

Auch sogenannte Hautbiopsien, also Hautuntersuchungen, bilden keine zuverlässige Grundlage, da das Ergebnis bei mehreren verschiedenen Erkrankungen gleich sein kann.

Weiter besteht die Möglichkeit einer Darmbiopsie. Auch bei dieser Variante besteht zum einen nicht die 100%ige Möglichkeit der Unterscheidung zu anderen Erkrankungen, außerdem ist sie nur sehr schwer durchzuführen.

Dann gibt es die Möglichkeit der gastroskopischen oder enteroskopischen Tests, bei denen Allergene auf die Magenschleimhaut injiziert werden. Diese Tests sind jedoch noch nicht ausreichend erprobt.

Außerdem gibt es einen noch ziemlich neuen Ansatz zur Diagnose, die Messung der Darmpermeabilität. Du erinnerst dich vielleicht, dieser Begriff bezieht sich auf die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Bei diesem Test wird geprüft, wie die Darmschleimhaut im Zusammenhang mit einer Eliminationsdiät auf vermutete Allergene reagiert. Die Ergebnisse scheinen bisher relativ zuverlässig, jedoch ist der Ansatz noch zu neu, und muss entsprechend noch weiter getestet werden.

Und schließlich gibt es noch die sogenannte Dopplersonographie. Hier wird durch Ultraschal die Hämodynamik, also die Blutströmungsmechanik gemessen, mit gefüttertem Allergen und ohne. Diese beiden werden dann verglichen. Auch diese Methode ist jedoch nicht 100 % zuverlässig.

Und so bildet die sogenannte Ausschlussdiät, auch Eliminationsdiät genannt, die einzige Möglichkeit einer zuverlässigen Findung des Auslösers. Hier kommt jedoch wiederum das Problem zum Tragen, dass das Ergebnis bei einer Futtermittelallergie das gleiche sein kann, wie bei einer Futtermittelintoleranz. Die immunologische Ursache lässt sich daraus nicht schließen.

Ich finde, das war jetzt eine Menge kompliziertes Zeug. Deshalb machen wir jetzt hier Schluss und werden am Donnerstag ausgiebig auf die Ausschlussdiät schauen. Ich werde dir erklären wie sie anfängt, wie lange sie dauern kann, wie man die Ergebnisse erkennt, wie man sie aufbaut und wie es dann weiter geht.

Hast du noch Fragen zu den Verfahren, die wir heute hier aufgezählt haben? Dann schreib mir, was dir unklar ist. Ich beantworte dir die Fragen dann mit dem nächsten Beitrag (wenn ich kann, natürlich). Da es sich hier um komplizierte medizinische Vorgänge handelt, bin ich nicht allzusehr ins Detail gegangen, das soll hier schließlich kein Medizinstudium werden.
Also, ich hoffe, du hast auch heute wieder etwas gelernt …

und sage bis Donnerstag,

mach es gut und bleib gesund …

Herzliche Pfotengrüße

Deine Lucy

Und Anke

Hier geht es weiter mit der Ausschlussdiät