Baufinanzierung
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Die andauernde Finanzkrise und die Unsicherheit an den Anlagemärkten sind ein Grund, warum immer mehr Menschen in „Betongold“ investieren. Die absolut niedrigen Zinsen für Baugeld veranlassen die Menschen zusätzlich zum Erwerb einer Immobilie.
Doch einige grundlegende Dinge sollten gerade jetzt beachtet werden, damit die Finanzierung langfristig auf gesunden Beinen steht: Der Kaufpreis der Immobilie sollte so ausgerichtet sein, dass die Größenordnung zum vorhandenem Eigenkapital und dem monatlichen Einkommen passt. Als Faustregel gilt, dass 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises sowie die anfallenden Erwerbsnebenkosten (5-10 Prozent) an Eigenmitteln verfügbar sein sollten.
Gerade bei vermieteten Objekten wird oft der steuerliche Vorteil in den Vordergrund gestellt und über ein gesundes Maß hinaus finanziert. Bei Mietausfall oder Notverkauf sind Liquiditätsprobleme oder verbleibende Restschulden vorprogrammiert.
Die günstigsten Baugeld-Konditionen erhält man ohnehin nur auf den „erstrangigen Teil“ einer Grundschuld. Dieser „Realkredit“ entspricht bis zu 60 % des Beleihungswertes (von der Bank als werthaltig angesehener Wiederverkaufswert). Bei einer Darlehenssumme bis zu 80 % des Beleihungswertes werden meist geringe Aufschläge, bei darüber hinaus gehenden Beträgen höhere Risikoaufschläge gemacht. Dadurch wird die Finanzierung entsprechend teurer.
Bei der Berechnung der Kapitaldienstfähigkeit sollte realistisch und nicht zu eng kalkuliert werden. Steigende Nebenkosten oder bereits absehbare Einkommensveränderungen (z. B. Kinderwunsch, Wegfall von Schichtdienst) müssen berücksichtigt werden. Nach Gegenüberstellung aller Einnahmen und fixer Ausgaben sollte je nach Anzahl der im Haushalt lebenden Personen ein ausreichender Betrag zum Lebensunterhalt verbleiben, damit die Finanzierung dauerhaft tragbar ist.
Aktuelle Hypothekenzinsen sichern
Mit einer langjährigen Zinsfestschreibung kann man sich die derzeit extrem günstigen Hypothekenzinsen sichern und die monatliche Belastung während der gesamten Laufzeit überschaubar halten. Doch muss gerade wegen des niedrigen Zinsniveaus auf einen ausreichenden Tilgungssatz geachtet werden. Bei einer Tilgung von 1 Prozent pro Jahr würde das Darlehen derzeit nämlich 50 Jahre lang laufen. Damit die Finanzierung innerhalb eines realistischen Zeitraumes von 25 oder 30 Jahren erledigt ist, benötigt man einen Tilgungssatz von ca. 3 Prozent. Ansonsten muss die Restschuld später evtl. mit hohen Zinsen weiterfinanziert werden.
Man sollte die Angebote der Finanzierungsinstitute gut vergleichen und dabei auch auf die genannten Aufschläge achten. Ein überschaubarer Teilbetrag kann auch nur für 10 oder 15 Jahre festgeschrieben werden, da dies etwas günstiger ist. Nachfragen sollte man bezüglich der Möglichkeit zur Sondertilgung oder Tilgungserhöhung auch während der Zinsbindung. Dadurch kann die Gesamtzinsbelastung und somit die Laufzeit erheblich verringert werden. Mit dem Tilgungsrechner von Baufi24 können verschiedene Zinsbindungsmodelle samt Zins- und Tilgungssatz, Rate, Laufzeit, Restschuld nach Zinsablauf usw. berechnet werden.