Kleine Beobachtung nach einem Gespräch mit – zum Glück nur weit entfernten – Bekannten:
Es gibt Menschen, die suchen lange nach einem Wohnquartier, in dem sich ihre Kinder willkommen und frei fühlen dürfen. Ein Ort, wo keiner motzt, wenn nachts mal ein Baby schreit, wo nur wenige Autos fahren und wo ihre Knöpfe schon bald mit den vielen Kindern, die dort zu Hause sind, unbeschwert auf der Strasse spielen können.
Nach langer Suche ist nicht nur das perfekte Quartier gefunden, sondern auch die perfekte Wohnung. Man zieht ein, macht es sich gemütlich und würde sich allmählich wie zu Hause fühlen. Wenn da bloss nicht diese nervigen Kinder wären, die mit ihren Velos auf der Quartierstrasse herumkurven und Lärm machen. Jawohl, genau die Kinder, die vor noch nicht allzu langer Zeit als Beweis gedient hatten, dass es sich in diesem Quartier als Kind frei und fröhlich leben lässt.
Doch jetzt, wo man sie jeden Tag um sich hat, nerven sie ganz schrecklich, also fängt man an, sie wegen jeder Kleinigkeit zurechtzuweisen. Solange, bis die Kinder aus lauter Furcht, die neuen Nachbarn könnten wieder motzen, sich kaum mehr trauen, Kinder zu sein.