Man könnte sagen, sie sind die Aasgeier des Kulturguts. Die Upcycler des Galeristenmülls. Die Fetischisten des Kunstobjekts, Betreiber eines Kults, der die Reliquien der vergangenen Ausstellungen in Ehren hält. Eins ist sicher: die Jungs von der What Remains Gallery haben eine Sammlung.
In fünf Jahren haben sich Christian und René Landspersky eine richtige Kollektion zugelegt – aus übriggebliebenen Ausstellungsschnippseln, “verbrauchten” Arbeiten und abgelegten Werken, Museumsmitnehmseln, Trümmern von Kunstwerken. Ai Wei Wei, Andrei Molodkin, Fernando Sanchez Castillo, Scott King, Sophia Montenegro – das sind nur einige der Namen, die an den aufbewahrten Objekten haften.
Diese Sammlung zeigen die beiden nun, kuratiert von Künstler Calum Greaney, seit gestern Abend in der PLATFORM. Auch das Ausstellungsdesign ist selbstverständlich ”upcycelt”, nämlich aus den Trümmern des Displays der “Im Tempel des Ich”-Schau der Villa Stuck.
Eine wurmförmige Wunderkammer ergibt sich, die sich durch den Ausstellungssaal windet, ein Sammelsurium an Kuriositäten, Stücken, Fetzen, Schätzen.
Eine Ausstellung für Frauen, man fühlt sich wie beim Shoppen, immer wieder entdeckt man was Neues auf einem klitzekleinen Fach, das man vorher übersehen hatte, möchte alles am liebsten anfassen, so flauschig ist das Eine, so glitzernd das Andere, und dieses Gummischwein, das muss bestimmt quietschen, wenn man es drückt.
Allerdings stehen genug Werkzeuge, Kompressoren, Baupläne und Plastikplanen herum, dass sich auch die männliche Zuschauerschaft sattsehen kann.
Und da ich sowieso glaube, dass man lieber sieht, als liest, folgen nun (fast) nur noch Bilder:
Die vierzig Ateliers der PLATFORM waren auch den ganzen Abend lang für das Publikum geöffnet. Hier ein paar Impressionen, von glibberig über flauschig bis knatschbunt:
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