Mit einer wundervollen Wasserperformance von Johanne Keimeyer öffnete das berühmte Oderberger Bad in Berlin am 29. September 2016 wieder seine Pforten. Zur Wiedereröffnung des ehemaligen Stadtbades, das nun ein Hotel ist, führte die Künstlerin Johanna Keimeyer eine Tanzperformance mit fünf Tänzern und einer Lichtshow auf und zelebriert den Neuanfang der renovierten Schwimmhalle im denkmalgeschützten Stadtbad. Die Performance fand in der Schwimmhalle statt. Diese ist das Herzstück des Bades, das in den letzten vier Jahren aufwendig zu einem Hotel umgebaut wurde.
Hotel Oderberger (c) Johanna Keimeyer
Die Tanzperformance:
Die Multimediakünstlerin Johanna Keimeyer inszenierte unter dem Titel A NEW DAWN das
Wiedererwachen des über einhundert Jahre alten Bades. Der griechische Komponist
Stavros Gasparatos lieferte die Musik (kooperiert mit Pharrell Williams und Jonah Bokaer).
Dazu gibt es eine Tanzperformance von Christoph Viol (Got 2Dance, Pro7), Jadi Carboni
(Sasha Waltz, Scottish National Theater), Franka Marlene Foth (diverse Musikvideos), Ayam
Am (kooperierte mit Michel Comte, Geishafilm), Olivier Ozier-Lafontaine und Johanna
Keimeyer, choreographiert durch Jadi Carboni und ergänzt durch eine Lichtshow, die
Ioannis Mihailidis (Studio Farbraum) steuert.
Performance (c) Markus Breuer
Johanna Keimeyer ist eine leidenschaftliche Apnoetaucherin (Tauchen mit natürlichem
Atem, ohne Luftflasche). Für sie spielt Wasser eine große Rolle.
Das Stadtbad ist für Keimeyer ein vertrauter Ort. Sie inszenierte anlässlich ihrer Abschlussarbeit
„Everything is Illusion“ (UdK, Universität der Künste 2012) in der damals noch
unsanierten Schwimmhalle eine großflächige Videoperformance mit Fotoausstellung.
Fotoarbeiten aus ihrer Unterwasserserie POOL AROUND ME begegnet man überall im
Hotel. In dieser Serie ist sie auf 75 Hotelpools der ganzen Welt zu sehen, die sie unter
anderem mit Unterstützung von Martin Nicholas Kunz erschuf. Während der bekannte
Fotograf Ed Ruscha private Pools fotografierte, um ihre Gleichförmigkeit und die der
Menschen zu zeigen, taucht Keimeyer in Hotelpools ein. Sie zeigt ihren Körper wieder und
wieder, um auf die Gefühle aufmerksam zu machen, die dahinter liegen. Die direkte
Konfrontation mit dem Badegast verbindet die Serie und stellt im Gegensatz zu Ruscha die
Menschen wieder in den Vordergrund. Die Zimmer im Hotel Oderberger sind mit Bildern
Keimeyers ausgestattet, die auch zum Verkauf stehen. Ebenso sind im Wellnessbereich
(inklusive Sauna und Spa) großformatige Arbeiten der Künstlerin zu bestaunen.
Johanna Keimeyer studierte Design und Digitale Medien an der Universität der Künste
(UdK), Berlin, der Tama Art Universität Tokyo und der Rhode Island School of Design (RISD),
USA. Als Multimediakünstlerin inszeniert sie audiovisuelle Erlebnisse mit Wasser.
Performance (c) Markus Breuer