„Mama,“ sagt der Riesensohn heute beim Frühstücken, „wenn ich jetzt nicht mehr das machen würde, was du mir sagst … dann könntest du doch nichts dagegen machen.“
Ich kaue, schlucke und schlucke noch einmal.
„Ja?“, sage ich zögerlich.
„Ich meine, wenn du mir sagen würdest, ich darf keinen Film mehr gucken, aber ich könnte mir ja trotzdem einen anmachen. Du könntest nichts dagegen tun.“
Ich schaue mir mein Kind an, das ruhig am Tisch sitzt und philosophiert, kein Groll, keine Wut, keine Provokation. Er denkt und das gefällt mir. Er findet heraus, dass er eine eigenständige Persönlichkeit ist und wird und dass er entscheidet, ob er über sich entscheiden lässt.
„Und das heißt jetzt?“, frage ich vorsichtig nach.
Er sitzt da und lächelt mich freundlich an: „Dass ich nicht mehr auf dich hören werde, ist so wahrscheinlich wie wenn du eine Diät machen würdest.“
Und ich denke, dass wir wohl eine gute Beziehung haben.