In diesem Artikel geht es darum, wie die Erfahrungen die du heute machst morgen zu deinem größten Feind werden können.
Natürlich besteht die komplette Weiterentwicklung im Bereich Pick-Up aus neuen Erfahrungen. Rausgehen, Erfahrungen machen, Lehren ziehen, wieder rausgehen, Lehren nutzen, neue Erfahrungen machen… in einer unendlichen Wiederholungsschleife.
Aber mal angenommen, du kommst in deiner Entwicklung an einen Punkt, an dem du nicht weiter weist. Du liest dann irgendwo über eine Technik, die dein Problem löst. Schön. Weiter angenommen, du probierst das Gelesene einfach mal im echten Leben aus. Noch besser. Jetzt gehst du mit deiner Technik zu der Frau.
Noch ein bischen wackelig haust du den Spruch raus oder machst dein Kino-Move. Bäm, du hast Erfolg. Ohne groß nachzudenken. Die Frau reagiert gut, du freust dich, die Frau freut sich, alles gut. Love in the night.
Fuchs wie du bist, hast du dir natürlich genau gemerkt, was da so gut funktioniert hast. Du hast eine neue Erfahrung gemacht und freust dich. Endlich hast du etwas gefunden was dir hilft und dich weiterbringt.
Du bringst das Ding jetzt noch einige Male und es läuft wieder Bombe.
Wieso funktioniert meine Technik nicht auf Dauer?
Jedoch wird früher oder später oft der Zeitpunkt kommen, wo diese Taktik nicht mehr so funktionieren wird, wie gewohnt. Du bringst sie, die Frau geht weg. Du bringst den Move, du bekommst nur einen o_O Blick und sie geht mit ihren Freundinnen tanzen.
Du ärgerst dich, du fragst dich, wieso funktioniert meine Takik nicht mehr, hat doch vorher immer so formidabel geklappt.
Glaub mir, ich hatte nicht nur eine von diesen Momenten wo ich mir wegen sowas in den Arsch gebissen habe.
“Wieso läuft mein Game nicht mehr so, wie ich es gewohnt bin? Wieso “ziehen” meine Moves nicht mehr?” Mimimimi.
Nun, ich glaube das es dann oft daran liegt, dass wir eben wollen, dass der Move “zieht”. Wir setzen eine Maske auf und verstecken dahinter unsere wahre Persönlichkeit. Wir denken, wir sind nicht gut genug so wir wir sind, sondern dass wir Moves und Sprüche brauchen, damit wir gemocht werden.
Das kommt früher oder später immer Fake rüber.
Und zwar in genau dem Moment, in dem du denkst dass du den Move machen MUSST, damit sie dich mag.
Dann versteckst du deine wahre Persönlichkeit hinter dem Move, du bist nicht du selber.
Innerlich verknüpfst du deinen Erfolg mit der Technik anstatt mit dir selber. Das hat natürlich fatale Konsequenzen für dein Selbstwertgefühl.
Verletzlichkeit zeigen
Es wirkt nämlich sehr attraktiv auf eine Frau, wenn du dich verletzlich zeigst, wenn du keine Maske aufsetzt sondern deine wahre Persönlichkeit zeigst. Das ist mutig und wirkt attraktiv, weil nur dann wirklich DU eine Zurückweisung bekommen würdest und es nicht mehr auf deine Maske schieben kannst.
Das ist wahre Verletzlichkeit. Und nur die allerwenigsten Menschen sind dazu in der Lage.
Was drückt Verletzlichkeit über dich als Person aus?
Dass du weißt, du bist so vollkommend ausreichend, wie du bist. Du brauchst nichts haben oder machen damit es klappt. Du weißt, egal ob diese Frau dich jetzt liebt oder hasst, dass sich nichts ändern würde. Dass du immer noch ein (wohlriechender) junger Mann bist, und das ist alles was du benötigst um attraktiv zu sein. Du fühlst dich immer noch gut, egal was passiert.
Taktiken sind sinnvoll!
Grundsätzlich ist nicht dagegen einzuwenden, bestimmte Taktiken zu kennen und anzuwenden. Manchmal entscheidet sogar dein Beherrschungsgrad bestimmter Taktiken über “Sieg und Niederlage”.
Jedoch muss es immer mit dem Mindset sein, dass du auch ohne diesen Move vollkommen in Ordnung bist. Du brauchst ihn nicht.
