Wien (Culinarius) Gastronomiebetriebe aufgepasst: Der Wettbewerb „Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen“ geht in die Endrunde. EU & Sozialministerium rufen zur Teilnahme auf. Einreichschluss ist der 3. Oktober 2014.
Mit einem Wettbewerb für alle Unternehmen – von KMU bis Großkonzern – setzen Sozialministerium und EU ein wichtiges Zeichen, um ArbeitnehmerInnen vor folgeschweren stressbedingten Schäden zu schützen, und zugleich das Thema Stress und psychische Belastung am Arbeitsplatz zu enttabuisieren. Teilnahmeunterlagen: http://www.arbeitsinspektion.gv.at/AI/Arbeitsschutz/kampagne/0055.htm
Krankenstände, die durch psychische Faktoren ausgelöst werden, dauern durchschnittlich dreimal so lange, wie Krankenstände, die durch körperliche Probleme entstehen (31,9 statt 10,5 Tage) – Tendenz steigend. Aufgrund der sich zuspitzenden Dramatik hat die EU im Frühjahr 2014 eine zweijährige EU-Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – den Stress managen“ gestartet. Die Kampagne, die vor allem auf Aufklärung setzt, erreicht nun mit einem Wettbewerb, der in allen 28 EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Österreich, läuft, einen weiteren Höhepunkt: Heimische Unternehmen, die im Bereich Stressminderung bzw. Stressprävention innovative Maßnahmen ergriffen haben, sind aufgerufen, sich am Wettbewerb für „Gute praktische Lösungen“ (“European Good Practice Award”) zu beteiligen und ihre Ideen mit Vorbildfunktion österreich- bzw. EU-weit unter Beweis zu stellen.
Mit der ArbeitnehmerInnenschutznovelle 2013 hat Österreich sich als eines der ersten EU-Länder verpflichtet, nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit der ArbeitnehmerInnen zu schützen. Anders als beim körperlichen Schutz, der durch Helm, Handschuhe oder Sicherheitsstiefel relativ schnell und augenscheinlich gesichert werden kann, benötigt der Schutz psychischer Gesundheit subtilere Kenntnisse des Unternehmens. Zudem müssen im Vorfeld hartnäckige Vorurteile aus dem Weg geräumt werden. „Doch es geht in keiner Weise darum, individuelle Schwächen aufzudecken, vielmehr sollen gemeinsam kollektive und relevante Störfaktoren am Arbeitsplatz aufgespürt werden“, so Mag.a Martina Häckel-Bucher, die die Kampagne in Österreich leitet. „Die MitarbeiterInnen wissen oft am besten, was innerbetrieblich den meisten Stress verursacht. Manchmal sind es Faktoren wie Lärm, Licht oder schlechte Luft, die das Arbeitsklima beeinträchtigen. In einigen Fällen wird betrieblicher Stress durch andere Ursachen, wie beispielsweise nicht ausreichend durchdachte Arbeitsabläufe, mangelnde Kommunikation oder auch unklare Handlungsanweisungen ausgelöst. Unternehmen bzw. Abteilungen oder Teams in Unternehmen, die aufzeigen können, wie sie diese oder andere Stressfaktoren im Unternehmen erfolgreich bewältigen konnten, sind eingeladen, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen“, so Häckel-Bucher.
Alle fristgerechten Teilnahmeanträge werden von einer österreichischen Jury begutachtet, wobei eine Untergliederung in Unternehmen bis 100 MitarbeiterInnen bzw. über 100 MitarbeiterInnen erfolgt. Die besten drei österreichischen Ideen werden im Rahmen einer Feierlichkeit in Wien im Beisein offizieller VertreterInnen von EU und Sozialministerium gewürdigt. Für die zwei erstgereihten nationalen Projekte winken sogar europäische Ehren: Denn diese Projekte werden auch auf europäischer Ebene ins Visier genommen – und die Besten der Besten in Riga im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung aufs Siegerpodest gebeten.
Um einzureichen, bedarf es lediglich einer knappen Darstellung des Problems im Unternehmen sowie des gefundenen Lösungsansatzes. Weiters sollten organisatorische Veränderungen bzw. Faktoren beschrieben werden, die zu einer nachhaltigen Verbesserung geführt haben. Auch Fotos des Teams bzw. jener MitarbeiterInnen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, einen Stressfaktor im Unternehmen zu beseitigen, sind willkommen. Wer Fragen zur Kampagne hat, nutzt am besten den direkten Draht zur Kampagnenleiterin: Mag.a Martina Häckel-Bucher, Sozialministerium, Tel. 01/711 00-2274 bzw. Gabriele Kaida, Tel. 01/711 00-2415
Fotocredit: Rainer Sturm