Wie arbeitet ein Sturmglas?

Der Überlieferung nach wurde das Sturmglas schon vor vielen hundert Jahren genutzt. Wer es genau unter welchen Umständen erfand, wird heute nicht mehr zu ergründen sein. Anfang des 19. Jahrhunderts machte der britische Admiral Fitzroy mit dem Sturmglas seine erste Bekanntschaft. Zu dieser Zeit nutzten es vereinzelt Seefahrer, um das Wetter vorherzusagen. So verwendete es auch Admiral Fitzroy als Kapitän des Schiffes HMS Beagle, mit dem der bekannte Wissenschaftler Charles Darwin die Welt erkundete. Einige Jahre später, inspiriert von einem tragischen Schiffsuntergang direkt vor der britischen Küste, begann er als königlicher Chefmeteorologe entlang der Küste ein Messnetz mit Sturmgläsern aufzubauen. Die Messtationen meldeten in periodischen Zeitabständen mittels Morsetelegrafen die Werte nach Lodon. Dort wurden sie in Wetterkarten eingetragen und auf See fahrende Schiffe konnten mittels Lichtzeichen rechtzeitig vor aufziehendem Sturm gewarnt werden. Eine damals revolutionäre Leistung. Mit dem Aufkommen anderer Vorhersagetechniken geriet das Sturmglas spätestens Anfang des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit und wurde in den 1970er Jahren vom den Dänen Stig Larsen neu entdeckt. Er segelte mit seinem Schiff von Dänemark gen Britische Inseln und fand westlich von Schottland auf den Hebriden mitten im Atlantik ein altes, aber immer noch funktionstüchtiges Sturmglas.
Wieder zu Hause angekommen, fertigte er erste Skizen an, wie ein modernes Sturmglas aussehen könnte. Als Seefahrer gingen seine Überlegungen natürlich in Richtung der Fertigung eines sehr robusten Sturmglases, welches sich wirklich für den Einsatz an Bord eignet und auch bei rauhesten Bedingungen nicht kaputt geht.
So entstand die Form Metallhülse. In dieser wird eine Glasröhre passgenau montiert, so dass diese nirgends anschlagen kann. Dadurch ist es möglich, dass Sturmglas auch See zu nutzen. Denn dieser Montageform kann der stärkste Wellenschlag nichts anhaben.
Die Halterung dient der sicheren Befestigung an Bord. Sie ist so gefertigt, dass das Sturmglas der Bewegung des Schiffes bei Wellengang folgen kann. Man sieht eben, dass es ein echter Seemann war, der seine reichhaltigen Erfahrungen in die Konstruktion einfliessen lies.
Deshalb wird das Sturmglas auch heute noch in unveränderter Form vom dänischen Unternehmen Delite ApS nahe Kopenhagen unter der Marke E. S. Sörensen gefertigt. Als Beweis der Echtheit, ist am Boden ein Siegel mit dem Logo von E.S. Sörensen eingraviert.
Wie funktioniert es aber, dieses Sturmglas? Diese Frage bewegt die Menschen seitdem es erfunden wurde. Eine 100%ig wissenschaftliche Erklärung fand man bis heute nicht. Im Inneren des Sturmglases befindet sich Kampfersalz. Kampfersalz hat die Eigenschaft, auf Temparatur, Luftdruck und elektromagnetische Wellen in der Atmosphäre zu reagieren. Es kristalliert aus.
Je nach Wetterlage bilden sich Kristalle, die in ihrer Form an Eisblumen erinnern. Ist das Sturmglas total klar, dann wird die nächsten 12 Stunden schönes Wetter vorherrschen. D.h. einfach Sonne satt.
Sieht man überall in der Flüssigkeit Kristalle, dann ist mit Regen zu rechnen. Werden die Kristalle sternenklar und sinken nach unten, dann ist mit Frost zu rechnen. Und sieht man ein richtiges Eisblumenmuster, dann wird es kalt und stürmisch.
Deshalb ist es auch empfehlenswertl, das Sturmglas im Freien zu betreiben. Temparaturen bis zu minus fünf Grad verträgt es problemlos. In einem strengen Winter mit Temparaturen weit unter Null, wie bspw. im Januar / Februar 2010 ist es empfehlenswert, es in das Zimmer zu stellen.
Ein guter Platz ist auch die Fensterbank, am Besten an der Nordseite. Der falscheste Platz ist eine Vitrine. Das Sturmglas wird in diesem Fall seine Wirkung verlieren bzw. immer schönes Wetter anzeigen. Denn in der Vitrine ist die Temparatur auf jeden Fall konstant und die Vitrine schirmt die Wirkung der uns natürlich umgebenden elektromagnetischen Wellen ab. Diese auch sferics genannten Wellen gehen jeder Hoch- oder Tiefdruckfront voraus. Sie sind es, auf die das Sturmglas maßgeblich reagiert und sich demzufolge die Kristalle im Kontext zu Temparatur und Luftdruck bilden. D.h. auch, dass die sferics nur dann richtig wirken können, wenn sie nicht abgeschirmt werden. Daher die Empfehlung das Sturmglas im Freien zu betreiben. Und durch die Sferics erklärt sich auch der Vorhersagezeitraum von ungefähr zwälf Stunden. So zeigt ein Sturmglas nie das aktuelle Wetter an, sondern immer das Wetter in ungefähr zwöf Stunden. Es kommt deshalb durchaus vor, dass das Sturmglas beginnt, Kristalle zu bilden, aber am Standort dessen wolkenloser Himmel mit viel Sonne zu sehen ist. Eine gerade im Sommer nicht ungewöhnliche Situation. Das Sturmglas „sieht“ das heranziehende Gewitter…

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