Die Zeit berichtet am 30. März:
“Sondereinheiten der brasilianischen Militärpolizei sind in eine Armensiedlung von Rio de Janeiro eingerückt. Mehr als 1.000 Beamte hätten den aus 16 Favelas bestehenden Komplex Maré mit knapp 140.000 Bewohnern besetzt, berichten Lokalmedien.
Der Einsatz habe eine Viertelstunde gedauert, zu größeren Zwischenfällen zwischen bewaffneten Banden und den Sicherheitskräften sei es nicht gekommen. Die Polizei verhaftete mehr als 10 Menschen und beschlagnahmte mehrere Kilogramm Rauschgift.”
Und wie sieht die Lage aus der Sicht der Betroffenen aus? Davon berichtet der Blog der “Nationalen Bewegung für das Recht auf Wohnraum (MNLM)” aus Rio de Janeiro:
“Die großen Medien haben gestern routinemäßig über den großen Erfolg der militärischen Invasion zur Befriedung von Maré berichtet. Die positive Berichterstattung kontrastiert mit den Berichten über die von den Polizisten bei der Invasion ausgeübte Gewalt und den Missbrauch ihrer Macht. Polizisten, die ohne Hausdurchsuchungsbefehl in Häuser eindringen; vermummt drohen sie den Bewohnern mit Erschießung: sie zerstören Güter und rauben elektrische Haushaltsgeräte ohne eine Quitttung zu geben; sie beschimpfen die Bewohner und richten ihre Maschinengewehre auf ihre Gesichter; sie schüchtern Kinder ein und belästigen sie, zwingen sie sich hinzulegen und treten auf ihre Köpfe; kollektive Inhaftierung von Jugendlichen, die wegen des Todes eines anderen Jugendlichen protestieren, sie wurden in einem Lastwagen der Polizei zur Polizeidienststelle gebracht; Belästigung und Inhaftierung von alten Menschen; Einbruch in das Haus einer Anwohnerin, die allein war und angesichts der drohenden Präsenz der Polizei sich gezwungen sah halbnackt auf die Straße zu rennen. In den Medien verbreitete man Fotos von gefangengenommenen Anwohner, die beschuldigt wurden Drogenhändler zu sein, die aber kurze Zeit darauf freigelassen wurden, weil sie unschuldig waren. Die Bilder wurden aber nicht zurückgezogen. Die Invasion der Polizei war genauso wenig ruhig wie andere Invasionen in Favelas in Rio de Janeiro. Wir wissen, dass dies nur der Beginn einer Welle der Repression im Gefolge einer Politik der Ausmerzung und Militarisierung der Favelas ist. Deshalb ist es wichtig den Widerstand zu verstärken. Die Bewohner der Favelas, die sozialen Bewegungen, die Verteidiger der Menschenrecht und alle, die für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft kämpfen müssen sich zum Widerstandskampf im Maré und in allen anderen Favelas vereinigen! Die Unterdrücker werden unsere Stimmen nicht zum verstummen bringen!”.
Informationsquelle
Nota pública acerca da resistência popular contra a ditadura militar na Maré
“Sondereinheiten der brasilianischen Militärpolizei sind in eine Armensiedlung von Rio de Janeiro eingerückt. Mehr als 1.000 Beamte hätten den aus 16 Favelas bestehenden Komplex Maré mit knapp 140.000 Bewohnern besetzt, berichten Lokalmedien.
Der Einsatz habe eine Viertelstunde gedauert, zu größeren Zwischenfällen zwischen bewaffneten Banden und den Sicherheitskräften sei es nicht gekommen. Die Polizei verhaftete mehr als 10 Menschen und beschlagnahmte mehrere Kilogramm Rauschgift.”
Und wie sieht die Lage aus der Sicht der Betroffenen aus? Davon berichtet der Blog der “Nationalen Bewegung für das Recht auf Wohnraum (MNLM)” aus Rio de Janeiro:
“Die großen Medien haben gestern routinemäßig über den großen Erfolg der militärischen Invasion zur Befriedung von Maré berichtet. Die positive Berichterstattung kontrastiert mit den Berichten über die von den Polizisten bei der Invasion ausgeübte Gewalt und den Missbrauch ihrer Macht. Polizisten, die ohne Hausdurchsuchungsbefehl in Häuser eindringen; vermummt drohen sie den Bewohnern mit Erschießung: sie zerstören Güter und rauben elektrische Haushaltsgeräte ohne eine Quitttung zu geben; sie beschimpfen die Bewohner und richten ihre Maschinengewehre auf ihre Gesichter; sie schüchtern Kinder ein und belästigen sie, zwingen sie sich hinzulegen und treten auf ihre Köpfe; kollektive Inhaftierung von Jugendlichen, die wegen des Todes eines anderen Jugendlichen protestieren, sie wurden in einem Lastwagen der Polizei zur Polizeidienststelle gebracht; Belästigung und Inhaftierung von alten Menschen; Einbruch in das Haus einer Anwohnerin, die allein war und angesichts der drohenden Präsenz der Polizei sich gezwungen sah halbnackt auf die Straße zu rennen. In den Medien verbreitete man Fotos von gefangengenommenen Anwohner, die beschuldigt wurden Drogenhändler zu sein, die aber kurze Zeit darauf freigelassen wurden, weil sie unschuldig waren. Die Bilder wurden aber nicht zurückgezogen. Die Invasion der Polizei war genauso wenig ruhig wie andere Invasionen in Favelas in Rio de Janeiro. Wir wissen, dass dies nur der Beginn einer Welle der Repression im Gefolge einer Politik der Ausmerzung und Militarisierung der Favelas ist. Deshalb ist es wichtig den Widerstand zu verstärken. Die Bewohner der Favelas, die sozialen Bewegungen, die Verteidiger der Menschenrecht und alle, die für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft kämpfen müssen sich zum Widerstandskampf im Maré und in allen anderen Favelas vereinigen! Die Unterdrücker werden unsere Stimmen nicht zum verstummen bringen!”.
Informationsquelle
Nota pública acerca da resistência popular contra a ditadura militar na Maré