Wider den Linken oder dem Kaputtalismus: egal erstmal.

Talkshow bei Anne. Und Anne Will diesmal. Ein Mix aus üblichen Verdächtigen (Brüderle will Lafontaine) und unüblichen Nachnamen (Butterwegge, Fleischhauer, Goette). Kurz: es war phasenweise sogar interessant; auch wenn man nicht immer verstand, warum Will so oft lächelte, Lafontaine andauernd lautstark trompetete und Fleischhauer weitgehend betrübt dreinblickte. Vielleicht weil die Sendung so bewegt war (kicherte Will), er sich erst einer konservativen Übermacht ausgesetzt sah (belehrte Lafontaine) und weil sein Blick frontal durchgehend auf zwei Linke gehen musste (Fleischhauer). Aber, schaut, Bürger dieses Landes: es gibt noch Kontroversen, wenn auch keine Lösungen. Der Kaputtalismus (so ähnlich klang`s es 1x bei der Will) ist nämlich keiner (laut Brüderle) während Butterwegge die 2 K-Wörter (Kommunismus/Kapitalismus) vermeintlich einfach in seiner Gegenrede verwechselnd gebrauchte, ohne das dies jemand großartig bemerkte. Schön auch, dass zwar Lagerkämpfe polemisiert wurden (bis zur Opferpräsenz) aber zum Glück keine rein parteienförmigen Statements abgesondert wurden. Aber auch das Feuilleton bekam Futter: Wenn nun auch nicht gleich Goebbels, aber immerhin in die gleiche Stoßrichtung zielte der Vergleich des forschen(den) Butterwegge in Richtung 3. Reich und Brüderle. Bis zum Schluss nicht klar wurde mir allerdings Ansinnen und Ansehen von Frau Goette mit dem merkwürdigen Vornamen. Doch am Ende waren alle Zahlenkämpfe gefochten, die rhetorischen Palaver mündeten im stummen Konsens, dass diese Republik nun doch nicht die schlechteste aller Welten ist und auch dem Kommunismus trotzen dürfte – dank all der Fleißigen und Vernünftigen in unserem Ländle. Brüderle, zur Sonne, zur Freiheit! – so wäre das Motto des Abends vielleicht noch treffender beschrieben.



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