Wie das mit einem Mietvertrag in Kambodscha ist

Die Frage die vielen Auswanderern auf der Seele brennt ist, “was muss ein Ausländer beim Abschluss eines Mietvertrages in Kambodscha beachten?”

Im Grunde ist alles ganz einfach. Egal ob ihr durch einen Motodub Fahrer oder durch den Makler eures Vertrauens zu einem passenden Objekt gebracht werdet, macht ihnen (freundlich) klar, das ihr auf jeden Fall den Hauseigentümer/Vermieter persönlich kennenlernen wollt und auch nur mit diesem einen Mietvertrag abschliessen werdet.

Der Eigentümer/Vermieter kann eine alte Frau in einem schmierigem Sarong sein, die ausschliesslich Kambodschanisch spricht und versteht, oder auch ein dynamischer Geschäftsmann, der im protzigen Geländewaagen vorfährt und in gutem Englisch antwortet. Egal wer es ist, in der Regel haben die Vermieter bereits einen Blanko Mietvertag vorbereitet, so das ihr euch darum nicht kümmern müsst.

Deutsche Auswanderer die Kambodscha garnicht oder noch nicht so gut kennen neigen oft dazu aus Unsicherheit erstmal damit zu drohen den Mietvertrag durch einen Anwalt prüfen zu lassen. Die alte, aufrichtige Frau würde jetzt wahrscheinlich gekränkt sein darüber, das man ihr so misstraut und der Geschäftsmann würde wahrscheinlich nur belustigt darüber lächeln. Ihr müsst euch in solchen Situationen auf euer Gefühl und und euren Instinkt verlassen. Wenn euch ein Kambodschanischer Vermieter spanisch vorkommt lasst die Finger davon da kann auch ein Anwalt nichts drehen, wenn ihr aber ein gutes Gefühl habt und auch alles andere passt ist misstrauisches, deutsches Verhandlungsgebaren unangebracht.

In den meisten Fällen wird euch neben dem Originalmietvertrag in Kambodschanischer Sprache auch gleich eine englische Übersetzung vorgelegt, sollte das nicht der Fall sein müsst ihr danach fragen. Im schlimmsten Fall müsst ihr den Vertrag mitnehmen und euch selber irgendwo eine Übersetzung anfertigen lassen was locker mal 10-20 $ kosten kann. Zwar werden beide Verträge von allen Parteien unterschrieben aber rechtsgültig ist im Endeffekt nur die Kambodschanische Ausfertigung, die englische Version dient im Grunde nur der Information für den Ausländer. Ihr habt selbstverständlich das Recht die beiden Mietverträge erstmal mitzunehmen um alles nocheinmal in ruhe durchzulesen. Der beste Zeitpunkt alles zu klären ist aber genau dann wenn man mit dem Vermieter und einem eventuell erforderlichen Dolmetscher zusammensitzt. Geht alle Punkte des Vertrages einzeln mit eurem zukünftigen Vermieter durch. Sollte etwas unklar sein oder nicht euren Vorstellungen entsprechen, kann man das dann sofort vor Ort besprechen. Die Leute hier sind in vieler Hinsicht gesprächsbereit und auch entgegenkommend.

Achtet darauf, das im Mietvertrag eindeutig geklärt ist wie nach Ablauf des Vertrages mit eurer Kaution verfahren wird bzw. das sie ohne Einschränkungen an euch ausgezahlt wird oder ihr sie abwohnen könnt. Die übliche Mietkaution beträgt 2-3 Monatsmieten und kann bei einer Vollmöbelierung auch etwas höher liegen.

Bevor es dann zur Unterschrift bzw. zum Daumenabdruck kommt klärt ihr noch ab ob der Vermieter darüber informiert ist, das der Mietvertrag nach Unterschrift/Daumenabdruck beim Amt abgestempelt werden muss um rechtskräftig zu werden. Das muss vom Vermieter veranlasst werden und er muss auch die Kosten dafür tragen. Die meisten Hauseigentümer wissen das und weder ich persönlich noch irgend jemand den kenne hatte damit bisher Probleme gehabt.

Mietverträge unter einem Jahr Laufzeit werden sehr ungern von den Hauseigentümern abgeschlossen, im äussersten Fall kann man sich vielleicht auf 6 Monate einigen. Zu lange Verträge sind auch nicht gern gesehen weil sich der Eigentümer offen halten will bei steigenden Immobilienpreisen das Objekt in der Zukunft vielleicht zu verkaufen. Bei Mietverträgen für gewerblich genutzte Objekte wo sich nur eine lange Laufzeit rentiert liegt es an euch dem Vermieter das plausibel zu machen. Eine grobe Aufrechnung eurer geplanten Investitionen vorzulegen mag da sehr Hilfreich sein. Man kann dem Vermieter auch eine Staffelung der Miete z.b. alle 2 oder 3 Jahre vorschlagen.

Achtet darauf das ihr nach Ablauf des Vertragsverhältnisses alle eure beweglichen Investitionen auch wieder mitnehmen dürft. Ich habe von Verträgen für leere Häuser gehört wo drinstand, das nach Vertragsablauf die gesamte Einrichtung in das Eigentum des Hausbesitzers übergeht, das ist aber auf keinen Fall die Regel. Die Vermieter hier fürchten mehr darum, das ein ihnen völlig fremder Ausländer ihr Haus ruinieren könnte.

Bei Mietverträgen für Bauland, solltet ihr euch unbedingt vor Vertragsabschluss eine Kopie vom Landpapier geben lassen. Mit dem Landpapier könnt ihr im Vorfeld prüfen in welcher Landkategorie sich das Grundstück befindet, ob es überhaupt gewerblich vermietet werden darf und ob es bebaut werden darf. Bereits bestehende Gebäude sind kein Garant dafür das ihr noch weitere bauen dürft.

Alle Informationen zum Thema Mietvertrag in Kambodscha sind ausschliesslich als grober Leitfaden gedacht und beruhen auf allgemeinen Erfahrungswerten. Einzelne Fälle können sich auch völlig anders darstellen.

 


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