Wetterdienst: Vorhersagen nehmen zu

Wetterdienst: Vorhersagen nehmen zuDass der Klimawandel die Welt verändert, darüber sind sich so viele Experten einig, dass jede weitere Diskussion sich erübrigt hat. Doch wie die Welt und vor allem Deutschland unter der Klimaknute keuchen wird, das hat der Deutsche Wetterdienst erst jetzt auf seiner alljährlichen Klima-Pressekonferenz öffentlich gemacht.
Die Auswirkungen sind danach absolut dramatisch. Weil die Menschheit trotz des vor Jahren erfolgreich abgeschlossenen Kyoto-Protokolls zur Verminderung des CO2-Ausstoßes auch 2010 wieder fast 31 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen hat, war auch das letzte Jahr 2010 kein gutes Jahr für den weltweiten Klimaschutz. Die bestehenden Minderungszusagen und Maßnahmen reichten nicht aus, teilte der Wetterdienst mit, um "die Erderwärmung bis 2100 auf zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.“ Hinzu komme der tragische Umstand, dass durch die sich immer weiter verbessernde Luftqualität bald mit einem zusätzlichen Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur zu rechnen sei. Im Moment würden Schwefelteilchen aus chinesischen Kohlekraftwerken noch kühlend wirken, fallen diese erst weg, wird es noch schneller noch wärmer.
Dann, so der Wetterdienst, werde der Klimawandel auch die Bauwirtschaft verändern, betont Dr. Paul Becker, Vizepräsident des DWD. Baumaterialien wie Beton, Mörtel oder Anstriche könnten nur in einem bestimmten Temperaturbereich verarbeitet werden. Hitze schränke die Einsetzbarkeit vieler Werkstoffe ein oder schließe sie gänzlich aus. Ebenso wie Kälte könne Hitze so zu einer geringeren Produktivität der Beschäftigten oder zur Einstellung von Arbeiten führen. Wird es dann zu heiß, das zeige das Beispiel Dubai, wo wegen großer Hitze seit Jahrzehnten überhaupt nicht mehr gebaut werden könne, zwinge das zur Einstellung aller Bauarbeiten.
Allerdings ist die Lage nicht gänzlich hoffnungslos. Der Klimawandel könne für die Bauwirtschaft andererseits aber auch gute Seiten haben, verharmlost Paul Becker die offenkundig bevorstehende Katastrophe. Als Beispiel werden die Schlechtwettertage genannt. Gegenwärtig treten im Flachland im Durchschnitt bis zu 20 solcher Schlechtwettertage auf, Untersuchungen aber zeigten, dass diese Zahl in fast ganz Deutschland bis zum Jahr 2050 im Mittel um etwa drei pro Jahr zurückgehen wird. In der zweiten Jahrhunderthälfte werde sich diese Entwicklung sogar noch beschleunigen. Becker: „Je nach Region erwarten wir bis zum Jahr 2100 eine Abnahme um bis zu zehn Tage pro Jahr.“ An zehn Wintertagen, an denen die Arbeit heute ruhe, könne dann weitergebaut werden.
Erschreckend für betroffene Firmen: Zugleich könnten spürbare Beeinträchtigungen des Bauens durch mehr Hitzeperioden im Sommerhalbjahr eintreten! In Süddeutschland sei bis 2050 eine Zunahme der Hitzetage mit Höchsttemperaturen über 30 Grad Celsius um bis zu acht Tage zu erwarten, später werde auch diese Entwicklung sich beschleunigen und ganz Deutschland erfassen. „Im Winter kann dann mehr und länger gebaut werden, im Sommer dafür weniger “, fasst Becker die erschreckenden Ergebnisse der DWD-Untersuchungen zusammen. Quasi werde der Winter zum zweiten Sommer, der Sommer aber zum zweiten Winter.


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