Who the fuck is Alice?

Dies ist eine Anleitung zur Vernichtung häuslicher Wohngemeinschaften. Wer noch an die Unzerstörbarkeit harmonischer zwischenmenschlicher Beziehungen glaubt, möge an dieser Stelle lieber aufhören zu lesen.

Wenn Du das lachende Honigkuchenpferd nicht mehr sehen kannst, das sich Dein Mitbewohner, Partner oder gar Geschwisterteil schimpft, braucht es nur eines, um das Grinsen in blanken Hass zu verwandeln: Such Dir einen Internetanbieter.

Wenn erst einmal der Streit darum losgeht, wer sich nun schon wieder mit der offensichtlich schwerhörigen Computerstimme unterhalten darf, ist jedes Eheversprechen vergessen. Ich bin ja dafür, dass dem Gelübde folgendes hinzugefügt wird: …bis dass der Tod uns scheide. Oder die Telekom unsere Geister.

Es ist wahr, bei der Entscheidung zwischen Übertragungsraten und monatlichen Kündigungsfristen gehen die Meinungen auseinander. Doch welche Wahl wir auch treffen, klar ist: es bleibt stets die Wahl des kleineren Übels.

An vorderster Front der Streitmacht schreitet eine ranke, schlanke Dame, Alice ist ihr Name. Sanft umspielt ein Seidenkleid die unschuldige Silhouette der Schönheit, unvorstellbar, dass sie uns defekte Router verkaufen möchte.

Heute weiß ich endlich, warum Hansenet seine Marke unbedingt personifizieren wollte. Nein, nicht Emotionalisierung oder gar Kundenbindung waren der Grund – die Nation sollte einfach einen Sündenbock haben, wenn wieder einmal Köpfe und Splitter über unlösbaren Internetverbindungen rauchen würden.

Schlauerweise stellten sie ihr Everybody’s Darling Brad Pitt an die Seite. Ein Schachzug vom feinsten – denn, seien wir ehrlich, wer könnte Ken und Barbie schon böse sein?

Vor so viel Mut ziehe ich meine Kopfbedeckung, es ist gerade so, als würde man der GEZ ein Gesicht geben. Doch eine angemessene Gage für den künftig meistgehassten Menschen Deutschlands würde unsere Staatskasse wohl endlich implodieren lassen – daher müssen wir weiterhin mit mit der nicht-existenten Telefon-Hotline leben.
Übrigens, auch sehr schlau, wer soll sich da noch beschweren, wenn es keine Beschwerdestelle gibt? Der Kummerkasten der Kölner Pfennigfuchser ist sowieso der Kneipenstammtisch und das Internet.

Doch kurz zurück zum Wunderland der Alice. Nicht von ungefähr kommt diese passende Analogie zu Carrolls Meisterwerk. Die Suche nach dem richtigen Kundenberater (moment, ich verbinde…klick…..tüüüüüüüüt) kommt der Jagd nach dem schemenhaften Kaninchen gleich.
Hat man es endlich einmal aus der Warteschleifenhölle geschafft (Verpackungsingenieure, Fahrstuhl- und Warteschleifenmusiker treffen sich nach ihrem Tod dort, dafür sorge ich), kommt von irgendwo ein grinsender Berater her, fabuliert wie der Märzhase und hat ein Zahlenverständnis wie der verrückte Hutmacher. Kopf ab und nochmal von vorne anfangen, sag ich da!

Also zurück zum guten alten Pappbecher-Telefon und dann bitte Kundendienst 2.0.


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