Gestern wollten die Katechisten unserer Gemeinde (Auf Kuba gibt es keinen Religionsunterricht in der Schule, daher kommen die Kinder am Samstag Nachmittag zu uns zur Katechese) den Sonntag zu einem Ausflug nutzen. Weil es im Moment aber ständig regnet, haben sie den Ausflug dann am Samstag Nachmittag doch noch abgesagt. Der Sonntag begann mit strahlendem Sonnenschein, erst gegen halb Vier nachmittags setzte regelrechtes Aprilwetter mit schnellem Wechsel von Regen und Sonnenschein ein. Es wäre ein wunderbarer Tag für den Ausflug gewesen und um halb Vier hätten sie schon längst wieder im Kleinbus für die Rückfahrt gesessen. Aber mit der Wettervorhersage ist das bekanntlich nie so einfach.
Das spanische Wort „tiempo“ bedeutet nicht nur „Wetter“, sondern auch „Zeit“. Mit der Zeitvorhersage für den Sonntag war es ebenfalls nicht so einfach. Auch hier endet nämlich Ende Oktober die Sommerzeit, so versicherten uns die Kubaner. „Aber 2004 ist die Sommerzeit gar nicht beendet worden,“ sage ich. „Das war nur wegen der damaligen Energieknappheit,“ antworten sie. In der Tageszeitung am Samstag Morgen steht nichts von einer Zeitumstellung. „Das bringen sie heute Abend um 8 in den Fernsehnachrichten,“ meinen die Kubaner. Die Sakristanin sagt mir am Samstag Nachmittag, „Josefa hat gehört, dass heute Nacht umgestellt wird.“ Beim Abendessen sagt einer unserer kubanischen Eintrittskandidaten, „Eine Frau aus der Gemeinde sagt, es wird am 15.November umgestellt.“ Wir beschließen, unsere Uhren nicht umzustellen. Am Sonntag Morgen waren alle in der Messe, die sonst auch kommen, und zwar zur selben Zeit wie sonst auch. Insofern haben wir diesmal richtig gelegen. Nächstes Wochenende dürfen wir wieder raten.
Das Foto zeigt den Himmel über den Stadtzentrum am Sonntag Abend.
Wettervorhersage und Zeitvorhersage
Autor des Artikels : rsk6400
Zum Original-ArtikelErlebnisse eines deutschen Mönchs im Alltag auf Kuba.