Ein Beispiel
Ich höre oft den Rat, dass wir die Frauen im Club oder in der Bar immer von Anfang an berühren sollen. Kino, ihr wisst schon. Natürlich ist an diesem Rat was dran und ich würde ihn sofort jedem so weitergeben, der mich fragt was alles zu einen guten Gesprächseinstieg gehört.
Sobald du jedoch merkst, dass du nicht mehr entspannt in ein Gespräch gehen kannst OHNE diese körperliche Komponente (Hände nehmen, Arm um die Dame legen usw.) hast du ein Problem. In diesem Moment wirst du nämlich abhängig von deiner Technik und benutzt sie nicht, weil du es willst, weil es dir Spaß macht, weil du wie in diesem Beispiel natürlich gerne deinen Arm um eine hübsche Frau legst, sondern weil du eine Reaktion von ihr haben willst.
Weil du gelernt hast, dass solche Moves in der Regel zu “guten” Reaktionen führen.
Eine kleine Entziehungskur für den Technikjunkie
Sobald du das merkst, ist der Moment gekommen, an dem du diese Technik für einige Zeit komplett auf Eis legen solltest. Tue für eine Weile genau das Gegenteil.
Damit du nicht auf diese Taktik angewiesen bist. Damit du nicht denkst, du müsstest bestimmte Dinge tun, damit du liebenswürdig bist.
Das bist du nämlich einfach so.
Egal was du machst.
Fühlst du dich auch komplett komfortabel in einen Gespräch in welchem du deine ganzen guten alten Techniken vernachlässigst, kannst du diese ganz entspannt wieder implementieren.
Unterbewusst tendieren wir oftmals dazu, ein Patentrezept finden zu wollen. Wir suchen nach einer Methode, die immer Erfolg verspricht. Jedoch sind soziale Interaktionen so dynamisch, dass dies nie möglich sein wird.
Raus aus deiner Comfort Zone
Das Ganze lässt sich in einer gewissen Weise auch unter einer Comfort Zone Erweiterung verbuchen. Du hast dir in sozialen Interaktionen eine Comfort Zone aufgebaut, in der du dich wohlfühlst.
Auch wenn jetzt ein weniger physischer Stil auf den ersten Blick so aussehen würde, als wenn du dafür deine Comfort Zone nicht verlassen müsstest, musst du es in Wirklichkeit doch.
Comfort Zonen Erweiterung muss nicht immer krass und krasser sein.
Du hast diese physische Kompnente im Moment nämlich als Maske auf. Und hinter der Maske hervorzuspringen, sich verletzlich zu machen, seine wahre Persönlichkeit zu zeigen, das ist die wahre Comfort Zone Erweiterung.
Nicht das nächste 15-Set anzusprechen, um mal in der PU-Sprache zu bleiben.
Probier es aus, es ist schwerer, als du es dir vorstellst.
Du wirst denken “Aber ich brauch doch diese physische Komponente”. Und auf der einen Seite hast du recht. Du brauchst sie auf Dauer um Erfolg im Game zu haben, aber du brauchst sie nicht, damit Frauen dich mögen und akzeptieren. Dafür brauchst du nur dich selber. So wie du bist. Ohne eine Technik.
Es geht hierbei darum, ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen. Darum, zu merken, dass du so, wie du bist, vollkommen in Ordnung bist! Mit deinen Emotionen in Einklang zu kommen.
Der schwerste Teil…
Der schwerste Teil dieser Entwicklung ist es, seine vielfältigen Masken zu erkennen und sie dann bewusst abzulegen. Diese Masken sind nämlich oft sehr subtil. Dein Ego ist sehr gewieft darin, sich selber gegen Zurückweisung zu schützen.
Je bewusster du wirst, desto mehr deiner Masken du erkennen kannst, desto ausgebuffter wird dein Ego um immer wieder neue, kleine Masken zu erfinden. Hauptsache die Zurückweisung fällt nicht direkt auf dein Ego zurück. Du hast so immer noch eine Ausrede.
Jedoch wirst du nur wirklich gut mit Menschen eine Verbindung aufbauen können, wenn du in der Lage bist, diese Masken zu erkennen und abzulegen.
In dieser Fähigkeit liegt dein wahres persönliches Wachstum, nicht in irgendwelchen Techniken und Taktiken die du perfektionierst.
Photo by: djniks Thanks DJ!