Wie bekomme ich DJ Gigs, Bookings und Auftritte? Teil 2 Deinen DJ-Coach, Paten oder Mentor finden

Wie bekomme ich DJ Gigs, Bookings und Auftritte? Teil 2 Deinen DJ-Coach, Paten oder Mentor finden Wie schaffst du den Einstieg als DJ, obwohl dir jeder erzählt, dass du es nicht schaffen wirst?

Im zweiten Teil der Serie " Wie komme ich an Gigs" erzähle ich dir von meinem Anfang und wie ich ein "DJ-Patenkind" wurde.

Zwei Mal fand ich einen erfahrenen DJ der mich an die Hand nahm, einen DJ-Coach, einen Lehrer, der mir alles zeigte. Denn zwischendurch habe ich 6 Jahre Pause als DJ gemacht und musste danach wieder bei Null anfangen.

Es ist ein bisschen wie in der Fahrschule. Unter fachkundiger Anleitung lernst du die Grundlagen, um die Musik eines Abends zu gestalten und das DJ-Equipment anzuwenden. Außerdem bekommst du Kontakte zu den Club-Besitzern der Top-Discotheken und Party-Veranstaltern in deiner Umgebung.

Dabei ist mir bewusst, dass ich einen wesentlichen Baustein nur streife: Wie findest du deinen DJ-Coach, deinen Paten oder Mentor, der dich an die Hand nimmt?

Anderen DJs über die Schulter schauen

Du kannst nicht aktiv nach einem "Lehrmeister" suchen. Mein Tipp dazu: Mache einfach weiter, mit dem was du so sehr liebst - Auflegen. Schaue über den Tellerrand hinaus und strecke deine Fühler aus. Im Laufe der Zeit wirst du viele neue Kontakte knüpfen. Plötzlich wirst du mit anderen DJs auflegen.

Und wenn du auf einen erfahrenen DJ triffst, bei dem die Chemie zwischen Euch stimmt, dann wird sie/er die Rolle eines Coachs für dich übernehmen. Dabei war es nie eine Frage, die ich wirklich formulierte und aussprach: "Willst du mich coachen?" oder "Wie lerne ich aufzulegen?"

Überlege mal, wie lerntest du deine zwei besten Freunde kennen? Ist das nicht meist eine Mischung aus Zufall und der eigenen Einstellung, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und dem Zufall überhaupt die Gelegenheiten zu geben, passieren zu können. Das könnte auch ein paar Mal schief laufen und nicht funktionieren.

Meine Gelegenheiten ergaben sich - nur anscheinend - fast wie von selbst. Denn ich war ständig in meiner DJ-Mission unterwegs, ob beim Platten kaufen oder bei Jam-Sessions und Elektronik-Basteln mit anderen DJs. Manche nennen es auch schlichtweg "Glück haben".

Vom Kinderzimmer in den ersten Club

Auf Schulpartys und in Jugendclubs hatte ich die ersten Gelegenheiten auszuprobieren, wie sich meine Schulfreunde auf der Tanzfläche verhalten. Bei diesen allerersten Mini-Gigs legte ich zusammen mit Freunden und anderen Hobby-DJs auf.

Außerdem veranstalteten wir eigene Partys. Darüber kam ich in Kontakt mit Personen, die DJ-Equipment und große Musik- und Licht-Anlagen vermieteten. Ein Vermieter arbeitete selbst nebenbei als mobiler DJ bei Hochzeiten, Firmen- und Privatfeiern.

Nachdem ich ab-und-zu ein paar Equipment-Teile bei ihm ausgeliehen hatte, stand er eines Nachmittags plötzlich als Gast bei einer Open-Air-Party, bei der ich auflegte. In den nächsten Monaten philosophierten wir über die lokale Partykultur, Veranstaltungswerbung und sonstigen DJ-Krempel.

