Trotz knapp 250 Jahren Aufklärung und allem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn ist das Thema Aberglaube offensichtlich nie so ganz aus den Köpfen der Menschen zu bekommen. Zu tief scheint die Angst vor eventuellem Unglück durch Nichteinhalten bestimmter Regeln bzw. Verhaltensmuster nach wie vor verwurzelt zu sein. Kann man entweder belächeln oder aktiv etwas dagegen tun. Ein Ausdruck dieser zweiten Variante ist der am heutigen 13. September begangene Wider-dem-Aberglauben-Tag aus den USA (engl. Defy Superstition Day – manchmal auch National Defy Superstition Day). Grund genug, ihn mit in die Liste der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen und seine Geschichte mit dem vorliegenden Beitrag zu erzählen. Um was genau geht es dabei?
Wider dem Aberglauben-Tag zum National Defy Superstition Day in den USA am 13. September
Wer hat den Defy Superstition Day erfunden?
Beginnen wir zunächst mit den Ursprüngen des (National) Defy Superstition Day. Leider konnte ich auch im Falle des vorliegenden kuriosen Feiertages nicht herausfinden, von wem er ins Leben gerufen und seit wann er gefeiert wird. Und auch wenn nach aktuellem Stand der Recherche keine konkrete Begründung für die Wahl des 13. Septembers vorliegt, erscheint mir die Wahl des 13. Septembers doch zumindest einen gewissen symbolischen Charakter zu haben.
Zumindest wenn man davon ausgeht, dass 13 als die definitive Unglückszahl gilt (siehe dazu auch den Beitrag: Der erste Freitag, der 13. des Jahres 2014). Die passt aber streng genommen nur in Kombination mit dem Freitag und der kommt bei näherer Betrachtung kalendarisch nicht allzu häufig vor. Aber wie gesagt, dies ist nur eine subjektive Interpretation.
Wie man den Wider-dem-Aberglauben-Tag am 13. September besten feiert
Der Name des heutigen kuriosen Feiertages ist Programm, denn am 13. September soll man abergläubisches Verhalten dadurch bekämpfen, indem man genau das Gegenteil von dem tut, was mit dem jeweiligen Aberglauben besagt wird. Inhaltlich steht der Wider-dem-Aberglauben-Tag damit in naher Verwandtschaft zum Öffne-drinnen-einen-Regenschirm-Tag (engl. Open Your Umbrella Indoors Day) am 13. März, geht dieses Thema aber wesentlich umfassender an. Beispiele gefällig? Kein Problem:
- Zeit mit einer schwarzen Katze verbringen: Einer der bekanntesten Aberglauben betrifft die schwarze Katze (siehe dazu auch den US-amerikanischen Tag der schwarzen Katze (engl. Black Cat Appreciation Day) am 17. August). Ähnlich wie der eingangs bereits erwähnte Freitag, der 13., verfügen die Tiere nach wie vor nicht über den allerbesten Ruf und gelten für viele Menschen immer noch als Unglücksbringer. Vor allem, wenn Sie den Weg einer Person kreuzen. Warum das heutige Datum also nicht dazu nutzen, um als Freiwilliger im Tierheim mit schwarzen Katzen zu arbeiten oder dem Besitzer eines solchen Tieres einen Besuch abstatten. Die Chancen, dass hierbei nichts passieren wird, stehen mehr als gut.
- Die identische Tür als Ein- und Ausgang benutzen: Kannte ich vorher zwar auch noch nicht, aber nach wie vor glauben viele Menschen, dass es Unglück bringt, wenn man einen Raum auch durch die Tür verlässt, durch die man hereingekommen ist. Insofern müsste ein Großteil der Menschheit ziemlich vom Pech verfolgt sein, so viele Wohnungen mit mehreren Ausgängen gibt es nicht. Als Alternative würde sich natürlich noch ein Fenster anbieten, aber das ist je nach Stockwerk auch nicht immer zu empfehlen. Daher heute einfach ohne Angst den Raum durch die Tür verlassen, durch die man auch hinein gekommen ist.
- Das Bett an einem Freitag frisch beziehen: Nachdem wir am 11. September den Mach-Dein-Bett-Tag (engl. National Make Your Bed Day) gefeiert haben, passt dieser Aberglauben natürlich ganz wunderbar in die vorliegende Liste. Dieser besagt, dass das Beziehen eines Bettes an einem Freitag kein gutes Omen ist und Albträume verursacht. Nun, kann man leicht auf die Probe stellen, indem man an den nächsten Freitagen sein Bett frisch bezieht und überprüft, ob man in den Nächten tatsächlich von Albträumen geplagt wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dies nicht der Fall sein.
In diesem Sinne: Wider dem Aberglauben. Am besten aber nicht nur heute.
Weitere Informationen zum Wider-dem-Aberglauben-Tag in den USA
- Das US-amerikanische Webportal superstitions.biz (englisch)
- How to Celebrate National Defy Superstition Day – weekendnotes.com am 13. September 2011 (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zum Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (deutsch)