Originaltitel: Whiplash
USA | 2014 | 129 Min. | FSK: ab 12
Drama, Musikfilm, Coming-of-Age
Regie: Damien Chazelle
Drehbuch: Damien Chazelle
Besetzung: Miles Teller, J. K. Simmons, Paul Reiser u.a.
Kinostart: 19.02.15
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © 2014 Sony Pictures Releasing GmbH
Worum geht’s?
Der 19jährige Andrew spielt Schlagzeug an einer renommierten New Yorker Musikhochschule. Der gefürchtete Bandleader Terence Fletcher entdeckt das Potential des Neulings und lädt ihn in sein Ensemble ein. Andrews Vater ist besorgt um die Entwicklung seines Sohnes, doch der junge Drummer will unbedingt zu den besten seines Fachs gehören und lässt sich von Fletchers grausamen Lehrmethoden zum Äußersten treiben.
Wie ist der Film?
Obwohl „Whiplash“ von einem sehr konkreten Nischenthema handelt, gelingt es dem Film, eine breite Masse zu begeistern. Denn da kann eine Bandprobe wie Sport oder Krieg wirken, eine Solonummer wie ein Thriller und ein Konzert wie eine Romanze. Das Schlagzeug steht immer im Mittelpunkt, doch dank eines passionierten Spielers und eines unberechenbaren Lehrers ist im Prinzip alles möglich. Ein Glück, dass Regisseur und Autor Damien Chazelle mit seiner ungewöhnlichen Idee doch noch Geldgeber fand, die das verstanden. Jazz war nie mitreißender.
Chazelles tiefes Verständnis für die Materie – er war selbst Jazzdrummer am Konservatorium – macht „Whiplash“ so zugänglich und authentisch. Mit eigentlich ganz normalen Teenager-Problemen durchleuchtet Miles Teller („Project X“, „Für immer Single?“) als Identifikationsfigur die spezielle Thematik, um schließlich zu Höchstleistungen aufzulaufen. Eine derart intensive Darbietung des Nachwuchsstars überrascht. Als eigentliche Sensation des Films gilt ja J.K. Simmons („Spider-Man“, „Juno“), dabei spielt er den fluchenden Vorgesetzten schon seit den 90ern. In „Whiplash“ allerdings perfektioniert er seine Paraderolle durch unterschiedlichste Nuancen und sorgt für haufenweise bitterbös-köstliche Momente.
„Whiplash“ zeigt virtuos, wie viel Musik bewegen kann. Im Einklang mit elegant montierten, verspielten Bildern und der knisternden Spannung zwischen den Hauptfiguren entwickelt der Soundtrack eine atemberaubende Zugkraft. So manche emotionale Reaktion der Darsteller mag übertrieben wirken, doch gehören solche Ausreißer eben einfach zu einem Film über bedingungslose Hingabe dazu. Was vielleicht nach ‚American Dream‘ riecht, ist zum Glück völlig unpatriotisch und lädt durchaus zum Diskutieren ein. Ein kreativ inszenierter Rhythmus-Rausch, in dem jede Note sitzt.
Wertungen (ø 6.2) [?]
8.5 – Philipp Stroh
8.5 – Ines Walk
1.5 – Rajko Burchardt
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