Er gab mir die Gelegenheit, ihm bei Hochzeiten über die Schulter zu schauen. Zusammen bauten wir die Musik-Anlagen bei seinen Mobil-DJ-Gigs auf; zwischendurch durfte ich immer mal wieder eine Platte auflegen. Die meiste Zeit schaute ich nur zu oder kümmerte mich um die Lichtshow. Bei jeder Party lernte ich durch Zusehen. Und nach ungefähr einem Jahr war ich fit genug, einen halben Abend am Stück aufzulegen.

Dann kam die Gelegenheit für meinen ersten Resident-Job. Gleich im angesagtesten Club der Stadt aufzulegen hatte den netten Nebeneffekt, dass ich pro Nacht mindestens drei Booking-Angebote für andere Partys erhielt. Zwischen 1995 und 1998 war ich ausgebucht und konnte mir die Gigs nur so aussuchen. Wie deine Freunde dir zu Bookings verhelfen können, darüber werde ich demnächst getrennt schreiben.

Zwischen 1998 und 2004 passierte viel, was mich vom Auflegen abhielt: Studium, Freundin, ein großes Internetprojekt, mein erster Job, ... Also legte ich immer weniger auf und irgendwann war meine DJ-Karriere beendet.

Zurück zum Anfang und alles noch mal

Doch im Herzen blieb ich immer ein DJ. Also fing ich nach einer sechsjährigen DJ-Pause wieder genauso an, wie beim ersten Mal. Wieder nutzte ich das Einsteiger-Prinzip über einen erfahrenen DJ. Meinen zweiten DJ-Lehrer lernte ich über Freunde kennen.

Mein Beatmatching war eine Katastrophe. Ich hatte es schlicht verlernt einen Übergang zu machen. Also spielte ich anfangs nur das Vorprogramm und spät in der Nacht.

Nach ein paar Monaten hätte ich fast wieder aufgehört, weil ich mit der Akustik in den Clubs nicht mehr zurecht kam. Dennoch stand ich wieder hinter den Decks, beobachtete die Tanzfläche und prägte mir jedes Lied ein.

Für Außenstehende mag es tot langweilig sein, sich mit 35 Jahren in einen Club voller 21-Jähriger zu stellen, nur um eventuell eine Scheibe pro Nacht auflegen zu dürfen. Für mich war es die beste Lehrzeit als DJ.

Wieder lernte ich viel durch Zusehen. Und war nach über einem Jahr bereit auf eigenen Beinen zu stehen. Ein Veranstalter fragte mich, ob ich bei einer Party kurzfristig einspringen könne. Das Feedback der Gäste war super und die Tanzfläche knackevoll.

Kurze Zeit später bekam ich das Angebot für den Mainfloor einer Party mit 2.500 Gästen zu spielen. Auf der Fahrt nach Regensburg plagte mich das übelste Lampenfieber 😉

Training on the job - Und jetzt?

Meinen Werdegang habe ich beschrieben. Aber was soll dir das jetzt helfen? Mit diesem Artikel möchte ich dir zeigen, dass "DJ zu werden" ein Prozess ist. Als DJ im besten Club deiner Stadt zu arbeiten, ist das End-Ergebnis eines Prozesses der Jahre dauert.

Den Weg dahin wirst du nicht alleine gehen. Dein Handwerkszeug, das Wissen zu Liedern die auf der Tanzfläche funktionieren, Tricks zur Technik und Booking-Kontakte bekommst du am einfachsten über einen erfahrenen DJ, der bereit ist dich alles zu lehren.

Halte die Augen offen und schaffe Gelegenheiten, dann wird dich dein DJ-Mentor finden.

Welche Erfahrungen hast du mit einem DJ-Lehrer, Coach, Mentor - oder wie immer du deinen Trainer nennst - gemacht? Schreibe einen Kommentar weiter unten auf dieser Seite. Vielen Dank für deine Anregung, Kritik und deinen Kommentar.

In den kommenden Wochen werde ich die Artikel-Serie " Wie komme ich an Gigs" weiter ausbauen.


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