Die Weltgesundheitsorganisation – seit über 60 Jahren arbeitet sie zum Wohle der Menschheit. Das jedenfalls dachte unser Autor bis vor Kurzem.
Als junger Medizinstudent war ich voll der Bewunderung. Was für eine mächtige, weltumspannende Organisation! Was sie sich auf ihre Fahnen geschrieben hatte, das sollte auch meine Sache als Arzt sein: Sie erklärte Gesundheit zum Grundrecht eines jeden Menschen, sie bezeichnete die Gesundheit aller Völker als Voraussetzung für Frieden, sie definierte Gesundheit als den „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen“. 1948 wurde die Weltgesundheitsorganisation WHO gegründet. Seit über 60 Jahren arbeitet sie zum Wohle der Menschheit. Dachte ich jedenfalls. Bis vor Kurzem.
Zum ersten Mal stutzig wurde ich vor drei Jahren auf einer internationalen Tagung über „Electronic Health“ in Wien, als ein WHO-Sprecher vom Nutzen der elektronischen Gesundheitskarte für Afrika schwärmte. Na gut, dachte ich, Spinner gibt es überall. Aber dann kam vor zwei Jahren die Schweinegrippe. Da schlug meine frühere Bewunderung dann doch in Skepsis um.
Die WHO erklärte eine eher harmlose Infektionskrankheit zu einer Pandemie der höchsten Gefährlichkeitsstufe und schuf damit einen grandiosen Markt für unwirksame Grippemedikamente und eine bis heute umstrittene Impfung. Gerüchte über Bestechlichkeit, sogenannte „Interessenskonflikte“ wurden laut.
Aber jetzt hat die WHO ihren sakrosankten Status endgültig verloren. Es gibt einen Geheimvertrag zwischen der WHO und der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEO aus dem Jahre 1959, der die WHO verpflichtet, keine wissenschaftlichen Untersuchungen und keine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, keine Maßnahmen zu propagieren ohne vorherige Genehmigung durch die IAEO.
Jetzt ist mir endlich klar, warum die WHO weder in 25 Jahren seit der Katastrophe von Tschernobyl noch in den letzten Wochen nach der Katastrophe von Fukushima die „Gesundheit aller Völker“ zur Maxime ihres Handelns gemacht hat. Nur zu Desinformation und Bagatellisierung ist sie in der Lage. Selbst die Dokumente von zwei UN-Konferenzen zum Thema Tschernobyl, die 1995 in Genf und 2001 in Kiew stattfanden, werden von der WHO bis heute geheim gehalten.
Denn laut IAEO sind durch die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl „weniger als 50 Tote“ zu beklagen. Da muss die WHO halt schweigen. Bei der nächsten WHO-Tagung im Mai 2011 in Genf könnte Deutschland diesen Knebelvertrag kündigen. Das wäre ein glaubwürdiger Beitrag zum „Atom-Moratorium“: die Wahrheit!