Ihr Lieben! Vielen vielen Lieben Dank euch für das unfassbar tolle Feedback zu meinem vorletzten Blogpost über die Comfort Zone – eure Kommentare haben mich so glücklich gemacht und es freut mich mega, dass solche Themen so gut bei euch ankommen. Und deshalb hab ich direkt das nächste für euch. Denn in der vierten Episode von Margot vs. Lily kam etwas vor, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Margot bekommt auf ihrem neuen YouTube-Channel Haterkommentare und sieht, dass die Social Media – Welt nicht nur zu 100% schön, lieb und freundlich ist – sondern das Menschen einen schnell verurteilen, einen runterziehen wollen, sobald man etwas tut, was für andere außergewöhnlich, vielleicht merkwürdig erscheint. Wer von euch hat etwas, was ein bisschen aus der Reihe tanzt? Ein außergewöhnliches Hobby, einen verrückten Traum, einen etwas anderen Studiengang oder Ausbildungsplatz, vielleicht einen besonderen Charakterzug, irgendetwas, was nicht „der Durchschnitt ist“, was nicht jeder macht? Etwas, worüber andere Leute reden, worüber sie sich wundern, was andere komisch finden oder verrückt, wofür ihr vielleicht belächelt, kritisiert oder verurteilt werdet? Angenehm ist das glaube ich für niemanden von uns, niemand freut sich darüber, wenn andere negativ über einen denken. Ich habe mittlerweile gelernt, dass gerade das mich oft gehindert hat, etwas zu tun, was mich glücklich macht, was mir Spaß macht. Die Angst davor, was andere denken, hat mich schon oft daran gehindert, über mich selbst hinauszuwachsen, stolz auf mich und meine Entscheidungen zu sein, #betterforit zu werden.
Gestern habe ich eine liebe Bekannte von früher getroffen, die auf der gleichen Schule wie ich war und die ich seit einem Jahr nicht mehr gesehen hab. Und wie das so ist, fragt man eben -Und wie gehts dir, was machst du so, wie läufts bei dir? Und sie erzählt von sich, ihrem Job und ihrem Studium. Und fragt dann eben selbstverständlich – und bei dir? Auch alles gut? Ja, ich bin gerade eigentlich im Uni-Stress, wir haben so viele Abgaben aber übers Wochenende war ich… Und dann sagt sie: In Amsterdam? Ja, ich weiß. Samstag hast du aber Abgabe und dann Ferien, oder?Wisst ihr eigentlich, was ihr alles von mir wisst? Oft verdränge ich einfach, wieviel ich von mir selbst öffentlich preisgebe, was ihr und was das Internet so alles von mir weiß. Ihr wisst, dass ich einen Freund habe, wie mein Bauch aussieht, was ich studiere, wohin ich in den Urlaub fahre, was ich esse, habt viele meiner Freunde gesehen. Ihr kennt meinen Kleiderschrank, meine Katze, wisst, was ich einkaufe, habt mich mit Pickeln gesehen, ihr wisst, wie mein Zimmer aussieht. Zu vielen Themen hab ich mich hier, auf Snapchat, auf Instagram oder sonst wo geäußert, ich zeige, was für Musik ich höre und was ich lese, welche Serien ich schaue. Meistens denke ich nicht dran – aber manchmal treffe ich eben wie gestern jemanden von früher, jemanden, der eigentlich wie ich von ihm seit Monaten oder Jahren nichts mehr von mir gehört haben müsste – aber manche haben eben doch. Meistens muss ich dann lachen – weil dann direkt nach dem „Ich weiß..“ direkt ein „Ich schau deine Snaps an“ oder ein „Ich schau ab und zu auf deinem Blog vorbei“ kommt – und dann weiß ich, dass mich niemand stalkt – sondern mir wird klar, wie viel ihr eigentlich von mir wisst. Meistens macht mir das nichts aus – aber ab und zu ist es gruselig. Denn dass Leute so viel von mir wissen, dass ich so viel teile, macht mich – ob ich will oder nicht – zum Gesprächsthema und manchmal auch zur Angriffsfläche. Nicht nur einmal hab ich über drei, vier Ecken mitbekommen, dass ich Leute treffe, die ich von der Schule, von früheren Jobs, von irgendwoher kenne dies oder jenes über mich sagen, über mich sprechen, spekulieren und Gerüchte in die Welt setzen. Nicht nur einmal hab ich beleidigende, verletzende, unfassbar hirnlose Kommentare, Nachrichten oder Mails bekommen, nicht nur einmal belächeln Menschen was ich tue, „dieses Bloggen“. Macht mir das was aus? Ein einfaches Nein als Antwort wäre wohl gelogen – so abgestumpft und gefühlskalt kann glaube ich niemand sein. Am Anfang hab ich mir aber viel länger und öfter den Kopf darüber zerbrochen als jetzt – denn ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nichts daran ändern kann.Vielleicht würden manche sagen ich sei selbst schuld. Schuld? Schuld daran, dass Menschen urteilen, kann ich nicht sein. Ausgesucht hab ich mir das auf jeden Fall, ich werde ja nicht gezwungen, so viel über mich zu teilen. Und deshalb hab ich mir mit der Zeit zwangsweise einfach eine dickere Haut zugelegt. Das geredet wird, was Leute über mich und über das, was ich mache, denken, kann ich nicht beeinflussen – ich kann nur beeinflussen wie ich darauf reagiere. Nämlich gar nicht – oder nur ein bisschen. Schultern zurück, Kopf hoch und zu dem stehen, was ich mache, was ich will und wer ich bin. Denn meistens reden Menschen nur über einen, schütteln den Kopf oder nehmen einen nicht ernst, wenn sie einen nicht verstehen, nicht verstehen wollen, wenn ihnen etwas unbekannt, fremd oder einfach nur anders ist. Manchmal sind sie unzufrieden mit etwas in ihrem eigenen Leben, Neid spielt manchmal eine Rolle, Unsicherheit oder einfach nur Langeweile. Wenn ich mich also frage, wieso Menschen einen verurteilen, schlecht über einen reden oder mich nicht ernst nehmen – dann funktioniert das mittlerweile schon viel besser, mit dem Mir-nicht-den-Kopf-zerbrechen, mit dem Ins-eine-Ohr-rein-und-aus-dem-anderen-wieder-raus und mit dem Sich-nicht-zu-Herzen-nehmen. Kennt ihr solche Situationen? Wie geht ihr damit um? Wie Margot mit ihrem Hater auf YouTube umgeht, könnt ihr hier sehen. Ich bin schon mega gespannt auf die nächste Folge
Für die nächste Woche fordere ich Klara und euch dazu heraus, euch zu überlegen, ob es in eurem Leben etwas gibt, was ihr gerne machen würdet, was euch Spaß macht, euch glücklich macht – ihr euch aber bis jetzt zu viele Gedanken darüber gemacht habt, was andere Menschen darüber denken würden. Fällt euch sowas ein? Go for it! Ich freu mich mega, wenn ihr mir in den Kommentaren von euren Erfahrungen zu diesem Thema berichtet
PS: Klara, ich bin letzte Woche drei mal Laufen gewesen – trotz unfassbar viel Uni-Stress, nicht lange und nicht schnell – aber ich war draußen, bin gelaufen und super glücklich, dass ichs durchgezogen hab!