Wettkampfthema nochmal nachgelegt

Von Diro1962

Wenig Genuss

Ich hätte gar nicht gedacht, dass mein letzter Blogeintrag so viel unterschiedliche Reaktionen hervorruft.
Zumal die meisten ja meine Einstellung zum Laufen ja schön länger kennen und das Thema “Wettkampf” bei mir ja eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Ich möchte nochmal hier klarstellen, dass ich sportliche Wettkämpfe liebe.

Aber halt nur wenn ich sie als Zuschauer verfolgen kann.

Ich selbst bin nun mal nicht der Typ der in einem Marathon an seine absolute Leistungsgrenze gehen möchte. Alleine die Tatsache, dass ich 60 Euro zahle und dann vor lauter Sauerstoffschuld keinen einzig verbleibenden Eindruck von der Strecke mitnehmen könnte, schreckt mich hiervon schon ab.
Ich habe zum Beispiel meine Läufe durch Frankfurt genossen.
Habe mich an den Mitläufern und den Zuschauern erfreut.
Habe tolle Gespräche geführt und viele neue Eindrücke gewonnen.
Habe gelitten und mich wieder aufgerafft.
Habe einen emotionalen Einlauf in der Frankfurter Festhalle erlebt der mich tief beeindruckt hat.
Ich habe geheult und gelacht.
Ich habe genossen!

Ich bin mir sicher, dass dies nicht möglich gewesen wäre wenn ich mir eine verbindlich “Wunschzielzeit” gesetzt hätte. Wenn mein Kopf nur dieses Ziel vor Augen gehabt hätte. Es hätte mich definitiv gelähmt.
So stand ich meistens froh gelaunt in der Startaufstellung mit einem Puls zwischen 60-70bpm. Noch lockerer und ich würde wahrscheinlich einschlafen. Ich freue mich einfach das ich ein Teil dieses großen Ganzen bin. Ich möchte Laufen und genießen. Und dies kann ich nun mal nicht wenn ich am Anschlag laufe.

Ich habe bereits geschrieben, dass ich mich schon sehr gewissenhaft auf einen Lauf vorbereite. So einen Marathon kann man meines Erachtens nicht aus dem Bauch heraus laufen wenn man gleichzeitig noch ein bisschen Spaß dabei haben will. Ich bereite mich auch für Mannheim mit einem selbst umgebauten Plan auf Grundlage des Steffny Plans für eine  Marathonzeit von 3:45 h vor. Trotzdem käme ich nie auf die Idee den Lauf mit dem Ziel einer sub 4:00 Stunden anzugehen.

Ich habe nämlich einen ganz entscheidenden Nachteil gegenüber vielen anderen Läufern. Mir fehlt nämlich das “Quäl-Dich-Du-Sau-Gen“.

Aber dies alles trifft nur auf mich zu.
Ich habe dies für mich festgestellt und festgezogen.
Ich möchte so Laufen und nicht anders.
Ich will das für mich weil es für mich das richtige ist!

Darum möchte ich auch das Fazit von Christian hier eins zu eins übernehmen. Denn dass ist es was wichtig ist!

“Fazit: Steht zu dem, wonach euch ist. Alles andere verdirbt euch den Spaß am Laufen. Es bringt nichts, nur Trails zu laufen, weil es trendy ist, es einen aber nicht erfüllt. Genauso wenig macht es Sinn auf Zeit zu laufen, wenn es einem nicht wichtig ist. Jeder tickt anders. Das muss man für sich, aber auch bei anderen akzeptieren. Lauft wie ihr wollt!

Lasst es Laufen