Das zugehörige Video vermischt schön Instagram- und Tumblr-Ästhetik mit Kaleidoskopeffekten und verschwimmenden Farben. Zu sehen sind Sommermädchen und Sommerpärchen in schönster Bravo-Photolovestory-Manier. Bis das Video mit einem Hochzeitsphoto von Francos Eltern einen persönlichen Abschluss findet.
Der Song ist der Vorbote der „Motor City EP“ und entsprechend Motown-Retro-Sound infiziert (auf der EP findet sich sogar ein Song mit Smokey Robinson, den Franco zufällig an einem Flughafen traf, wie das eben so ist). Darüber spricht Franco, ja, Dichter ist er natürlich auch, schlaue Zeilen über Liebe und so. Ein bißchen erinnert das in der Form an Baz Luhrmanns „Everybody´s Free (To Wear Sunscreen)“, aber das ist erstens schon ziemlich lange her und zweitens aus den Neunzigern und die sind ja sowieso gerade wieder da. Dazu passt auch, dass O`Keefe gegenüber dem amerikanischen Rolling Stone erklärte, dass Daddy weniger eine Band ist, als mehr ein Projekt mit dem Ziel, verschiedene künstlerische Elemente einer Epoche zu analysieren und neu zu verarbeiten.
Auf dem Cover von „Motor City“ sind die vier Hauptdarstellerinnen der neuen Trash-Party-Wannabeporno-Whatever-Komödie von Harmony Korine,„Spring Breakers“ – Selena Gomez, Vanessa Hudgens, Ashley Benson und Rachel Korine – in Bikini zu sehen. Alle vier blicken unschuldig-lasziv dem Betrachter entgegen und tragen natürlich Daddy-Tattoos! Muss man noch erwähnen, dass Franco in besagtem Film einen White-Trash-Zuhälter mit Conrows und Grillz spielt, der die vier Damen aus dem Gefängnis frei kauft?! Eben!
Autor: Johannes Hertwig