Vor dem Spiel hatte West Ham Coach Avram Grant, gegen den ein Verfahren wegen Schiedsrichter-Kritik läuft, gemeint, die Referees hätten den Hammers in dieser Saison schon 10 Punkte gekostet. Und auch diesmal hätte das Spiel gegen Manchester United anders als 2:4 ausgehen können. Beim Stand von 2:0 für die Hammers foulte Nemanja Vidic als letzter Mann den alleine durchbrechenden Demba Ba – das hätte eine rote Karte für den Man Utd-Verteidiger sein müssen. Der sah aber nur Gelb! Vielleicht, vielleicht wäre es gegen 10 Mann besser gelaufen, aber so verwandelte sich eine 2:0-Pausenführung nach zwei (gerechtfertigten) Elfmetern von Mark Noble noch in eine 2:4-Niederlage, die Wayne Rooney mit einem Hattrick besiegelte.
Dressing room talk
Was passierte in der Kabine? Die Frage stellt sich nicht zum ersten Mal in dieser Saison, denn bei West Ham folgen auf gute Leistungen 0ft unerklärliche Leistungseinbrüche. Wahrscheinlich ist es eine Kopf-Sache. 2:0 gegen Man Utd zu führen, das ist absolut unwahrscheinlich – auch wenn man die “red devils” im Carling Cup schon 4:0 geschlagen hat, die Premier League ist doch ein anderes Paar Schuhe! Und wenn man dann vorne liegt, wird man nervös, möchte den Vorsprung verteidigen, steht zu tief, überlässt dem Gegner das Kommando auf dem Platz und kommt dann mit dem Druck nicht zurecht.
Championship winning performance?
Manchester United war nach der Pause in allen Belangen besser, ließ den Hammers nicht mehr den Funken einer Chance. In der Match-Zusammenfassung von “Match of the Day” sieht man in den zweiten 45 Minuten einen einzigen Angriff von West Ham United, und bei dem reklamiert Robbie Keane (erfolglos) ”handball”. Aber kein einziger Schuss ging mehr auf das Tor von Kusczak! Von Wayne Rooney dagegen sieht man eine “championship winning performance” mit seinen Toren 99 – 101 für Man Utd und einem “F…-word” nach seinem Elfmetertor zum 3:2. Wofür er sich nach dem Spiel entschuldigte, besonders bei “Eltern mit Kindern”…
Was passierte in der Kabine? Bei Manchester United hat der Coach, der den gesperrten Sir Alex Ferguson vertreten hat, anscheinend die richtigen Worte - und die richtige Taktik – gefunden. Denn sonst wäre der wahrscheinliche künftige Meister nicht mit einer derart verbesserten “performance” auf den Rasen des Boleyn Ground zurückgekehrt. “Credit to Manchester United”, das muss man zugestehen.
Und die Hammers?
“They have to pick them up,” kann man da nur sagen und nächste Woche gegen Bolton müssen sie wieder punkten, um vom drittletzten Platz wieder wegzukommen. Sonst schaut’s finster aus…