Vor ein paar Tagen hatte ich eine mehr oder weniger größere Diskussion zum Thema: “Mein Kind und seine Aufklärung.”
Hintergrund: meine Tochter und der Sohn meiner Gesprächspartnerin sind beide 14 Jahre alt.
Ich habe sie nach dem Facebook-Namen ihres Sohnes gefragt, um da mal “ein bisschen zu vermitteln”. Ich befürchte, nach unserem Gespräch werden die Kids niemals auch nur in die Nähe des Anderen kommen
Aber mal von vorne…
Alles begann also als ganz normales Mütter-quatschen-über-ihre Kinder-Gespräch. Passt ja auch, da beide im selben Alter sind. Wenn auch unterschiedlichen Geschlechts.
Fakt ist: der Sohn hat zur Zeit Facebook-Verbot, da Mama ihn “erwischt” hat.
Sie sieht das Ganze etwas Anders: “Er hat sich noch nicht für Kondome zu interessieren, denn das bedeutet, er interessiert sich für Sex!” (Ja – logisch – er ist 14 ;)). Außerdem hat er auf FB Bilder geliked, die nicht ganz jugendfrei waren (soll sie sich doch bitte freuen, dass er diese schon versteht).
Für sie war die Tatsache, dass er darüber nachdenkt, gleichzusetzen mit “das erste Mal steht unmittelbar bevor”. Ich sah/sehe das etwas anders…
Als ich ihr erzählte, dass Michelle die richtige Kondom-Nutzung bereits vor einiger Zeit in der Schule gelernt hat, wurden ihre Augen ganz groß (ich denke ja, da hat ihr Sohn vergessen, etwas zu erzählen). Und auch sonst ist unsere Tochter “aufgeklärt”. Ein MUSS in diesem Alter – meiner Meinung nach. Und nicht nur: “Sex nach der Eheschließung und nur mit dem Mann, den man liebt wird wunderschön! Und davor ist es ganz furchtbar!” Nein – auch die möglichen Komplikationen und negativen Seiten, die es bei der schönsten Nebensache der Welt geben kann, kennt sie. Da gibts bestimmt noch genug von denen sie “im Vorfeld” noch nichts gehört hat und dann negaitiv überrascht wird (wenn es dann mal so weit ist).
Doch hilft ein Verbieten und schlecht reden? Oder wird die Neugierde auf das “böse” Unbekannte erst recht geschürt? Und was, wenn es “schief geht”? Denkt Mama wirklich, dass der Sohn dann mit seinen Sorgen zu ihr kommt? Bei ihrer – aus seiner Sicht – negativen Einstellung? Klar… in einigen Jahren versteht er ihre heutigen Sorgen und Anordnungen und ist ihr sicher auch dankbar für ihren Schutz. Aber… was, wenn er seine ersten Erfahrungen nun doch schon in naher Zukunft sammelt? Dann darf er nicht erzählen, warum er grinsend wie ein Honigkuchenpferd oder zu tiefst betrübt durch die Gegend läuft. Jedenfalls nicht ihr. Schade für ihr, sonst sehr enges, Verhältnis.
Ja – ich bin optimistisch, dass es bei uns anders laufen wird. Noch ist unsere Tochter sehr “mitteilig” (sorry, mir fehlt grad kein passenderer Ausdruck) und ich hoffe, dass ich daran Anteil haben darf (natürlich nur aus ihrer Erzählung), wenn es dann irgendwann einmal passiert.
Wie ist das so bei Euch bzw. wie ist Eure Meinung dazu?
Kids aufklären? Ja oder nein?